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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht
Autoren: Kim Lawrence
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alles detailliert mit dir besprechen.
    Letztlich können Sie dir nur dasselbe sagen wie ich."
    "Danke, Rosalind, danke für alles." Er atmete tief ein.
    Das war wohl ein höflicher Hinauswurf, dachte sie. "Dann lasse ich dich jetzt allein", verkündete sie deshalb betont unbekümmert.
    "Was hast du denn plötzlich vor?"
    Bitte, Sam, mach es mir nicht noch schwerer, bat sie ihn insgeheim.
    "Dr. Lacey ... Rosalind, ich habe gehofft, Sie hier zu finden."
    "Sam, das ist Dr. Bohman."
    "Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Rourke." Fred Bohman schüttelte Sam die Hand. "Es tut mir Leid, was mit Ihrem Sohn passiert ist. Rosalind, könnten Sie das hier bitte Ihrem Schwager mitnehmen? Es ist der Schnappschuss aus Genf vom letzten Jahr."
    "Natürlich, kein Problem." Sie lächelte, während er sich rasch wieder verabschiedete.
    Sam betrachtete über ihre Schulter hinweg das Foto. Mitten in einer Reihe von Männern stand Adam mit einem Silberpokal in der Hand, den er als Auszeichnung für hervorragende Leistungen in der medizinischen Forschung erhalten hatte.
    "Ist das dein Schwager?" Sam zeigte mit dem Finger auf Adam.
    "Ja." Rasch steckte Lindy das Bild in die Tasche.
    "Er sieht gut aus."
    Vielleicht hat er ihn ja nicht erkannt, überlegte sie. "Findet Anna auch", erwiderte sie nichts sagend.
    "Dann ist er wohl nicht dein Freund."
    Schade, es war ihm doch aufgefallen. "Offenbar nicht."
    "Ah ja. Du bist nicht hergekommen, um Dr. Bohman zu treffen, stimmt's, Rosalind?"
    "Stimmt, aber er hat mir sehr geholfen." Sie zauberte ein kühles, professionelles Lächeln auf die Lippen.
    "Warum bist du wirklich hier? Warst du zufällig auf der Durchreise?"
    Lindy sah ihm an, dass er alles wusste. Aber er wäre nicht eher zufrieden, bis er es von ihr gehört hätte.
    "Ich habe in der Zeitung gelesen, was mit Ben passiert ist, und dachte..."
    "Was hast du gedacht?"
    "Dass du vielleicht meine Hilfe brauchtest." Ihr war klar, wie wenig überzeugend es klang.
    "Und dann hast du dich einfach in den nächsten Flieger gesetzt, aus reiner Menschenliebe sozusagen."
    Er macht sich über mich lustig, das ist unfair, ich habe es nicht verdient, überlegte sie und blickte ihn herausfordernd an.
    "Ich bin gekommen, weil ich dich liebe", erklärte sie mutig. "Bist du jetzt zufrieden?"

9. KAPITEL
    "Zufrieden bin ich noch lange nicht", sagte Sam.
    "Wollen Sie Blut abnehmen?" fragte Lindy den jungen Arzt, der plötzlich neben ihnen stand. Sie waren so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie ihn nicht gehört hatten.
    "Ja, aber wenn Sie möchten, komme ich später noch mal."
    Offenbar fühlte er sich von Sams ungeduldiger Miene
    eingeschüchtert.
    "Nein, es ist okay. Machen Sie ruhig", antwortete Sam freundlicher und krempelte den Ärmel hoch.
    "Wissen Sie, welche Blutgruppe Sie haben?"
    "AB negativ. Ist das gut?"
    "Ziemlich selten, aber Ben hat dieselbe, was auf jeden Fall schon mal eine gute Voraussetzung ist. Sie spüren nichts." Er glaubt wohl, er könne mich mit so einer Redensart beruhigen, überlegte Sam und lächelte ironisch. "So, das war's schon."
    "Er sah aus wie sechzehn", meinte Sam, nachdem der Arzt den Raum verlassen hatte, und rollte seinen Hemdsärmel wieder hinunter;
    "Du liebst mich also."
    Das klingt so, als würde er übers Wetter sprechen, dachte sie enttäuscht. "Es war kein Scherz." Blitzte es in seinen Augen freudig auf, oder bildete sie es sich nur ein?
    "Das hoffe ich", antwortete er viel sagend.
    Wenigstens hatte er nicht gelacht. Vielleicht war es ihm nach allem, was er in den letzten Tagen durchgemacht hatte, egal, was sie für ihn empfand. Lindy runzelte die Stirn.
    "Du brauchst nicht zu befürchten, dass ich nach der vergangenen Nacht zu viel erwarte", versicherte sie ihm rasch. "Ich weiß, dass es ganz außergewöhnliche Umstände waren." Vielleicht könnten sie ja Freunde bleiben.
    "Meinst du, ich hätte dich nur benutzt, um meine aufgestauten Gefühle loszuwerden?" fragte er ärgerlich. "Als ich das letzte Mal ungeschützten Sex hatte, ist daraus ein Baby entstanden", fügte er sanfter hinzu.
    "Bei mir auch", erwiderte sie leise. Warum habe ich daran nicht gedacht? fragte sie sich unglücklich. Ihr wurde ganz übel, und sie ließ sich rasch in den Sessel sinken.
    "So etwas habe ich vermutet", antwortete er.
    Lindy war schockiert, die Bemerkung war ihr vor lauter Entsetzen über ihre Nachlässigkeit herausgerutscht. Erst jetzt, nachdem Sam sie darauf hingewiesen hatte, war ihr eingefallen, dass ihr Zusammensein
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