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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman
Autoren: Trisha Ashley
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Ausrede, wollte ich doch bloß wieder mit ihm sprechen. Offenbar war meine Lage hoffnungslos.
    Und so ging ich wie Rotkäppchen mit meinem Körbchen über die rückwärtige Auffahrt zum Pfarrhaus, vorbei an den neu angelegten Tennisplätzen. Einer zweiten Begegnung mit Maria Minchin wollte ich nach Möglichkeit aus dem Weg gehen.
    Ein paar Stufen führten zur Terrasse hinter dem Haus. In dem Zimmer, in das mich Raffy bei meinem letzten Besuch gebeten hatte, brannte Licht.
    Ich konnte ihn durch die Glastür sehen, er beugte sich über seine Gitarre und sang leise. Ich hob die Hand, um anzuklopfen, doch da erkannte ich das Lied – »Darker Past Midnight«!
    Plötzlich kamen mir die Tränen, und die Einsamkeit überwältigte mich angesichts der Sinnlosigkeit meiner neu erwachten Liebe. Meine Hand sank wieder nach unten, und ich trat rasch zurück in die Dunkelheit.
    Dann bellte Arlo, und die Musik brach mitten im Akkord ab. Raffy stieß die Tür weit auf.
    »Chloe, warte!«, sagte er drängend, holte mich in zwei großen Schritten ein und zog mich ins Zimmer, hinein in Licht und Wärme.
    »Ich … wollte nur die Ostereier vorbeibringen«, erklärte ich matt und mit gesenktem Kopf. »Ich dachte, du kommst sicher nicht dazu, sie abzuholen.«
    Er nahm mir den Korb ab, stellte ihn auf einen Stuhl, ließ aber meinen Arm nicht los, als hätte er Angst, dass ich wieder davonlaufen würde, hinaus in die Nacht. Dann hob er sanft mein Gesicht und sagte leise: »Was ist los?«
    »N-nichts, aber bei diesem Stück muss ich immer weinen, weil ich nicht das Mädchen bin, um das es geht.« Ich versuchte zu lächeln. »Es ist idiotisch, ich weiß … Es ist mir seit Jahren nicht mehr passiert.«
    »Aber – das Stück handelt von dir«, sagte er und sah mich erstaunt an. »Was denn sonst? Ich habe es geschrieben, als ich dachte, ich würde dich niemals wiedersehen. Das ganze Dead as My Love -Album handelt von dir.«
    »Von mir?« Ich lachte verunsichert. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ich beweise es dir. Pass auf – setz dich.« Er drückte mich auf das Sofa und ging zu einem Bücherregal, in dem die vertrauten schwarzen Moleskine-Notizbücher standen, in denen er immer seine musikalischen Einfälle notiert hatte. Er zog eines heraus und blätterte darin. »Da ist es«, sagte er, kam zu mir und setzte sich neben mich. »Hier, da steht es.«
    Es war eine erste Fassung von »Darker Past Midnight« mit seinem eindringlichen Text über Verlust und Bedauern – nur hier, in diesem frühen Entwurf, hieß das Stück »Song for Chloe« und war unmittelbar nach unserer Trennung datiert. Es war, wie er gesagt hatte.
    »Ich hatte es erst ›Song for Chloe‹ genannt, aber da meine Sehnsucht nach Mitternacht immer noch schlimmer wurde, habe ich es umbenannt … Aber warum weinst du jetzt wieder?«
    »Weil der Song doch von mir handelt!« Ich schluckte.
    Und dann lagen wir uns wieder in den Armen, und zwischen langen, langsamen, endlosen Küssen sagte er: »Ich liebe dich jetzt sogar noch mehr als früher, falls das möglich ist.«
    »Wirklich?«
    »Natürlich. Das ist doch offensichtlich! Ich konnte dir schon in London nicht widerstehen, obwohl ich so gute Absichten hatte.«
    »Ich dachte, du hättest deswegen bloß ein schlechtes Gewissen. Und außerdem habe ich doch dich verführt, wenn ich mich recht erinnere … Obwohl ich mir da noch nicht eingestanden hatte, dass ich dich immer noch liebe.«
    Er lächelte schelmisch auf mich herab. »Ich war mehr als bereit, verführt zu werden«, sagte er und küsste mich wieder, und wir kuschelten uns selig auf dem Sofa aneinander, bis Raffy plötzlich merkte, dass er die Vorhänge nicht geschlossen hatte.
    »Es ist noch früh, und manchmal kommt Effie oder jemand anders um diese Zeit vorbei.«
    Nachdem er die Vorhänge geschlossen hatte, zog er mich wieder in seine Arme und sagte: »Vielleicht ist es gut, wenn wir zwischendrin mal einen kühlen Kopf bekommen, denn weiter können wir nicht gehen, bevor wir verheiratet sind – und das sollte sehr bald geschehen.«
    »Ist das nicht ein wenig altmodisch? Und vor allem, decken wir nicht den Brunnen zu, nachdem das Kind hineingefallen ist?«, fragte ich und kuschelte mich wieder an ihn.
    »Mag sein, aber mir erscheint es richtig. Ich will eine traditionelle kirchliche Trauung, mit allem Drum und Dran. Ich will, dass du zum Altar schreitest, mit Poppy als Brautjungfer, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass dich dein Großvater zum Altar führt. Ob
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