Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
gegenüber verändert haben.«
    »Ja, ich glaube schon: Ich sehe ihn plötzlich mit ganz anderen Augen – gar nicht mehr wie einen Bruder. Das ist wirklich seltsam.«
    »Offensichtlich geht es ihm ebenso, Poppy – wenn das keine Liebe ist! Aber warum unternehmt ihr nichts?«
    »Weil du dich irrst und er mich ganz sicher nicht auf diese Weise liebt, wir sind nur bessere Freunde als je zuvor.«
    Für mich klang das wie die schönste Form der Liebe, aber was wusste ich schon? Und vielleicht sollte man es nun den Göttern, der magischen Maya-Schokolade oder Hebe Winters Liebestrank überlassen, die beiden zusammenzubringen – oder wer oder was auch immer für dieses Gebiet zuständig war.

Kapitel fünfunddreißig
    Anträge

    M it ihrer unerschütterlichen Gutmütigkeit rief Poppy gleich nach der Sitzung an und erkundigte sich, wie es mir ging.
    »Raffy hat an den Termin gedacht, aber er wirkte ziemlich blass und unkonzentriert … Andererseits ist er von Natur aus bleich und die Osterwoche sicher sehr anstrengend. Ich hatte die ganze Zeit Angst, er würde mir ansehen, dass ich weiß, was ihr in London angestellt habt.«
    »Aber das hat er nicht?«
    »Zum Glück nicht. Und seltsamerweise hat niemand ein Wort darüber verloren, dass ihr beide in London wart – das ist doch komisch, oder?«
    »Vielleicht, weil alle hinter unserem Rücken tratschen?«
    »Na, vielleicht«, gab sie zu. »Jedenfalls lautet die gute Nachricht, dass Mann-Drake Badger’s Bolt wieder zum Verkauf anbietet – das weiß ich von Conrad. Allerdings sind jetzt die Zuleitungen für die Wasserspiele auf Winter’s End repariert, womit die Wasserversorgung in Badger’s Bolt, vorsichtig formuliert, prekär ist. Außerdem hat Mr Ormerod, der benachbarte Bauer, ein Gatter am Ende des Weges angebracht. Weil ihm der Weg gehören würde und er damit machen könne, was er will.«
    »Das dürfte es ziemlich schwierig machen, den Besitz zu verkaufen.«
    »Sehr sogar, und das Strandbad und die Tennisplätze sind praktisch wertlos, also könnte das Geld, das Effie Yatton gesammelt hat, möglicherweise reichen. Miss Winter will ihren Neffen, der eine Art Investor und ein gewiefter Geschäftsmann ist, bitten, Mann-Drake für beides ein Angebot zu machen. Ich meine mich sogar an einen Skandal zu erinnern, weil Miss Winters Neffe von einer dieser Reality-Shows dabei beobachtet wurde, wie er einem alten Ehepaar Land zu einem Spottpreis abgekauft, es bebaut und anschließend mit einem riesigen Gewinn wieder losgeschlagen hat.«
    »Oh! Na, dann sollte er das Strandbad und die Tennisplätze doch für einen Appel und ein Ei bekommen.«
    »Nun ja, es entwickelt sich alles ganz großartig und …« Sie brach ab. »Es tut mir leid, Chloe«, sagte sie zerknirscht. »Ich habe ganz vergessen, dass es für dich nicht gut läuft.«
    »Es geht mir gut«, sagte ich und klang stoischer, als ich mich fühlte.
    Plötzlich ging es mir mit Raffy so wie Poppy mit Felix: Ich konnte nicht von ihm lassen. Wir befanden uns wohl beide in einer ziemlich misslichen Lage, aber wenigstens bestand für Poppy Hoffnung, denn Felix erwiderte ihre Gefühle, auch wenn sie es nicht sah.
    Und so schlüpfte ich, obwohl mich Raffy erst vor wenigen Stunden am Cottage abgesetzt hatte, in den hinteren Teil der Kirche, wo er die Abendandacht hielt. Glücklicherweise stand die Tür einen Spaltweit offen, damit die Gläubigen unbemerkt kommen und gehen konnten, und mich sah er bestimmt nicht, weil ich mich hinter einer hölzernen Wand ganz am Ende versteckte. Günstigerweise hatte sie ein Loch auf Augenhöhe, wie ein Hagioskop, einen Sehschlitz für die Aussätzigen, was mir ziemlich passend erschien: Nachdem ich mit dem Vikar geschlafen hatte, galt ich sicher als moralische Aussätzige.
    Als Raffy der Gemeinde den Rücken zuwandte, schlüpfte ich wieder nach draußen und nahm mir einen Zettel mit den Osterterminen mit. Raffy hatte wirklich viel zu tun. Es begann mit der heiligen Kommunion am Gründonnerstag, am Karfreitag fand schon früh ein Familiengottesdienst statt, dann eine Messe am Nachmittag – in deren Anschluss er sicher die übliche Abendandacht halten würde. So ging es weiter, ohne Pause, bis Sonntagabend. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wie aktiv der Klerus war.
    Bei dem dichten Programm sah ich nicht, wann Raffy noch die Zeit finden sollte, die Schokoladeneier abzuholen, und als es dunkel wurde, legte ich sie in einen Korb und machte mich auf den Weg … Und, ja, natürlich war das eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher