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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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ist.
    Bei eurer Einlieferung in das Krankenhaus haben die Schwestern Briefe von Monsieur Schwertli bei euch entdeckt. Er wurde verständigt und hat sich sofort mit mir in Verbindung gesetzt. Ich bin mit dem nächsten Flugzeug gekommen, um nach euch zu sehen.“
    Lilo blickte sich suchend nach einer Uhr um. „Wie spät... wie spät ist es?“ wollte sie wissen.
    „Acht Uhr!“ antwortete Max.
    „In der Früh?“ fragte Dominik.
    „Nein, am Abend!“
    Axel schüttelte den Kopf. „Das bedeutet, wir haben fast 20 Stunden geschlafen. Der Blonde... dieser... dieser Agent hat uns in Tiefschlaf versetzt!“
    „Der Blonde? Wer ist das?“ Max war plötzlich sehr unruhig und aufgebracht.
    „Der Mann, der die Schokoladen-Kiste aus dem Bonbon-Laden abgeholt hat. Er ist mitten in der Nacht in unserem Zimmer aufgetaucht“, erinnerte sich Axel. „Aber woher hat er gewußt, daß wir in Genf sind?“ Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Der Mistkerl muß uns gefolgt sein!“
    Nun kam auch in Lilos Grübelzellen neues Leben. „Venus! Die Venus... Die Übergabe der seltsamen Schreckens-Schokoladen-Kiste unter der Venus hat sicherlich schon stattgefunden.“
    Axel gähnte heftig. „Mir egal, wir wissen doch nicht einmal, welche Venus gemeint ist! Max, hast du eine Idee, UNTER welcher Venus man in der Schweiz etwas verstecken kann?“
    Der Chauffeur runzelte nachdenklich die Stirn.
    „Doch“, sagte er schließlich langsam. „Doch!“
    Dominik, Lilo und Axel sausten in die Höhe. „Wo? Wo? Wo?“ riefen sie im Chor.
    „In der Nähe von Bern befindet sich der Planeten-Wanderweg. Um genau zu sein: bei Burgdorf im Emmental!“
    Ratlose Gesichter blickten ihn an.
    „Die Astronomische Gesellschaft von Burgdorf hat einen Wanderweg errichtet, der die unglaublichen Entfernungen in unserem Sonnensystem darstellen soll. Ein Millimeter dieses Wanderweges entspricht 1000 Kilometern im Weltall. Auch die Planeten wurden in diesem Maßstab verkleinert. Der Merkur ist dadurch nur noch einen halben Zentimeter groß! Um das ganze Sonnensystem zu durchwandern, benötigt ihr rund 3 1/2 Stunden!“ erzählte Max.
    Lieselotte spann die Idee weiter. „Die Venus ist ein Nachbarplanet der Erde. Das bedeutet, auf diesem Wanderweg gibt es auch ein Modell der Venus, und unter ihm ist die Schokolade versteckt“
    „Wir müssen sofort hin. Diese Schokolade ist der Teil einer Verschwörung... oder eines Unternehmens, das schreckliche Folgen haben wird“, stieß Dominik aufgeregt hervor.
    Max drückte ihn sanft in die Polster zurück und meinte: „Meine Herrschaften, ich werde selbstverständlich der Polizei Meldung erstatten, und sie wird die Untersuchung der Vorfälle durchführen. Sie schlafen sich nun gesund!“
    „Nur unter einer Bedingung“, sagte Lieselotte.
    Max blickte sie fragend an.
    „Wenn du endlich aufhörst, ,Sie’ zu uns zu sagen!“
    „Versprochen, die Herr...“ Max stutzte und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Ich bin es einfach so gewöhnt“, entschuldigte er sich. „Aber ich werde es schon schaffen!“
    Am nächsten Morgen erwachten alle vier Knickerbocker zur gleichen Zeit. Punkt acht Uhr schlugen sie die Augen auf und blickten einander an. Sie fühlten sich so ausgeschlafen wie schon lange nicht mehr. Allerdings war das kein Wunder, denn immerhin hatten sie über 30 Stunden tief und fest geschlummert.
    Munter und fröhlich sprangen sie aus den Betten und brachen in schallendes Gelächter aus. Die Schwestern des Krankenhauses hatten nämlich auch die Jungen in rosa Mädchennachthemden mit weiß aufgedruckten Gänseblümchen gesteckt.
    „Jetzt schnell unter die Dusche und dann in unsere Klamotten und raus aus diesem Krankenhaus“, meinte Axel. Er schnappte ein Handtuch und verschwand im Badezimmer. Die Mädchen wollten nicht warten, bis er fertig war, und machten sich auf die Suche nach einem anderen, freien Bad.
    Dominik blieb allein im Zimmer zurück. Er fühlte sich plötzlich so schwach und schwindlig. Außerdem hatte er ein leeres Gefühl im Bauch. „Na klar“, fiel ihm ein, „ich habe vor zwei Tagen zum letzten Mal Nahrung zu mir genommen.“
    In einem Kasten entdeckte er seine Kordsamthose, an deren Gürtel Dominiks Bananentasche befestigt war. Normalerweise befand sich in ihr stets etwas Eßbares, und deshalb begann der Junge den Inhalt auf den Boden zu leeren.
    Eine kleine Tafel Schokolade, die nur in Alufolie eingewickelt war, fiel ihm entgegen. Hastig wickelte sie der Junge aus und
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