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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine
Autoren: Terry Pratchett
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es sogar noch einen Tick besser als hervorragend.
    »Ich bin mir sicher, dass wir sie noch verbessern können«, sagte Herr Spule, während Feucht sich an dem Anblick weidete.
    »Sie sind vollkommen, Herr Spule!«
    »Alles andere als das. Aber es ist nett, dass du das sagst. Bisher haben wir siebzigtausend gemacht.«
    »Nicht annähernd genug!«
    »Bei allem Respekt, wir drucken hier keine Zeitung. Aber wir ... werden besser. Du hattest bereits über andere Nennwerte gesprochen ...?«
    »Oh ja. Zwei, fünf und zehn Dollar für den Anfang. Und die Fünfer und Zehner werden sprechen.«
    Nicht annähernd genug, dachte er, als die Farben des Geldes durch seine Finger flössen. Die Leute würden danach Schlange stehen. Sie würden keine schmutzigen, schweren Münzen mehr wollen, wenn sie das hier sahen! Von Golems gestützt! Was ist eine Münze im Vergleich zu der Hand, die sie hält? Das ist wahrer Wert! Hm, ja, das würde auch auf dem Zwei-Dollar-Schein gut aussehen! Das würde er sich merken.
    »Es ... wird sprechen?«, wiederholte Herr Spule vorsichtig.
    »Imps«, sagte Feucht. »Imps sind so etwas wie intelligente Zaubersprüche. Sie müssen nicht einmal eine bestimmte Form haben. Wir werden sie auf die höheren Nennwerte drucken.«
    »Meinst du, dass die Universität damit einverstanden sein wird?«, fragte Spule.
    »Ja, weil ich Ridcullys Kopf auf dem Fünf-Dollar-Schein drucken will. Ich werde mit Ponder Stibbons reden. Das scheint mir tatsächlich mal ein Fall für unratsam angewandte Magie zu sein.«
    »Und was würde das Geld sagen?«
    »Alles, was wir möchten. Vielleicht >Ist dieser Kauf wirklich nötig< oder >Spar mich lieber für einen Regentag auf<. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten!«
    »Zu mir sagt es immer nur >Auf Nimmerwiedersehen<«, sagte ein Drucker zur allgemeinen Belustigung.
    »Vielleicht kann es dem Besitzer auch einen Kuss zuhauchen«, sagte Feucht. Er drehte sich zu den Männern aus den Verschlägen um, die im Bewusstsein ihrer neu gewonnenen Bedeutung strahlten. »Wenn mir jetzt bitte ein paar von euch helfen würden, das alles hier in die Bank zu tragen ...«
    Die Zeiger der Uhr jagten sich gegenseitig zur vollen Stunde, als Feucht eintraf, und immer noch war nichts von Herrn Beuge zu sehen.
    »Geht die Uhr richtig?«, fragte Feucht, als die Zeiger mit dem entspannten Abstieg zur halben Stunde begannen.
    »Aber ja, Herr«, sagte ein Schalterangestellter. »Herr Beuge stellt sie zweimal am Tag.«
    »Das mag sein, aber er war schon seit einiger Zeit nicht mehr hier ...«
    Die Türen schwangen auf, und da war er. Irgendwie hatte Feucht mit einem Clownkostüm gerechnet, aber Beuge kam glatt, geschniegelt und gebügelt in der schmucken Jacke und der Nadelstreifenhose und ... ... mit roter Nase. Und Arm in Arm mit Fräulein Gardinia.
    Das Personal starrte die beiden an, viel zu schockiert, um irgendwie reagieren zu können.
    »Meine Damen und Herren«, sagte Beuge, dessen Stimme in der plötzlichen Stille ungewohnt laut hallte, »ich muss mich vielmals bei euch allen entschuldigen. Ich habe sehr viele Fehler begangen. Genau genommen ist sogar mein ganzes Leben ein Fehler. Ich habe daran geglaubt, dass wahre Werte in Metallklumpen stecken. Vieles von dem, woran ich geglaubt habe, ist in Wirklichkeit wertlos, aber Herr Lipwig hat an mich geglaubt, und deshalb bin ich heute wieder hier. Jetzt wollen wir Geld machen, nicht auf Grundlage einer geologischen Laune, sondern durch die Fähigkeiten von Hirn und Hand. Und nun ...« Er hielt inne, weil Fräulein Gardinia seinen Arm gedrückt hatte.
    »Ach ja, wie konnte ich das nur vergessen!«, fuhr Beuge fort. »Woran ich jetzt mit ganzem Herzen glaube, ist die Tatsache, dass Fräulein Gardinia mich am Samstag in der Spaßkapelle im Haus der Narrengilde heiraten wird. Die Trauung wird Hochwürden >Knalltüte< Knopfler vornehmen. Natürlich seid ihr alle eingeladen ...«
    »... aber überlegt euch gut, was ihr anzieht, denn es wird eine Tünche-Trauung«, sagte Fräulein Gardinia kokett - zumindest schien sie es für kokett zu halten.
    »Und damit bleibt mir nur noch übrig ...«, versuchte Beuge fortzufahren, aber nun hatten die Mitarbeiter verstanden, was ihre Ohren aufgenommen hatten, und umringten das Paar. Die Frauen wurden durch die legendäre gewaltige Schwerkraft des Verlobungrings zum Bald-nicht-mehr-Fräulein Gardinia gezogen, während die Männer zunächst Herrn Beuge auf den Rücken klopften und schon bald das Undenkbare taten, nämlich
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