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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)
Autoren: Arne Blum
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herangerast. Sie hatten auch das Buch gefunden, Dengs Buch, das Husemann noch in der Tasche seiner schwarzen Jacke mit sich getragen hatte.
    Da war den Menschen endlich alles klar geworden.
    Schließlich hatte Max die Schweine auf die Wiese zurückgebracht – bis auf Lunke.
    Mit dem Ruf »Denk an unsere Nacht, Babe!« war er beim ersten Klang der Sirene in den Wald getrabt, lässig und locker, als hätten ihm die Ereignisse nichts ausgemacht.
    »Kim Knopf«, rief Cecile schon wieder. »Was ist das für ein Kind gewesen? War das Dörthes Junges?«
    Die anderen schliefen unter ihren Apfelbäumen. Nur das Minischwein war zu aufgeregt, um Ruhe zu finden.
    Kim antwortete nicht. Sie blickte zum Haus hinüber. Ja, dieses Kind … Dörthe hatte keinen Bauch mehr gehabt, also war es ihr Kind, das Wesen, das sie so kugelrund gemacht hatte. Max hatte die Stühle unter den großen Sonnenschirm gestellt, und da saßen sie beide. Sabeth war offenbar schon abgereist. Das Kind lag in einem kleinen Wagen und brüllte dann und wann. Dörthe sah krank aus, und sie redete auch nicht viel. Der bleiche Max nahm das Kind auf den Arm und ging hin und her. Der Schrecken, dass er Husemann überfahren hatte, steckte ihm augenscheinlich noch in den Gliedern.
    »Du willst den Kleinen wirklich Jan nennen?«, fragte er leise.
    Dörthe nippte an einem farblosen Getränk, das vor ihr stand.
    »Er soll Jan Deng Miller heißen«, antwortete sie.
    Max lachte verhalten. »Du bist großartig, weißt du das?«, sagte er. Dann beugte er sich vor, um Dörthe auf den Mund zu küssen. Sie streckte ihm ihr Gesicht entgegen und lächelte zum ersten Mal, seit sie zurückgekehrt war. Doch im nächsten Moment begann der Winzling wieder zu schreien.
    Das würde nun wohl eine Weile so gehen, dachte Kim. Dieses Kindergeschrei war schrecklich, aber zumindest war Dörthe wohlbehalten zurückgekehrt, und so fürsorglich wie Max sich um sie kümmerte, würde sie auch für eine Weile nicht allein sein.
    Beruhigt wollte Kim einschlafen, doch da bog ein allzu bekannter dunkler Wagen auf den Hof. Marcia Pölk und David Bauer stiegen aus. Die Polizistin umarmte Dörthe, und sogar Bauer gratulierte ihr herzlich. »Husemanns Schwester hat alles gestanden – das Verhör hat keine zwei Stunden gedauert«, erklärte er höchst zufrieden. »Sie ging früher auf Großwildjagd in Afrika, auf einer Missionsstation. Deshalb besaß sie auch dieses Narkosegewehr, das sie MacFarlane untergeschoben haben. Vorher hatte das kleine Schlitzauge die Waffe in Wald gefunden und hat versucht, sie zu erpressen. Genau wie dieser Detektiv – er hatte das Buch gefunden, in dem das Schlitzauge seinen Verdacht aufgeschrieben hatte …« Er verzog das Gesicht und blickte Dörthe und Max entschuldigend an. »Gott sei Dank! Beinahe hätten wir einen Fehler gemacht.«
    Während Marcia Pölk sich zwischen Max und Dörthe setzte und mit freudiger Miene das Kind anschaute, interessierte sich Bauer keinen Deut für den Kleinen. Rauchend ging er zum Gatter herüber und starrte argwöhnisch zu Kim und den anderen herüber, als hätten sie ein Geheimnis, das er entdecken musste. Nachdem er seine Zigarette in die Wiese geworfen hatte, wandte er sich zu Dörthe um, die ihren schreienden Jan mittlerweile an die Brust gelegt hatte. »Irgendwann müssen Sie uns verraten, was Sie Ihren Schweinen füttern«, sagte Bauer. »Mit rechten Dingen kann das nicht zugehen.«
    Kim beschloss, endlich die Augen zu schließen und sich in einem schönen Traum zu verkriechen.
    »Kim Knopf«, nörgelte Cecile. »Du hast es geschworen – ich weiß es genau.« Das Minischwein folgte ihr auf Schritt und Tritt, während sie über die Wiese trabte.
    Es war dunkel geworden. Dörthe und Max saßen im Haus beim Essen. Gelegentlich zerriss ein Kinderschrei die Stille. Daran würde Kim sich erst gewöhnen müs-
sen.
    »Geh mir nicht auf die Nerven!«, zischte sie Cecile zu.
    »Du hast es geschworen«, quengelte das Minischwein wieder.
    Kim war angespannt. Am liebsten wäre sie zu Doktor Pik gelaufen und hätte ihn gefragt: Wie sehe ich aus? Kann ich so zu Lunke in den Wald laufen? Aber wenn sie das getan hätte, hätten alle über sie gelacht. Schon jetzt warf Che ihr misstrauische Blicke zu.
    »Ich muss allein gehen.« Kim versuchte, Cecile möglichst unfreundlich anzuschauen, damit die Kleine das Weite suchte, aber vergeblich. Das Minischwein ließ sich nicht abschütteln.
    »Ein Schwur ist heilig, hat Doktor Pik gesagt! Und wenn Suscha
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