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Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Titel: Schnüffler auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Lastwagen, und da die Polizei die drei nicht hinderte, nahm sie an, es geschehe auf deren Veranlassung.
    Motorgeräusch, diesmal aus der anderen Richtung, lenkte alle ab. Scheinwerfer erfaßten die drei mit dem Plattenwagen. Glücklicherweise war die Leihgabe unter der Plane nicht als Flügel auszumachen. Der Fahrer hielt daneben und fuhr erst nach Sekunden weiter zum Lagerfeuer, wo er den Motor abstellte und ausstieg. Es war der Rex.
    „Direktor Meyer persönlich!“ tönte die Rektorin mit hämischem Unterton. „Sammeln Sie ihre Schäfchen ein, bevor die sich eine Lungenentzündung holen!“
    „Genau das will ich, verehrte Kollegin!“ scherzte der Rex. Im ständigen Streit der beiden Schulsysteme gewitzt, ging er gar nicht mehr auf ihre Anspielungen ein.
    „Dann kann ich beruhigt in mein Bett!“ sagte sie eisig.
    „Das können Sie, und ich danke Ihnen, daß Sie mich aus meinem gesunden Schlaf herausgeklingelt haben!“ antwortete er belustigt und brachte sie sicherheitshalber selbst zum Wagen.
    „So war das! Dacht ich’s mir doch!“ brummte Klaus.
    Stephan bedankte sich bei dem Polizeibeamten. Der zwinkerte ihm zu. „Schon gut. Wir haben auch was gegen Kiebitze!“
    Fräulein Dr. Horn fuhr weg, der Rex kam ans Feuer. „Na, wie stehen die Dinge?“ Seine Frage, im selben heiteren Ton gestellt, richtete sich an Polizei und Ritter gleichermaßen. Er wollte sich zuerst informieren, bevor er urteilte. Nicht nur in diesem Punkt unterschied er sich von der Kollegin.
    „Wir hatten einen Transport zu machen, und dabei sahen wir den Unfall“, erklärte Ottokar sachlich. „Dann haben wir von Rosenfels aus die Polizei verständigt.“
    Der erste Beamte nickte.
    „Mich haben sie aus dem Wagen geholt. Ich war bewußtlos!“ bestätigte der Fahrer. „Prima erste Hilfe.“
    „Gut!“ Der Rex wandte sich an den Beamten. „Haben Sie noch Fragen an das Transportunternehmen?“
    „Nur eine.“ Der Beamte sah Beni an. „Du hast also eine Fahrerlaubnis für den Traktor?“
    „Wie schon gesagt“, antwortete der. „Vom Besitzer persönlich!“
    „Und du denkst, das genügt?“ Der Beamte runzelte die Stirn.
    „Klar!“ Beni dehnte das Wort, als sei er zutiefst überzeugt.
    „Ich fahr ja auch seinen Mähdrescher. Gegen den ist der Traktor ein kleiner Fisch!“
    Über soviel Unverfrorenheit konnte der Beamte nur lächeln. „Für den kleinen Fisch braucht man aber einen Führerschein!“
    Hier wäre Fräulein Dr. Horn spätestens auf Beni losgegangen, hätte ihn, wäre er ihr Schüler, zusammengestaucht, sich von ihm distanziert und der Polizei beteuert, nichts von der ungeheuerlichen Frechheit gewußt zu haben. Die Schreckensteiner Gemeinschaft aber umfaßte Schüler und Lehrer, die einander nichts vormachten, und so waren die Ritter auf die Antwort ihres Rex in dieser schwierigen Lage äußerst gespannt.
    Auch der Rex konnte nicht ernst bleiben und meinte: „Wenn die Jungen auf den Führerschein gewartet hätten, wäre jetzt noch niemand an der Unfallstelle, um dem Fahrer zu helfen. Bedenken Sie das bitte.“
    Das freute die Ritter. So kannten sie ihren Rex. Der Beamte wußte nicht gleich eine Antwort. „Gewiß“, sagte er schließlich, „aber ich darf ihn jetzt nicht weiterfahren lassen!“
    „Unmöglich!“ widersprach Strehlau entschieden. „Sonst muß der Klavierstimmer kommen.“
    Alle lachten laut hinaus.
    „Ich würd euch gern helfen!“ meinte der Lastwagenfahrer. „Aber ich muß auf den Abschleppwagen warten und aufpassen, daß nichts wegkommt.“
    Die Ritter nickten zu der guten Absicht, und Mücke hatte eine Idee. „Fahren Sie doch den Traktor!“ sagte er zu dem Beamten. „Ihre Kollegen kommen mit dem Wagen hinterher. Weit ist es ja nicht.“
    „Streich mit Polizeischutz!“ alberte Klaus. Der Beamte starrte nachdenklich ins Feuer.
    „Ist die Lösung!“ drängte Beni . „Ich zeig Ihnen auch, wie’s geht.“
    Das Gelächter schaffte Einigkeit, und als Beni dem Beamten tatsächlich zeigen mußte, wie man einen Traktor fährt, und der ihm den dienstlichen Befehl gab, das Ankupplungsmanöver des Plattenwagens selbst auszuführen, meinte der Rex: „Ihr untergrabt jede Autorität!“
    „Sogar ohne Führerschein!“ witzelte Hans-Jürgen. Plötzlich schaute der Rex nachdenklich drein. „Schade!“ sagte er. „Hättet ihr mir was gesagt, ich hätte eigens Traktor fahren gelernt!“
    „So ist es doch viel lustiger!“ meinte Dampfwalze.
    „Das sag nicht!“ Mit gespieltem Ernst hob der
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