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Schneegeflüster

Titel: Schneegeflüster
Autoren: Hera Lind , Rebecca Fischer , Steffi von Wolff , Andrea Vanoni
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komm ich her«, brummte Frank mit verstellter Stimme, als sie ihm öffnete, »ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.« - »Da hast du gar nicht so unrecht«, meinte Inka und musterte entzückt die üppige Tanne an seiner Seite. »Super«, sagte sie voller Begeisterung, »die ist viel schöner, als ich zu hoffen gewagt habe.« - »Bei dir scheint es aber auch nicht schlecht zu laufen. Deine Laune ist jedenfalls deutlich besser als heute Mittag.« - »Stimmt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass diese Arbeit so einen Spaß machen kann«, gab Inka zu und half dem Gärtner, den sperrigen Baum heil ins Wohnzimmer zu verfrachten. Dort stellte sich jedoch heraus, dass die Tanne etwas zu hoch für den Raum war.
    »Kein Problem, hier gibt’s doch bestimmt irgendwo eine Säge.« Frank war zum Glück nicht der Typ, der lange fackelte, wenn Not am Mann war. »Wo ist denn der Keller? Ich geh mal suchen, und du solltest unbedingt nach deinen Plätzchen schauen.« Die hätte Inka vor lauter Begeisterung fast vergessen. Es duftete inzwischen schon köstlich nach Nüssen und Zimt, und mit einem Blick in den Ofen stellte sie fest, dass das Gebäck bereits eine kräftige Farbe angenommen hatte. Schnell nahm sie die Bleche heraus und schob
den nächsten Schwung hinein, während Frank mit der im Keller gefundenen Säge den Christbaum auf die richtige Länge kürzte.
    »Wie sieht’s denn im Keller aus? Kann ich da meine Plätzchen bis morgen lagern?« Inka war in Gedanken schon einen Schritt weiter. Bleche voll mit Weihnachtsgebäck wären schließlich beim Dreh am nächsten Tag nur im Weg. Es genügte, wenn Sabine sich dann immer so viel davon nach oben holen konnte, wie sie für die jeweilige Szene benötigte. »Klar, Platz ist unten genug«, rief Frank aus dem Wohnzimmer und kurz darauf: »Dein Baum steht!« Inka, die soeben die fertigen Nusstaler mit Schokolade glasiert hatte, lief gespannt zu ihm und stand beeindruckt vor der wirklich imposanten Tanne. »Ich danke dir tausendmal!« Inka strahlte ihren Retter an und fiel ihm erleichtert um den Hals. »Sehr gern … wirklich«, sagte Frank und sah ihr einen Moment länger als üblich in die Augen. »Last christmas I gave you my heart«, dudelte der CD-Player in der Küche, und Inka wurde die ungewohnte Nähe zwischen ihnen bewusst. Verlegen löste sie sich etwas zu abrupt aus der Umarmung und lief geschäftig wieder zu ihren Plätzchen.
    »Vielleicht sollte ich den Keller lieber abschließen«, rief sie aus der Küche. »Nicht dass das gesamte Team über die Plätzchen herfällt, bevor sie abgedreht sind. Das würde jetzt noch fehlen!« Und schon kam sie zurück, in der Hand einen fertigen Schokotaler: »Probier mal!« - »Damit du mir dann vorwirfst, dass ich schon vor dem Dreh deine Requisiten zerstöre?« Frank grinste, biss aber trotzdem hinein und lobte das Aussehen und sogar den Geschmack. Dabei trafen sich ihre Blicke erneut, und Inka spürte wieder dieses leichte Kribbeln in der Magengegend. Um sich ihre Unsicherheit
nicht anmerken zu lassen, wandte sie sich unvermittelt ab und versuchte Frank abzulenken. »Ich suche gleich mal den Kellerschlüssel«, sagte sie schnell. Fast fluchtartig lief sie in die Küche und hörte nur noch, wie Frank ihr nachrief: »Und ich bringe kurz die Säge wieder runter.«
    Mit einer Handvoll verschiedener, teils rostiger Schlüssel, die sie für den Dreh in der Villa bekommen hatten, stand Inka schließlich vor der oberen Kellertür im Flur. Da kein einziger beschriftet war, musste sie erst einige ausprobieren, bis sie den richtigen gefunden hatte. Doch dieser verschloss zuverlässig den Zugang zum Plätzchenversteck. »Bring mir wenigstens noch ein paar von deinen Köstlichkeiten, bevor du mich hier einschließt!« Frank hatte das Werkzeug verstaut und drückte nun von innen mehrmals die Klinke hinunter. Erst jetzt fiel Inka auf, dass er noch im Keller war. »Moment … ich hab nur probiert, ob der Schlüssel schließt«, rief sie und wollte wieder aufsperren. Doch der Schlüssel schien irgendwie zu klemmen, und als sie ihn noch einmal mit aller Kraft zu drehen versuchte, brach er ab.
    »Uuups«, entfuhr es ihr. »Was ist los?«, kam es von der anderen Seite der Tür. Nun wurde Inka bewusst, was geschehen war. Sie hatte soeben einen Mann, für den sie sich sehr interessierte und dem sie offensichtlich auch nicht gleichgültig war, im Keller einer alten, unbewohnten Villa eingesperrt. Wie romantisch. »Christmas will be just another lonely
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