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Schnarchen heilen

Schnarchen heilen

Titel: Schnarchen heilen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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ohne dass irgendein Publikum sein Dudeln als göttlich und erinnernswert im Andenken der Menschheit bewahrt hätte. Unter all den Göttern der Antike gibt es keinen Schnarcher außer Dionysos, und bei keinem Komponisten war das Schnarchen so ausgeprägt wie bei Brahms. Beiden gemeinsam ist, dass sich ihr Schnarchen einfügt in das Gesamtbild eines Göttlichen, und da ist die Frage interessant, inwieweit dieses Schnarchen selbst Teil dieses Göttlichen ist, und zwar, ob es Göttliches bedeutet.
     
    Dionysos wies, wie die Legende besagt, seine Gespielinnen an, ihn mit einem Schlag auf den Kopf zu wecken, sobald er anfing zu schnarchen. Offenbar wollte er rasch wieder aufwachen und sich erneut an ihren Reizen erfreuen. Im deutschen Schnarchmuseum in Alfeld heißt es dazu, der Sinn habe darin gelegen, Dionysos wieder aufzuwecken, bevor er erstickte. Das mag sein, man kann aber auch Zweifel an dieser Auslegung anmelden. Davon abgesehen, dass Götter ohnehin unsterblich sind und deshalb auch keinen Erstickungstod zu befürchten haben, hatten die Griechen sicher noch nicht das Problembewusstsein, was diese fatale Seite des Schnarchens betrifft. Was man heutzutage als „obstruktive Schlafapnoe“ bezeichnet, sah man selbst zu Brahms' Zeiten, ungeachtet seiner Ausprägung, als harmlos, wenn auch störend, an. Das Bild eines Dionysos mit Schlafapnoe widerspricht auch dem Bild der Vitalität und des Lebenshungers, das bezeichnend für ihn ist. Dionysos schnarcht in den Augen der Griechen nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke, und regt durch sein ungestümes Tun zur Nachahmung an, was aber natürlich auch das Schnarchen mit einbezieht. Es ist ein seliges, sattes Schnarchen.
    Dionysos war, um es kurz zusammengefasst zu sagen, der Gott des Natursegens. Alles, was einem die Natur schenkt, einen Tag in der Sonne, ein gutes Abendessen, eine hitzige Nacht im Rausch: Alles, was die damalige Welt zu bieten hatte in Form eines Genusses, war von Dionysos geschenkt worden. Symbolisch wird er, wie man sich während eines Nachmittags in einer guten, alten Bibliothek beim Durchsehen ehrwürdiger Folianten überzeugen kann (oder Sie gehen einfach ins Internet unter Google Bilder), mit dem Bild geballter Manneskraft dargestellt, dem Ganzkörperphallus. Stets ist er auf diesen Abbildungen von Nymphen begleitet, jenen zierlichen, wohl gestalteten Groupies, die ihm jederzeit nach Wunsch zu Diensten stehen. Sie tragen hauchdünne, eng anliegende Kleider, sind schlank und tun offenbar alles, was Dionysos nicht tut. Wenn er isst, hungern sie. Wenn er säuft, nippen sie. Wenn er schläft, wecken Sie ihn auf. Daher kann man auch mit Gewissheit davon ausgehen, dass die Nymphen nicht schnarchen.
     
    Dionysos lebt aber vor allem in den fröhlichen, lebenslustigen Naturen fort, die aus dem Vollen schöpfen. Wenn man liest, dass man im Altertum zu den Lenäen den ersten Most genoss und dabei unter lauter Scherzen und Neckereien durch die Stadt zog, denkt man automatisch an den heutigen Fasching und Karneval oder neuere Partys wie die Love Parade. Damals war das zu einem Zeitpunkt, an dem die „von rauen Stürmen des Winters in Schlaf und Tod versenkte“ Natur wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Heute ist immer Fasching, heute ist irgendwo auf der Welt immer Partytime, und es gibt dabei in der Regel zahlreiche Sinnesmenschen, die sich zusammenrotten, um gemeinsam zu essen, zu trinken und ein aktives Sexleben zu führen. Dass dabei Musik stampft und brüllt, versteht sich von selbst: Dionysos will es so. Und ist die Feier dann vorüber, steigt als Nachhall ein Chor des Schnarchens auf.
     
     
     

Zungengymnastik
     
    Die Uni Essen hält im Netz ein Lehrvideo bereit, wie man Zungengymnastik selbständig durchführen kann. Klar, viele Kollegen mäkeln, dass man damit zwar die Muskeln im Bereich des Mundes und Gaumens kräftigen kann, dass diese sich dadurch aber eher verdicken und außerdem im Schlaf so schlaff werden, dass der Nutzen der Kräftigung wieder wegfällt. Ich kenne aber einige Patienten, die die Übungen über einige Wochen durchgeführt und dabei deutlich weniger geschnarcht haben. Geeignet ist die Zungengymnastik für Menschen mit Gaumen- und Rachenschnarchen.

Eine kleine Pflanzenheilkunde des Schnarchens
     
    Über die vorher genannten Anwendungen hinaus gehend können Sie Heilpflanzen als Tees zu sich nehmen im Versuch, das Ungleichgewicht der Elemente, das sich in Ihrem Schnarchen manifestiert, langfristig über Wochen und Monate
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