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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Hilfe!! Nein!! Nicht schon wieder!!!
      Der
panische Schock war in ihren verängstigten Augen genau abzulesen.
     
»Nein! Nicht rütteln! Wir machen dich sofort frei. Wir wollten nur nicht, dass
du vom Bett fällst. Weißt du, das passiert mir nachts auch ab und zu. Dann
falle ich einfach um. Ach nee, dann lieg ich ja. Das geht ja gar nicht…«,
fragte sich Wansul jetzt, der sich dabei den Kopf  kratzte und nachdenklich an
die Decke schaute.
      Was
machte er eigentlich, wenn er schlief?
    Eine
Frage, der er bei Gelegenheit nachgehen sollte. Doch anders als der
Schmetterling reagierte die Schwester sofort.
      Natalia
Piagotto konnte spüren, wie die Frau in weißer Kleidung ihr erst den rechten,
dann den linken Arm befreite. Dann ging sie zu ihren Beinen und machte dort
ebenfalls die Riemen locker.
     
»Sie sollten nicht sofort versuchen, aufzustehen. Sie haben hier einige Tage
gelegen. Ihre Muskeln sind Bewegung nicht mehr so gut gewöhnt. Und das, was sie
gemacht haben, hat sie viel Kraft gekostet!«, mahnte der Doktor sie jetzt
weise.
      Erst
jetzt spürte sie, dass auf ihrem Kopf »etwas« war.
    Ein
Helm, oder so was.
      Die
Schwester nahm ihn ab.
    »Den
brauchen sie ja jetzt nicht mehr. Schade, dass es nicht geklappt hat!«
      Schade,
dass es nicht geklappt hat???
    Schwester
und Doktor drehten sich nach erledigter Arbeit um und gingen in den hinteren
Bereich des Raumes, der dunkel war.
      Nur
der Schmetterling flog noch vor ihr.
    Natalia
versuchte jetzt, sich zu bewegen, aber sie spürte den Schmerz in ihren
Gliedern. Resigniert gab sie mit einem Stöhnen auf.
      Was
sollte sie schon machen?
    Da
setzte sich der Schmetterling auf ihre Brust und lächelte sie verschmitzt an.
     
»Ich denke, wir schulden dir eine Erklärung.«
    Natalias
Augen formten einen fragenden Blick.
     
»Du bist niemals selber bei Claudius Brutus Drachus gewesen!« Natalia schreckte
mit dem Kopf zurück. WAS??
    »Nein.
Weißt du noch, als wir beide vor Erschöpfung auf dem Schiff von Cuberatio
eingeschlafen sind?«
      Natalia
versuchte sich zu erinnern. Ja. Natürlich! Nach ihrer Flucht, nach dem Planeten
der kleinen Menschen. Die rotäugigen Androiden hatten sie auf ihr Schiff
gebracht…und dann war sie mit ihm auf dem roten Bett eingeschlafen.
     
»Gut, wenn du das noch weißt. Du warst so tief weggetreten, dein Körper
forderte den Tribut für die Anstrengungen. Wir füllten ein Gas in den Raum, das
dich so beeinflusste, dass du nachher trotzdem dachtest, du würdest alles real erleben.
Das tatest du aber nicht“, erklärte Wansul. Natalia verstand nicht.
      Wie
jetzt? Sie war doch selber von diesem Widerling in den Hintern gepackt worden… das
war SEHR real… oder nicht?
     
»Kannst du dich, sagen wir, an deine Schönheitsoperation erinnern?« Natalia
überlegte kurz, dann nickte sie verwirrt.
     
»Das war in dem Sinne keine Schönheitsoperation, das war, was wir dich denken
lassen wollten.«
      Natalia
verzog skeptisch den Mund. Sie hatte doch selber gespürt, wie der Androide
ihren Körper bearbeitet hatte.
     
»Wir haben in dem Moment zwei Technologien vereint. Dir das jetzt zu erklären,
wäre viel zu kompliziert. Aber es ist viel Geld geflossen, damit wir das machen
konnten. Du warst eine Premiere…und auch gleichzeitig ein Erfolg. Nur das
Endresultat stimmt nicht. Aber egal.   
      Auf
jeden Fall: wir haben dich mit Wissen von Universal Search und von Cuberatio
kombiniert und…geklont.«
      Wie…wie…wie?
Natalia verstand nicht.
    »Wir
haben dann dein Bewusstsein in den Klon gesteckt, und du dachtest, du wärest
er!!! Dein Bewusstsein hat in dem Klon gelebt. Mit ihm bist du gegangen - mit
ihm bist du gestorben!«
      Es
hatte den Anschein, dass Wansul das irgendwie witzig fand. »Fandest du es nicht
auch ein wenig lächerlich, dass der Haremsvorsteher einer Maschine den Finger
in den Hintern steckte?? Hihihihi. Ich schon. Das ganze Zeremoniell war so
laaaangweilig. Ich glaub, ich bin eingeschlafen. Weiß ich jetzt aber gar nicht
mehr. Auf jeden Fall haben wir dann deinen richtigen Körper nach hier geschafft,
und du wurdest die ganze Zeit bestens betreut. Dafür habe ich dir immer schön
die Lieder gesungen, damit dir nicht langweilig wurde. Sebastian hat dann dein
transportiertes Bewusstsein gesteuert. Ein sehr komplizierter Akt - und das
konnte nur er. Kein anderer Ritter hätte das geschafft. Also, der ist wirklich
ein toller Junge. Vielleicht solltest du dir den mal angeln? Ach…
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