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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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mit einem Sondertransport weggeflogen werden.
      Wohin?
Das würde der Kommandant dieser kleinen Mission erst nach seiner Abreise
erfahren. Dem Lordprotektor war das zumindest auch egal. Die Spezialschiffe für
diese Mission waren allerdings bereits eingetroffen. Sie waren anscheinend
nicht in allzu großem Abstand der Invasionsarmee gefolgt. Der Plan existierte
also schon länger.
      Kangan
Shrump war nicht sonderlich überrascht. Es hätte ihn schon arg gewundert, wenn
der Vorsitzende der Union ihn in alle seine Pläne eingeweiht hätte. Ihm war
schon bewusst, dass er selber nur ein Rädchen in der Maschinerie der Union war.
Allerdings ein Großes und Gutes. Wie er fand. Und er hatte ja den Ring. Den
hatte niemand anderes. Nur er.
      Jetzt
kam ein junger Rekrut in grüner Uniform zu dem Lordprotektor.
      »Aah!
Sullivan«, sagte der Lordprotektor. Die Ordonanz flüsterte ihm was ins Ohr und
zeigte zu der Tür.
      Dort
konnte der Lordprotektor bereits einen Mann in einer roten Uniform sehen, der
wartete. Abfällig winkte er ihn herbei.
      »Was
gibt es?«, wollte der Lordprotektor wissen.
    »Könnten
wir uns ein wenig abseits von den Menschen der Erde unterhalten?«
      Der
Lordprotektor schaute zu der Japanerin und den anderen Menschen. Sie warteten
geduldig. Dann drehte er sich ein wenig zur Seite und nahm den Rotuniformierten
am Arm und führte ihn außer Hörweite aller anderen.
      »Was
gibt es denn so besonderes?«, wollte Kangan Shrump wissen.
    Die
Präsidentin der Vereinten Nationen und die Repräsentanten der G8 konnten nur zusehen,
wie sich die beiden Soldaten unterhielten.
      Dann
zeigte der Rote auf die Oberhäupter von Frankreich, Großbritannien und
Deutschland. Der Lordprotektor nickte. Er hatte verstanden.
      Unruhe
kam jetzt unter den Männern der Erde auf. Nervosität gepaart mit Angst.
      Hatten
sie irgendwas getan, das die Missgunst dieses Mannes hervor beschworen hatte?
      Der
Mann in der roten Uniform verschwand wieder, und der Lordprotektor kam zurück.
Dann ging er nichtssagend zu einer der Wachen, die mit in diesem Raum standen,
nahm sich einen Phaser und stellte sich wieder vor die Menschen.
      Den
dreien schwante nichts Gutes.
    »Mon
Dieu«, entfuhr es dem Franzosen und Schweiß brach aus. Der Premier von
Großbritannien schluckte einmal kräftig und fing spontan an, zu weinen.
      »Meine
Herren. Mir sind gerade unschöne Dinge zugetragen worden, die keinerlei
Entschuldigung wieder gutmachen könnten«, sagte Shrump. An seiner linken Hand
funkelte der Ring mit der Rose auf.
    »Ihre
Kooperation mit unseren Leuten war bis jetzt beispielhaft, doch muss ich leider
hören, dass es so etwas wie kleine Widerstandszellen in einzelnen Ländern gibt,
die ihrer Kontrolle unterliegen.«
      Der
Lordprotektor ging einen Schritt näher an die Staatsoberhäupter heran. Ein
Schrecken durchlief alle Personen. Davon hatten sie nichts gewusst.
      Sie
hatten ihre Bevölkerungen aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Alle ihre Militärs
hatten von einem Widerstand abgeraten. Die Vernunft alleine sagte ihnen, dass
sie gar nichts machen konnten.
      Wer
mit einer Armee in Schlachtschiffen durch das Universum flog, den griff man
doch nicht an! Das wäre schierer Selbstmord. Und sie wollten ja leben!
      Der
Lordprotektor ging auf den Deutschen zu. Neben ihm stand rechts der russische
Präsident und zog eine grimmige Miene.
      »Ist
Ihnen da etwas zu Ohren gekommen?«, wollte der Lordprotektor wissen.
      In
seinem feinen Anzug bekam der Deutsche allerdings keinen einzigen vernünftigen
Satz heraus und stotterte nur: »Ich, ich, ich, weiß wirklich, weiß wirklich nicht,
was, was, was sie meinen.«
      Der
nasse Fleck, der sich in diesem Moment unter der Hüfte vorne auf der Hose des
deutschen Bundespräsidenten ausbreitete, unterstrich nur die Angst, die
Lordprotektor Kangan Shrump mit einer Größe von gut 2,50 Meter auslöste.
      Seine
enorme Kampffigur mit ihren Muskeln unterstützte dieses Bild nur.
      Dann
hob der Lordprotektor seinen rechten Arm und erschoss wie aus dem Nichts den
russischen Präsidenten.
      Sein
Kopf zerplatze vor den Augen aller und bespritze jeden in einem Umkreis von
zwei Meter mit Blut und der restlichen Schädelmasse.
      Der
Körper sackte leblos zusammen und fiel auf den Boden.
    » Er wusste aber davon.«
      Dann
ging er zu dem weinenden Präsidenten und fragte erneut: »Ist ihnen da etwas zu
Ohren gekommen?«
      Außer
einem Schluchzen verließ den Briten kein Laut.
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