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Schmetterball

Schmetterball

Titel: Schmetterball
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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erhobenem Daumen ein Zeichen, dass
     jetzt alles okay wäre. Der Sprecher setzte von Neuem an. Diesmal verständlich: »Liebe Gäste! Wir freuen uns, Sie beim Finale
     um die Stadtmeisterschaft so zahlreich begrüßen zu dürfen. Ich bitte Sie aber um Ihre besondere Aufmerksamkeit.«
    Die Stimmen und Geräusche in der Halle verstummten schnell.
    »Durch eine bedauerliche Verletzung kann der Finalteilnehmer Lennart leider nicht zum Match antreten.«
    Geraune im Publikum.
    Michael erstarrte. Sein Blick schoss hinüber zu Linh und zu Jabali, die beide gerade aus verschiedenen Richtungen auf ihn
     zuliefen. Beide blieben vor Schreck stehen und schauten genauso entsetzt.
    Was hatte der Hallensprecher da gesagt? Lennart konnte nicht antreten?
    Kevins Miene verzog sich wieder zu einem breiten Grinsen.
    Michael war außer sich. Was hatten die mit Lennart gemacht?
    Der Hallensprecher erklärte unterdessen übers Mikro: »Um eine kampflose Entscheidung des Finales zu vermeiden, hat die Turnierleitung
     in Absprache mit Lennarts Finalgegner Robert entschieden, Kevin als Lennarts Halbfinalgegner nachrücken zu lassen.«
    Beifall und Pfiffe auf diese Ankündigung hielten sich in etwa die Waage.
    Michael pfiff am lautesten. »Das ist Schiebung! Das ist . . .« Ihm fehlten die Worte. Irgendwie war Lennart aus dem Verkehr
     gezogen worden. Aber wie? Wo steckte er?
    Er blickte sich um, ob von Lennart oder Ilka irgendwas zu sehen war.
    In seiner Wut ging Michael nun direkt auf den Hageren zu, der immer noch regungslos an der Stelle der Geldübergabe stand.
     Jegliche Heimlichtuerei war Michael jetzt schnurz. Er packte den Hageren am Kragen, ließ eindrucksvoll seine Muskeln spielen
     und blaffte ihn an: »Raus mit der Sprache. Was hast du mit der Sache zu tun?«
    »Ich . . .?«, stotterte der Hagere. »Welche Sache? Überhaupt nichts!«
    Michael schüttelte ihn kräftig durch.
    Jabali und Linh sahen das und kamen hinzu. Es ergab keinen Sinn, sich weiter im Hintergrund zu halten.
    »Also?«, setzte Michael dem Hageren weiter zu. »Warum gibst du den Typen Geld, das du kurz vorher aus dem Geldautomaten gezogen
     hast? Was hat es damit auf sich?«
    »Ich habe gewettet«, sagte der Junge leise.
    »Na und?«, hakte Michael nach.
    »Ich habe auf Lennarts Sieg gewettet. Ich hatte aber noch nicht bezahlt!«
    »Auf Lennart? Klar. Das hätte ich auch so gemacht. Lennart ist ja auch der Favorit.«
    »Aber nun kann Lennart ja gar nicht spielen und ich habe die Wette schon vor dem Finale verloren. Und da wollten die Jungs
     vom Wettbüro das Geld natürlich endlich von mir haben.«
    »Wieso kann Lennart nicht spielen?«, wollte Michael von dem Hageren wissen. »Raus mit der Sprache!«
    »Na ja!«, sagte der Hagere. »Sein Arm! ich weiß auch nicht, wie das passiert ist!«

Das Finale
    In diesem Moment tauchte Ilka auf. Sie trug Lennarts Sporttasche. Hinter ihr ging Lennart, sein rechter Arm war bandagiert.
     Sie stellte seine Tasche neben sich ab und legte ihre Hand sanft auf seine rechte Schulter. »Er wurde überfallen. Die Täter
     haben Lennart brutal auf den Arm geschlagen«, berichtete Ilka.
    Michael nickte mit bitterer Miene. Genau wie er es sich gedacht hatte: Durch den Überfall hatten die Erpresser Lennart aus
     dem Verkehr gezogen, damit Kevin als Verlierer im Halbfinale nachrückte und nun doch noch zu seiner Finalteilnahme kam.
    »Dass Kevin spielt, ist noch lange nicht ausgemacht!«, widersprach Linh. »Wir müssen die Turnierleitung informieren. Wir haben
     jetzt auch genug Beweise! Solche Typen haben hier nichts zu suchen!«
    Michael nickte entschlossen. Auf diese Weise konnten sie Kevin vielleicht doch noch die Suppeversalzen. Mit knappen Worten informierte er Ilka und Lennart, inwieweit auch der Hagere   – Moritz – Opfer dieses Erpressungs-Coups geworden war, und fragte ihn schließlich: »Kommst du mit und wiederholst, was du
     mir erzählt hast?«
    Moritz nickte bereitwillig.
    Linh griff in ihre Tasche und holte den 5 0-Euro -Schein hervor, den sie dem Bulligen abgenommen hatte. »Dein Geld hast du jedenfalls nicht verloren«, grinste sie und reichte
     es Moritz.
    Der wusste gar nicht, was er sagen sollte, außer: »Wie hast du das denn geschafft? Danke!«
    »Der Bullige hat es mir zurückgegeben«, lächelte Linh.
    »Freiwillig?«, wunderte sich jetzt auch Ilka.
    Linh zog scheinheilig die Schultern hoch. »Ja, klar. Er hat dabei nur ein bisschen geröchelt.«
    Alle lachten. Bis auf Moritz. Er war der Einzige, der die
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