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Schluss mit Reizdarm

Schluss mit Reizdarm

Titel: Schluss mit Reizdarm
Autoren: Trias
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eng miteinander verbunden sind, scheint für die Krankheitsentstehung entscheidend zu sein.
    Die genaue Ursache der Krankheit ist noch nicht ausreichend bekannt. Sicher ist jedoch: Nicht ein einzelner Faktor löst den Reizdarm aus, sondern es kommen eine Vielzahl von Ursachen infrage. Im Vordergrund für die Erklärung steht eine Störung der Kommunikation zwischen Hirn und Darm und ein daraus resultierendes verändertes Empfindungsvermögen.
    Die Bewegungsabläufe des Darms sind beim Reizdarm-Syndrom verändert. Während bei Gesunden eine charakteristische, immer wiederkehrende Bewegung des Dünndarms in Richtung Dickdarm stattfindet, die für einen geregelten Weitertransport des Speisebreis sorgt, zieht sich bei Menschen mit einem Reizdarm der Darm oft in kurz andauernden, schnell aufeinanderfolgenden Bewegungen zusammen. Die Verkrampfung des Darms ist im Röntgenbild manchmal in Form eines sogenannten Perlschnurdarms erkennbar.
    Die Schmerzempfindlichkeit des Darms ist beim Reizdarm verstärkt. Als Grund hierfür wird eine Störung des Informationsaustauschs zwischen Gehirn und Darm vermutet. Wahrscheinlich spielt der Botenstoff Serotonin eine Schlüsselrolle; Serotonin ist für die Steuerung der Darmfunktion und der Schmerzwahrnehmung verant wortlich. Auf Dehnungsreize reagieren Reizdarm-Patienten überaus empfindlich. Die Schmerzschwelle liegt niedriger. Daher löst ein Gasgehalt im Darm, der nicht höher als normal ist, schon Schmerzen aus.
    Die Psyche scheint ebenfalls einen Einfluss auf die Erkrankung zu haben. In Zeiten von Stress treten die Symptome meist verstärkt auf. Letztlich kennen aber auch praktisch alle Gesunden dieses Phänomen: Stress und Angst schlagen auf Magen und Darm. Diese Reaktion ist in Grenzen ganz normal. Wenn jedoch die Symptome dauerhaft auftreten und die Lebensqualität so beeinträchtigen, dass man sein Tagewerk nicht mehr bewältigen kann, spricht man von einem Reizdarm-Syndrom.
    Eine entscheidende Rolle spielt die Ernährung . Viele Menschen mit einem Reizdarm leiden zum einen unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Unter den Unverträglichkeiten gibt es solche z. B. auf Laktose oder Fruktose oder auch ganz individuelle Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel. Daneben spielen auch ein falsch erlerntes oder ein entsprechend angewöhntes Essverhalten eine Rolle. Ballaststoffmangel oder auch viele verschiedene und extreme Diäten können die Ursache sein. Die Diätphasen haben in diesem Fall dazu geführt, dass der Darm das normale Essen quasi verlernt hat.
    Lange, einseitige Diäten oder gar Nulldiäten können dazu führen, dass der Darm nicht mehr richtig funktioniert.
    Verschiedene Befunde sprechen dafür, dass Menschen mit Reizdarm eine gestörte Darmflora haben. Dies kann durch einen bakteriellen Darminfekt oder eine Magen-Darm-Erkrankung verursacht worden sein, aber auch durch eine krasse Fehlernährung, z. B. Nulldiäten oder Extremdiäten, die im Wechsel über einen langen Zeitraum durchgeführt wurden.
Darmflora – was ist das überhaupt?
    Unter Darmflora versteht man die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt. Der Darm stellt ein komplexes und dynamisches bakterielles Ökosystem dar, das innerhalb der ersten Lebensjahre entsteht. Die Besiedlungsdichte des Darms ist anfangs gering und steigt mit zunehmendem Lebensalter stetig an. Im Verdauungskanal jedes Menschen leben etwa 100 Billionen Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien. Im Darm befinden sich etwa 10-mal mehr Bakterien, als der menschliche Körper an Zellen hat. Die Verteilung nach Art und Menge ist in den verschiedenen Abschnitten des Verdauungskanals sehr unterschiedlich.
Über 30 000 verschiedene Bakterien
    Der Dickdarm ist am umfangreichsten mit Bakterien besiedelt, gefolgt vom Dünndarm. In den beiden Darmabschnit ten befinden sich beim gesunden Menschen unterschiedliche Bakterienkulturen. Bisher gingen die Wissenschaf tler davon aus, dass etwa 200 bis 300 verschiedene Spezies im Darm angesiedelt sind. Neuere Studien sprechen sogar von bis zu 36 000 unterschiedlichen Bakterien. Genau benennen lässt sich diese Vielzahl noch nicht.
    Auch in welcher Menge welches Bakterium im Darm optimalerweise vorliegen sollte, muss noch entschlüsselt werden.
    Somit ist die Darmflora ein wissenschaftlich noch sehr unerforschtes Feld und die daraus abzuleitenden Aussagen zur gesunden Darmflora stehen alle auf sehr wackligen Beinen; eine ganz klare Abgrenzung zwischen einer gesunden und ungesunden
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