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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben
Autoren: Hans-Werner Rückert
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nicht zielgerichtet gehandelt. Geringe Impulskontrolle
     und Unachtsamkeit; Unterschätzung der zur Aufgabenerledigung benötigten Zeit, schlechtes Zeitmanagement; Unterschätzung der
     Notwendigkeit, in Übereinstimmung mit wichtigen eigenen Zielen und der eigenen Motivation zu sein; Unterschätzung der Notwendigkeit,
     Vorhaben mit positiven Gefühlen zu verbinden.
    Man kann zwischen
state
und
trait procrastination
unterscheiden: Trait-procrastination bezeichnet das Aufschieben, das stabil ist wie ein Persönlichkeitsmerkmal (und tatsächlich
     in engem Zusammenhang steht mit niedrigen Werten auf dem Big-5-Persönlichkeitsfaktor Gewissenhaftigkeit). State-procrastination,
     also das situative Aufschieben, entspricht mehr einem motivationalen Konflikt.
    |18| Wie erklärt man das Aufschieben?
Als erlernte Gewohnheit, die durch Belohnungen verstärkt worden ist, insbesondere durch kurzfristige Spannungserleichterung.
Als Symptom tiefer liegender Konflikte.
Als Symptom neurotischer Störungen.
Als stabiles Merkmal der Persönlichkeit oder von dauerhaften Persönlichkeitsstörungen.
Als Symptom bestimmter Erkrankungen, wie Depressionen, der Borderline-Störung oder auch von Aufmerksamkeitsstörungen (ADS/
     ADHS).
    Was können Sie gegen das Aufschieben tun?
    Selbsthilfe:
Machen Sie eine Liste von all dem, was Sie zu erledigen haben. Vergessen Sie dabei Ihre Vergnügungen und Ihre Freizeit nicht!
Streichen Sie alle Dinge von der Liste, die Sie ohnehin nie ernsthaft machen wollten. Delegieren Sie möglichst viele der Dinge
     auf Ihrer Liste an andere.
Legen Sie Ihre eigenen Ziele, Werte und Prioritäten fest. Setzen Sie sich realistische Ziele. Schreiben Sie das alles auf!
Prüfen Sie, ob Ihre aufgeschobenen Vorhaben genügend mit Ihren Zielen und Werten übereinstimmen. Wenn nicht: Konzentrieren
     Sie sich nur auf die Ziele, die für Sie bedeutungsvoll sind, und geben Sie die anderen auf.
Prüfen Sie, ob Sie trotz Ihrer gegenwärtigen Konflikte und Einstellungen eine Chance haben, Ihre Vorhaben erfolgreich zu bewältigen.
Schreiben Sie auf, was Sie positiv wie negativ von der Erledigung Ihrer Vorhaben erwarten.
Identifizieren Sie die Gefühle, die sich mit Ihren Aufgaben verbinden, zum Beispiel Angst, Ärger, Unlust usw., Hoffnung auf
     Erfolg, Stolz auf das Durchhalten, Anerkennung durch andere usw.
Planen Sie, wie Sie Ihre Ziele in kleinen Schritten und Etappen erreichen können.
|19| Schätzen Sie den Zeitaufwand, bis Sie Ihr Projekt erledigt haben werden, und verdoppeln Sie dann die veranschlagte Zeit.
Verlegen Sie die Deadlines, die Sie einhalten wollen, um eine Woche nach vorne.
Reichern Sie die Vorstellung, wie Sie Ihre Aufgaben erledigen, mit positiven Gefühlen an.
Legen Sie Belohnungen für Erfolge fest, und belohnen Sie sich für jeden Schritt.
Beobachten Sie sich genau, und halten Sie alle Schritte und Veränderungen in einem Veränderungslogbuch fest.
Fangen Sie an, auch wenn Sie sich nicht motiviert fühlen.
Arbeiten Sie entweder an Ihrem Projekt oder schreiben Sie in Ihr Veränderungslogbuch, aber beschäftigen Sie sich nicht mit
     anderen, ablenkenden Vorhaben.
    Wenn Sie trotz Leidens unter dem Aufschieben keinen dieser Vorschläge umsetzen oder aber feststellen, dass Sie dadurch Ihr
     Problem nicht genügend bewältigen können, brauchen Sie professionelle Hilfe. Sie können einen Kurs in Zeitmanagementstrategien
     mitmachen oder ein Entspannungsverfahren wie zum Beispiel autogenes Training erlernen. Schließlich steht Ihnen auch noch die
     Möglichkeit einer Psychotherapie offen. Dabei können Sie entweder am Verhalten ansetzen (Verhaltenstherapie), an Ihren mentalen
     Strukturen (kognitive Therapie) oder an den emotionalen Konflikten (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse).
    Im Folgenden können Sie überprüfen, ob Ihr Aufschieben problematische Dimensionen angenommen hat oder noch im grünen Bereich
     liegt.
    Test: Probleme mit dem Aufschieben?
    Der Test auf der folgenden Seite hilft Ihnen dabei herauszufinden, wie sehr das Aufschieben bei Ihnen zur Gewohnheit geworden
     ist.
    Lesen Sie sich die zehn Aussagen durch, kreuzen Sie die auf Sie zutreffenden an und addieren Sie die Punkte. Die Auswertung
     dieses kleinen Tests finden Sie auf Seite 21.
    |20|

    |21| Auswertung:
    0–5 Punkte:
    Glückwunsch, Aufschieben gehört nicht zu Ihren Angewohnheiten. Sie haben die richtigen Einstellungen, um Ihre Sachen schnell
     und mühelos zu erledigen. Sie überfordern sich nicht und bleiben
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