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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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diesem gefälschten Brief hast verarschen lassen.“ Laurens schüttelte den Kopf, sah zu ihm und grinste. „Du müsstest mich doch besser kennen. So einen schnulzigen Mist würde ich nie schreiben. Ich kann nicht mehr, bitte vergib mir. Oder: Ich bin nicht stark genug für dich. Himmel noch mal!“
    „Schreib mir etwas, wenn wir bei dir sind.“ Hätte er Laurens’ Handschrift gekannt, wäre dieses katastrophale Missverständnis nie geschehen.
    Laurens klappte das Handschuhfach auf. Nachdem er eine Zeitlang darin herumgewühlt hatte, hielt er Mias Umschlag und einen Kuli hoch.
    „Sag mir Bescheid, wenn’s weitergeht.“ Laurens nickte zur Ampel und begann auf die Rückseite des Umschlags zu schreiben.
    Mia wollte, dass er ihren Brief an einem Tag las, an dem er sich stark fühlte. Also schied heute aus. Aber jedes Wort, das Laurens darauf schrieb, würde es Samuel leichter machen, ihn irgendwann zu öffnen.
    Als die Ampel grün wurde, sah Laurens hoch und reichte ihm den Umschlag.
    Pass auf mein Herz auf und sag ihm, Bungeespringen ohne Gummiseil sei problematisch. Ansonsten darfst du es behalten. Es fühlt sich hinter deinen Brustplatten sowieso besser aufgehoben, als bei mir.
    „Und wenn ich es für immer haben will?“
    Laurens sah zu ihm, runzelte die Stirn. Offenbar hatte er bemerkt, wie belegt seine Stimme klang. „Mach mit ihm, was du willst.“ Er hielt vor einem schäbigen Backsteinhaus, drehte den Schlüssel und plötzlich war zu viel Stille um sie herum.
    Aus einem der Hauseingänge torkelte ein Mann, die Straßenlaterne über dem Bentley begann zu flackern. Doch Laurens unternahm keinerlei Anstalten, auszusteigen. Samuel fielen die Augen zu. Alles an ihm fühlte sich schwer und entsetzlich müde an.
    „Lass uns so tun, als hätten wir uns eben auf einer coolen Fete zum ersten Mal getroffen.“ Laurens’ Stimme holte ihn zurück in die Realität. „Kein Tom, keine Briefe, keine Erinnerungen. Nur du und ich und eventuell später ein vor Wut schäumender Jarek. Bist du bereit?“
    Meinte er das Spiel ernst?
    „Gut, dann los.“ Laurens räusperte sich, stieg aus und öffnete ihm die Tür. „Ich mache so etwas normalerweise nicht.“ Mit einem Lächeln, das Eisberge zum Schmelzen bringen konnte, reichte er ihm die Hand und ließ ihn aussteigen. „Aber ich würde mich wirklich freuen, wenn du noch auf einen Kaffee mit hochkommen würdest.“ Der Biss auf die Lippe stellte mehr in Aussicht.
    „Muss ich vor dem Frühstück verschwunden sein?“
    Laurens umschlang Samuels Nacken. Der erste Kuss schmeckte nach Zärtlichkeit, der Zweite nach Lust. „Auf keinen Fall. Sonst verpasst du alles, was dir schmeckt.“

***
     
    Es war so gut, dass Samuel da war. So gnadenlos gut, dass Laurens es noch nicht fassen konnte. Geschissen auf Tom und sein klägliches Attentat. Niemand würde es jemals schaffen, sie zu trennen. Wie hatte er nur auf Erin hören können? Der faltige Hals gehörte ihr herumgedreht.
    Samuel sah todmüde aus. Laurens streichelte ihm über die blassen Wangen. Hoffentlich ging es ihm morgen besser.
    „Nur noch ein paar Stufen. Dann mache ich es dir bequem.“ Ein Wunder, dass er sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte.
    „Ist es schlimm, wenn ich keinen Kaffee mehr will?“ Ein kleines, entschuldigendes Lächeln spielte mit Samuels Mundwinkeln. „Mir ist viel eher nach deinem Bett und ganz viel Schlaf. Wenn du dich dann noch an mich schmiegen könntest, wäre ich für heute wunschlos glücklich.“ Er legte seine Stirn an Laurens’ Stirn und schloss die Augen. „Morgen hole ich dann alles mit dir nach. Versprochen. Aber ich befürchte, heute würde ich dich nur enttäuschen.“
    „Hast du Angst, du schläfst in mir ein?“
    Samuel lachte leise. „So in etwa.“ Er ließ sich von Laurens unterfassen, die Treppe hochführen und als er endlich vor dem Bett stand, fiel er seufzend darauf.
    Laurens setzte sich neben ihn und streichelte über die Schuppenhaut. Wann hatte er Samuel jemals so erschöpft gesehen?
    „Eine Sache muss ich heute Nacht noch hinter mich bringen.“ Samuel zog den Umschlag aus der Tasche, den Laurens eben beschrieben hatte. „Ein Brief von Mia.“ Er zog mehrere Zettel hervor. Sie waren über und über mit einer grauenhaft zittrigen Handschrift beschrieben.
    „Soll ich dich allein lassen?“
    Samuel schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Was mich angeht, geht dich auch an.“ Er drehte sich auf den Rücken, fasste Laurens ins Genick und zog ihn
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