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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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wiedersehen würden, hatte Laurens schweigend hingenommen. Seit der Katastrophe am See waren sie nie länger als wenige Augenblicke voneinander getrennt gewesen.
    Die Tür quietschte wieder.
    „Warum liegst du nicht in den Armen deines holden Ritters?“ Raven verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen. „Frisch Verliebte sollten Nächte wie diese gemeinsam verbringen.“
    „Du musst es ja wissen.“ Er reichte Raven die Zigarette. Wenn ihm nach Provokation war, sollte er seinen Mund besser mit etwas anderem beschäftigen, als mit Reden.
    Raven kletterte hinter ihm auf die Bank und setzte sich auf die Lehne. „Beziehungsstress?“
    „Fragt das der Mann, der nie eine Beziehung hatte?“
    Raven lachte. Es klang weder höhnisch, noch amüsiert. Höchstens traurig. „Ich nehme mir, was ich will. Von Fremden, Freunden oder meinem Bruder. Dazu brauche ich keine Beziehung.“ Er inhalierte tief und blies schließlich den Rauch über Samuel hinweg. „Streich die Fremden und die Freunde. Strenggenommen brauche ich nur dich. Die anderen überleben mich nur, wenn sie Glück haben.“
    Samuel sah zu ihm auf. Das arrogante Spottgrinsen, das Ravens Sarkasmus normalerweise begleitete, blieb aus.
    „Gratulation. Mich hast du.“ Das war das Praktische an Zwillingen, sie wurden einander bereits in die Wiege gelegt.
    „In letzter Zeit nicht mehr.“ Raven legte ihm die Hand auf die Schulter. Nach einer Weile begannen seine Finger über die Schuppenhaut zu streicheln. „Du lebst nur noch für Laurens.“
    Im Moment würde er lieber in Laurens leben. Samuel lehnte den Kopf an Ravens Bein. Es tat gut, in dieser Nacht nicht allein vor sich hin grübeln zu müssen.
    „Hegt er immer noch Bedenken, ob er dich an seinen süßen Arsch lassen soll?“
    „Ran lässt er mich. Nur nicht rein.“
    „Die schüchterne Jungfrau.“ Die Kreise, die Ravens Fingerkuppen auf Samuels Haut zogen, wurden größer. „Du wirst ihn schon überzeugen. So etwa in hundert Jahren. Und bis dahin kannst du ihm jede Nacht gut zureden.“ Er lachte. Nur leise, aber über dieses Thema durfte er es nicht. Samuel nahm Ravens Hände von sich. „Mich hebt es nicht unbedingt an, wenn du in dieser Art über Laurens sprichst.“ Davon abgesehen, dass es Raven egal zu sein hatte, wer wen wohin ließ oder nicht. Das war nicht sein Problem.
    Raven legte seine Hand an Samuels Kinn, drehte sein Gesicht so, dass er ihn ansehen musste. „Soll ich dich anheben, Bruder?“ Seine Zungenspitze glitt über die Unterlippe. Kurz blitzten seine Giftzähne auf. „Ich würde es heute Nacht gern tun.“ Zögernd griff er unter Samuels Kinn und drückte ihm den Kopf in den Nacken. Er strich mit dem Daumen über Samuels Kehle, zärtlich und verlockend. „Früher hattest du gegen einen kleinen Rausch nichts einzuwenden .“
    Ein Traum aus Sinnlichkeit und Lust, durch Ravens Gift ausgelöst, in Ravens Armen genossen. Exakt das war es, was er jetzt brauchte. Das sehnsuchtsvolle Seufzen kam von allein über seine Lippen.
    Raven lächelte verständnisvoll. „Es ist kein Verrat an deinem Liebsten, nur ein Biss.“
    Sein Liebster lag oben im Bett und ließ sich nicht lieben. Trotzdem war es Verrat. Alles, was mit Ravens Gift zu tun hatte, war Verrat. Die Visionen, die das Gift lockte, verführten und betrogen. Die Gefühle, die das Gift an die Oberfläche zwang, verführten und betrogen. Und Ravens Küsse und Zärtlichkeiten waren ohnehin der pure Verrat an Laurens.
    Ob Raven seine Gewissensbisse ahnte? Er fuhr Samuel durchs Haar und sein Blick war eine Mischung aus Sehnsucht und Skrupel. „Finley sagte mir, du übernähmest den Termin mit dem Seelendoktor.“ Er kletterte von der Bank und zog Samuel mit hoch. „Danke, Bruder. Es würde mir schwerfallen, Mia nach all den Jahren wiederzusehen.“
    In seiner Stimme schwang der alte Zorn mit, dass sie damals nichts gegen Davids Übergriffe unternommen hatte. Raven hatte ihr das nie verziehen, und plötzlich wich Samuels Ärger über Ravens Spott. Hatte er ihr verziehen? Egal, wie sehr Finley und Erin sie in Schutz nahmen, sie hätte etwas tun müssen. Sie hätte ihm helfen müssen. Mit oder ohne Beruhigungsmitteln im Blut.
    „An was denkst du?“ Raven berührte ihn am Arm und holte ihn aus den immer ungerechter werdenden Gedanken.
    „Ich stelle fest, dass es mir auch schwerfällt, Mia morgen zu besuchen.“
    Raven blieb stehen, legte ihm die Hände an die Wangen und wartete. Auf was? Dass er ihm die Erlaubnis für den Biss
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