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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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Als sich Samuel zurückzog, schüttelte er ungeduldig den Kopf. Er war soweit, wollte mehr als nur zwei Finger. Und er würde mehr bekommen.
    Vorsichtig drängte sich Samuel an ihn. Laurens hielt den Atem an.
    „Bleib entspannt.“ Es durfte ihm nicht unnötig wehtun, aber er sehnte sich so sehr in diesen Mann hinein. Wie sollte er sich beherrschen?
    Noch ein wenig fester. Laurens gab unter ihm nach. So war es gut, ganz langsam.
    „Warte!“ Laurens schluchzte auf, robbte von ihm weg. „Ich kann’s nicht!“ Sein Blick huschte über Samuels Erregung, die die Schuppenhaut zu sprengen drohte. „Es tut mir leid, Samuel. Und du brauchst auch nicht fragen, ob ich oben sein will. Nein, will ich nicht. Wenigstens nicht jetzt.“ Er kämpfte mit den Tränen und Samuel mit seiner Enttäuschung. Oben, unten. Was spielte das für eine Rolle? Laurens weigerte sich. Wieder einmal.
    „Mir tut es auch leid, Laurens.“ Er hatte genug Rücksicht auf Laurens’ Gefühle genommen. Was hielt ihn davon ab, diesen Mann in die Kissen zu drücken und ihm seine Liebe aufzuzwingen? In einer erschreckend deutlichen Vision band er Laurens’ Handgelenke an den Bettpfosten und fiel über ihn her.
    Laurens zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. „Scheiße Mann, ich dachte, ich pack es diesmal.“
    „Hier geht es nicht um einen Klippensprung in unbekanntes Gewässer, sondern um Liebe.“ Was die Fesselnummer in seinem Kopf ausschloss. „Du musst nichts packen. Du musst mir vertrauen!“
    „Das tue ich!“
    „Ja, sicher. Deshalb presst du auch deine Schenkel zusammen und starrst meinen Schwanz an, als ob er Widerhaken hätte.“ Unzählige Male hatte ihn Laurens berührt. Er wusste, dass die Schuppen dort geschmeidiger und glatter waren, als am Rest seines Körpers.
    Laurens schüttelte den Kopf. Was sollte diese hilflose Geste mit der Hand? Eine Entschuldigung? Eine Erklärung für sein Verhalten? Samuel verstand beides nicht. Sie liebten sich, sie wollten sich. Warum konnte sich Laurens nicht einfach nehmen lassen?
    „Ich weiß, dass ich dich mit meinem Verhalten kränke.“ Seine Hand hatte eine Zuflucht in seiner Mähne gefunden. „Ich weiß nur nicht, wie ich es ändern soll.“
    Wie auch immer. Tu es und tu es bald, denn ich bin auch nur ein Mann, und die Schuppenhaut macht es nicht einfacher für mich. Samuel biss sich auf die Zunge, um die Worte nicht laut auszusprechen. Laurens’ Schuldgefühle würden an ihrem Dilemma nichts ändern. Er holte tief Luft und bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. „Ist okay. Es war nur ein Versuch.“ Ein vergeblicher. Die Reihe seiner Vorgänger war lang.
    Vielleicht würde es Laurens nie zulassen, vielleicht konnte er einen Mann nicht in sich ertragen. Nicht mit und nicht ohne diese Schuppen. Das resignierte Seufzen schluckte er hinunter. Aber das bittere Gefühl in seinem Herz blieb, und der Schmerz zwischen seinen Beinen warf ihm vor, Laurens nicht einfach genommen zu haben.

***
     
    Es war nur eine Tür. Dahinter das Treppenhaus, der Flur, die Briefkästen. Ob seine Eltern eine Ansichtskarte aus Frankreich geschickt hatten? Sie gingen davon aus, dass er ein sinnreiches Studentenleben führte. Lernen, Prüfungen, Freunde treffen. Tom zog mit dem Finger die Maserungen der Wohnungstür nach. Seit geraumer Zeit war nichts sinnreich in seinem Leben. Neben einem Minimum an Nahrungsaufnahme und Schlaf gab es nur noch eine einzige Notwendigkeit: nicht gesehen zu werden.
    Diese Wohnung war seine Burg. Schützte ihn vor den Blicken der Menschen, die trotz ihrer gewöhnlichen Hässlichkeit tausendmal schöner waren als er. Früher hatten sie sich nach ihm umgesehen und geseufzt vor Sehnsucht oder vor Neid. Heute würden sie ihn anspucken.
    Und wenn er rannte? Schnell die Treppe hinunter, dann die Blechklappe aufschließen, die Post an sich reißen und nach oben zurück flüchten? Sicher quoll sein Briefkasten schon vor Werbeprospekten über. Vor einer Woche war Miyu da gewesen und hatte ihn geleert und den Kühlschrank gefüllt. Warum rief sie nicht an? Warum fragte sie nicht, ob er etwas brauchte? Sie war die Einzige, die ihn sehen durfte. Nur sie ließ er in die Wohnung. Nur mit ihr führte er kurze Gespräche, bevor sie Ausreden erfand, um wieder vor ihm fliehen zu können. Niemand sah dem Grauen lange ins Gesicht.
    Wenn sie heute nicht kam, musste er sie anrufen. Es war kaum noch Essen da und Bargeld hatte er auch keines mehr. Nicht dass er viel benötigte. Wozu? Um Freunden
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