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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh
Autoren: Charlotte MacLeod
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hast.«
    »Aber wie kann ich das beweisen? Wenn
ich nicht morgen um zwölf mit der Beute ankomme, nagelt Svenson um Viertel vor
eins mein geschundenes Fell an die Kirchentür.«
    »Und Sieglinde wird gleich daneben
stehen und ihm den Hammer halten. Ich mag sie wirklich sehr gerne.«
    » De gustibus non est disputandum .«
    »Ach, komm mir nicht mit diesem
Professorenkram. Wenn du Präsident Svensons Pelle annageln würdest, hättest du
es nicht gern, wenn ich den Handlanger für dich spielte?«
    »Ja, und es ist ein ausgezeichneter
Vorschlag. Helen, würdest du wirklich?«
    »Das ist eine große Verantwortung. Ich
werde alle Aspekte erwägen müssen.«
    »Keine Ausflüchte, Weib! Ja oder nein?«
    »Peter, ist dir klar, daß du jede Frau
hier auf dem Campus haben könntest?«
    »Verflixt, ich will nicht jede Frau auf
dem Campus. Ich will dich, um diese Wölfinnen in Schach zu halten.«
    »Ist das alles, wofür du mich willst?«
    »Nein. Helen, was in Gottes Namen soll
ich tun?«
    Miss Marsh lehnte sich im Sofa zurück
und traf zufällig auf Shandys Arm. Sie wich nicht zurück, und er ermutigte sie
auch nicht dazu. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder dem anstehenden
Problem zuwandten. Als Helen zu reden begann, klang sie etwas atemlos, wie zu
erwarten war.
    »Damals in den Viktorianischen Tagen
hatte der Adel Treiber, die die Vögel zum Abschuß aufscheuchten. Was du
brauchst, ist ein Treiber.«
    »In der Hälfte der Fälle verfehlte der
Jäger den Vogel und traf den Treiber.«
    »Das ist das Risiko, das wir Treiber
eingehen müssen. Soll ich dir nun den Hammer halten oder nicht?«
    »Helen, wenn dir irgend etwas zustoßen
sollte —«
    »Peter, nichts wird mir zustoßen. Laß
mich das für dich tun, und« — sie drückte noch einen leichten Kuß auf seine
glühende Wange — »vielleicht kannst du mal etwas für mich tun.«
    »Was hast du vor?«
    »Das.« Sie ging zum Telefon, studierte
das Collegetelefonbuch und wählte eine Nummer. Ihr Vogel kam an den Apparat.
    »Hallo, hier ist Helen Marsh von der
Bibliothek. Ich bin die neue Assistentin für die Sammlung Buggins, wissen Sie,
und ich bin gerade auf eine private Notiz von Mrs. Ames gestoßen, wegen eines
Buches, das Sie aus der Sammlung entliehen haben. Sie war offenbar sehr
besorgt, es zurückzubekommen. Ach, das haben Sie? Sind Sie wirklich sicher?
Sehen Sie, ich habe mit der Katalogisierung angefangen und bin auf ein paar
sehr unangenehme Probleme gestoßen. Einige der wertvollsten Bücher der Sammlung
fehlen, und dasjenige, das Sie genommen hatten, steht zufällig auf der
Sonderliste.«
    Vom anderen Ende war ein Geräusch zu
vernehmen. Helen hörte zu, dann lachte sie fröhlich. »Aber natürlich haben wir
das! Sie glauben doch nicht, Dr. Porble würde solche wertvollen
Errungenschaften nicht katalogisieren, oder? Das Personal ist gerade bei einer
sehr sorgfältigen Überprüfung, und wenn wir die fehlenden Bücher nicht
auftreiben, werden wir Detektive einschalten — ja, natürlich. Ich verstehe das
ausgezeichnet. Wenn Sie sich also vielleicht noch einmal genau umschauen — vielen
herzlichen Dank. Dann erwarte ich, von Ihnen zu hören. Auf Wiederhören.«
    Sie legte auf. »Du bist dran, Arsène.«
     
     
     

Sechsundzwanzigstes Kapitel
     
     
     
     
     
     
     
    H elen, an dir ist die schwierigste
Aufgabe hängengeblieben. Du mußt dich ans Telefon klemmen und Lieutenant Olivetti
irgendwie davon überzeugen, daß wir beide nicht übergeschnappt sind. Erklär
ihm, wer du bist, und mach, daß es sich eindrucksvoll anhört. Gib ihm die
Fakten, und sag ihm, er soll seine Leute auf allen Straßen nach Balaclava
Junction postieren, aber nicht einschreiten, bis ich es ihm sage.«
    »Peter, du hast doch nicht vor, dich
einem zweifachen Mörder allein entgegenzustellen?«
    »Nein, nicht allein. Oh Himmel! Ruf die
Polizei an! Schnell!«
    Er schnappte sich sein Jackett und
stürmte aus dem Haus, hügelab einem Wichtel hinterher, der hurtig einen leeren
Schlitten zog. Die Person war im kompletten Kostüm und hatte die Wichtelmaske
über das Gesicht gezogen, aber er hatte genug unter diesem bestimmten Quälgeist
gelitten, um Gestalt und Gangart nicht zweifelsfrei zu erkennen. Shandy schlug
ein scharfes Tempo an, wagte einen Hechtsprung und landete auf dem Schlitten.
    »Wenden Sie!« befahl er.
    »Häh?«
    Was auch immer sie sonst sein mochte,
dumm war Heidi Hayhoe nicht. Sie nahm das Schlittenseil wieder auf. »Wohin, Professor?«
    »Zu Präsident Svensons
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