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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund
Autoren: Christine Feehan
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Verschlüsselungsprogramm zu knacken. Seine Hilfe bei diesem Buch war von absolut unschätzbarem Wert für mich.

LESEPROBE
CHRISTINE FEEHAN IM BANN DES JÄGERS
    »FAHR LOS!«, BEFAHLL Kane, sowisowie er auf dem Beifahrersitz saß, und zog die Waffe unter seiner Schulter heraus.
    Rose trat aufs Gaspedal und zischte so schnell ab, wie es die alte Limousine zuließ. Die Türen und die Fenster klapperten, als das zerbeulte Fahrzeug ruckelnd auf die Straße holperte. Sie warf keinen Blick in den Rückspiegel, um zu sehen, ob sie Aufmerksamkeit auf sich zogen. Sie wollte so schnell wie möglich von den Straßen weg und auf den Pfad gelangen, der in die Wüste führte. Also musste sie jeden abhängen, der ihnen hinterher jagte.
    Die Limousine stieß eine Wolke dunkler Abgase aus und bebte, als Rose an einer Kreuzung scharf abbog und über eine zweite schlitterte. »Folgen sie uns?«
    »Fahr weiter«, wies er sie an, und die Grimmigkeit seiner Stimme musste ihr Antwort genug sein. Er kroch über den Sitz und schlug die Heckscheibe heraus.

    Rose bog wieder ab und nahm eine vierte Abzweigung. Sie sah in den Rückspiegel. »Bist du sicher?«
    »Sie versuchen uns einzuholen.« Und sie hatten bessere und schnellere Fahrzeuge, doch das behielt Kane für sich. Ihr einziger Vorteil bestand darin, dass ihre Verfolger unsicher waren, ob die Limousine zu einem Krankenhaus raste, wie ihnen berichtet worden war, oder ob ihre Insassen in Wirklichkeit etwas Verdächtiges gesehen hatten.
    »Wir lassen den Wagen stehen, wenn ich sie abhängen kann«, sagte sie. »Ich habe schon bei meinem Einzug hier die Flucht geplant. Natürlich dachte ich, ich würde eine bessere Auswahl an Fahrzeugen haben.«
    »Falls ich vergessen sollte, es dir später zu sagen, Rose, du bist eine ganz beachtliche Frau.«
    Sie lachte leise. »Diesen Gedanken solltest du dir vielleicht besser aufsparen, bis wir tatsächlich davongekommen sind.« Sie riss das Lenkrad wieder herum. »Kannst du jemanden sehen?«
    »Nur ab und zu in einiger Entfernung. Sie sind uns nicht dicht auf den Fersen.«
    »Ich fahre ohne Scheinwerfer. Ich glaube nicht, dass sie uns sehen werden, wenn wir in diesen Pfad einbiegen, aber wenn sie umkehren und den Weg zurückverfolgen, werden sie die Reifenspuren finden.«
    Bevor Kane fragen konnte, wovon sie sprach —er sah keinen Pfad  –, hatte sie das Steuer wieder herumgerissen, diesmal so heftig, dass er quer über den Rücksitz flog. Der Wagen schlitterte in einem weiten Bogen, scherte hinten schlingernd aus, und Sand stob in die Luft. Sie nahm den Fuß nicht vom Gas, sondern fuhr sogar noch schneller. Kane hob vorsichtig den Kopf, um aus dem
Heck zu sehen. Die Frau würde ihn noch verlieren, wenn sie so weitermachte. Er wäre fast durch die hintere Fensteröffnung geflogen.
    »Klettere wieder nach vorn. Wir werden rausspringen müssen.«
    Sie sagte das so ruhig, dass er fast nicht verstanden hätte, wovon die Rede war. Dann riss er den Kopf herum. »Verdammt nochmal, hast du den Verstand verloren, Rose? Du bist schwanger. Du kannst nicht aus einem fahrenden Wagen springen.«
    »Nun, entweder wir springen, oder wir stürzen mit ihm in die Schlucht. Ich ziehe den Sand vor. Los, Soldat. Du hast etwa fünfzehn Sekunden.«
    Sie machte keine Scherze. Die Frau war wahnsinnig. Sie riss bereits die Fahrertür auf und sprang, bevor er sie aufhalten konnte. Kane trat die hintere Tür auf der Beifahrerseite auf und schwang sich hinaus. Er traf fest auf und rollte weiter, und seine Lunge brannte. Der Sand verstopfte ihm den Mund, und er spuckte aus und blickte zum Nachthimmel auf und fragte sich, was zum Teufel ihm gerade widerfahren war.
    Die Limousine fuhr weiter, raste über die Klippe und stürzte in die tiefe Schlucht, die durch die Sturzfluten von Jahrhunderten in den Stein gegraben worden war. Er hörte das Krachen, als sie von den Felsen abprallte und über das Gestrüpp holperte, aber eigentümlicherweise waren die Geräusche irgendwie gedämpft. Er rollte sich herum, zog sich auf die Knie und sah sich panisch nach Rose um. Sie lag neun Meter von ihm entfernt, zusammengekrümmt wie ein Fötus, die Knie an die Brust gezogen, die Arme fest um ihre Knie geschlungen. Ihr Anblick gab seinem Herzen einen heftigen Ruck.

    Er rannte zu ihr und kauerte sich neben sie. »Rose?« Er hätte geschworen, dass er jeden einzelnen seiner Herzschläge hören konnte. Sie stöhnte leise. Langsam drehte sie sich auf den Rücken. Blut verschmierte ihr Gesicht, das
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