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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones
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Linie daran, dass sie schon so lange keinem Mann mehr nahgekommen war. Aber inzwischen war sie keine Siebzehn mehr, sondern fast dreißig, und hatte ihre Hormone durchaus unter Kontrolle!
    „Gut, ich schwöre es dir“, sagte sie also. „Und … darf ich dir mal etwas verraten, so von Frau zu Frau? Du fängst ja bestimmt auch bald an, dich mit Jungs zu verabreden. Wenn du dich für einen bestimmten Typen interessierst, bringt es überhaupt nichts, dich seinetwegen zu verstellen. Du solltest immer du selbst bleiben. Was hast du auch davon, wenn jemand nicht wirklich dich mag, sondern bloß die Person, die du ihm vorspielst?“
    Sie seufzte. Es fiel ihr nicht leicht, für das, was sie sagen wollte, die richtigen Worte zu finden. „Jedenfalls ist es am allerwichtigsten, dass du einfach du selbst bist. Und dass du dich genau so magst. Und wenn dir irgendein Junge erzählt, dass du seinetwegen anders sein sollst, dann nimmst du am besten beide Beine in die Hand. Verstehst du, was ich meine?“
    Inzwischen wirkte Merediths Gesichtsausdruck schon lange nicht mehr so abweisend. „Ja, so ein bisschen. Aber Dad hat gesagt, dass ich nie einen Freund haben darf.“
    Lauren lächelte. „Das war bestimmt ein Missverständnis. Wie alt bist du eigentlich?“
    „Zwölf. Na ja, zwölfeinhalb. Eigentlich fast dreizehn.“
    „Das ist noch etwas früh für eine Beziehung, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange.“
    Meredith rutschte unruhig hin und her, schließlich rückte sie den Stuhl ein kleines Stück näher an Lauren heran. In diesem Moment legte Hank ihr den Kopf in den Schoß und schloss die Augen. Inzwischen war er ganz ruhig.
    „Darf ich Sie mal was fragen?“, sagte Meredith leise.
    Lauren nickte.
    „Sie meinten doch eben im Auto, dass Sie grundsätzlich keine Dates haben wollen. Warum eigentlich nicht?“
    Wie sollte Lauren dem Mädchen das bloß erklären? Dass sie schon zu viele unglückliche Erfahrungen mit den falschen Männern gemacht hatte und darum ihrem Instinkt nicht mehr traute, wollte sie ihr nicht sagen. „Meine Arbeit ist mir eben sehr wichtig, und ich habe immer viel zu tun“, antwortete sie also. „Da habe ich keine Zeit für Dates.“
    Minutenlang saßen sie einfach schweigend nebeneinander. Hank schlief schnell ein, bald hörte sie seine gleichmäßigen Atemzüge. Meredith entspannte sich merklich, inzwischen wirkte sie lange nicht mehr so feindselig wie anfangs.
    Plötzlich meldete sie sich wieder zu Wort. „Wo wir gerade über so Frauenkrams und Jungs und Männer geredet haben …“, begann sie. „Würden Sie mir vielleicht mal zeigen, wie man sich richtig schminkt? Also, nicht jetzt sofort, aber irgendwann mal, wenn Sie gerade nichts anderes vorhaben.“
    „Aber du hast so ein wunderschönes Gesicht, da brauchst du doch kein …“ Lauren unterbrach sich. Sie klang ja schon wie ihre Großmutter! „Gut, wenn dein Vater damit einverstanden ist, können wir uns gern mal zusammensetzen und ein paar Dinge durchprobieren. Die ganze Kunst besteht darin, so wenig davon aufzutragen, dass es anderen Leuten nicht groß auffällt. Dann siehst du immer noch aus wie du selbst, nur besser.“
    Zum ersten Mal sah Lauren das Mädchen lächeln. Aha, das hat sie also von ihrem Vater geerbt, dachte Lauren: sein Lächeln. Auf einmal wurde es ihr warm ums Herz. Als Nächstes lehnte sich Meredith ebenfalls gegen ihren Arm und schloss die Augen. Die kühle Luft der Klimaanlage spürte Lauren schon gar nicht mehr.
    „Und wie Sie diese Lasagne gemacht haben – das würde ich auch gern wissen“, murmelte Meredith. „Die war nämlich richtig lecker.“
    „Du fängst aber früh mit dem Kochen an“, erwiderte Lauren. „In deinem Alter konnte ich gerade mal mit Anleitung Haferkekse backen oder Spaghetti.“
    „Na ja, Dad kocht eben nicht besonders gern und auch nicht gerade gut. Da helfe ich ihm ein bisschen.“
    Lauren konnte sich Cole auch nur schwer in der Küche vorstellen. Er wirkte einfach nicht wie ein besonders „häuslicher“ Typ. „Das finde ich wirklich lieb von dir, Meredith.“
    Das Mädchen umfasste Laurens Oberarm und entspannte sich. Dann schloss sie die Augen.
    Genau so saßen die drei immer noch da, als Cole und Justin wenig später zu ihnen ins Wartezimmer kamen. Cole war nach wie vor ziemlich blass, zitterte aber nicht mehr. Justin hatte einen dicken Verband um den Kopf, wirkte ansonsten aber recht fröhlich. Einen kurzen Augenblick lang begegneten sich Laurens und Coles Blicke, und sie
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