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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones
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erschauerte. Es fühlte sich an, als spürte sie so etwas wie eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen.
    Cole blieb abrupt stehen und starrte sie verwirrt an. Hatte er etwas das Gleiche gespürt?
    Also gut. Sie fühlten sich zueinander hingezogen. Spürten, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Dass es Möglichkeiten gab …
    Und gleichzeitig bestand nicht die geringste Chance, aus diesen Möglichkeiten Realität werden zu lassen.
    Lauren atmete tief durch, dann bog sie in ihre Wohnstraße ein. Von Weitem sah sie schon das warme Licht der Eingangsbeleuchtung.
    Was für ein langer, seltsamer Tag, dachte sie.
    Jetzt wollte sie nur noch einen Tee trinken, schön warm duschen und sich sofort ins Bett kuscheln. Sie fuhr Coles Wagen die Auffahrt der Donovans hoch. Im Auto war es ganz still. Alle Kinder waren auf der Heimfahrt eingeschlafen, und Cole hatte nicht mehr mit ihr gesprochen, seit sie vom Krankenhausparkplatz gefahren war.
    „Danke“, sagte er jetzt leise, als sie den Motor abstellte. „Ich weiß nicht, wie wir das ohne dich hätten schaffen sollen.“
    „Gern geschehen.“ Sie stieg aus und wollte am liebsten sofort in ihrem Haus verschwinden, um ihr Programm mit Tee, Dusche und Bett durchzuziehen. Im Wagen wurden gerade die Kinder wach.
    „Lauren?“ Das war Hank. „Bringst du mich heute ins Bett?“
    „Lauren hatte heute schon genug um die Ohren“, gab Cole zurück. Es klang ein bisschen schroff. Aber vielleicht lag das einfach daran, dass er auch ganz schön erschöpft war.
    „Ach, bitte!“ Hank zog das Wort in die Länge, bis ihm die Luft ausging. Als würde sie ihm damit einen Herzenswunsch erfüllen. Und den konnte ihm Lauren einfach nicht abschlagen.
    „Das wäre mir sozusagen eine Ehre“, sagte sie also lächelnd und half dem Jungen vom Rücksitz, während Cole Justin ins Haus trug. Meredith gähnte und folgte den beiden, Lauren und Hank gingen hinterher. Plötzlich legte der Junge seine kleine, weiche Hand in ihre. Die vertrauensvolle Geste berührte Lauren tief.
    Meredith gähnte erneut, wünschte allen eine gute Nacht und verschwand in ihr Zimmer. Justin wurde gerade mal lange genug wach, um seinen Vater zu fragen, ob er heute bei ihm schlafen dürfte. Cole war einverstanden.
    Lauren begleitete Hank in sein Zimmer. Es sah ziemlich chaotisch aus, aber es war durchaus sauber. Überall standen Action-Figuren in den Regalen, an einer Wand stand eine Spielzeugkiste mit Wasserpistolen, Plastikdrachen und Bällen in den unterschiedlichsten Größen. Über dem Bett hing ein Aquarellbild, auf dem irgendein Fabelwesen zu sehen war. Ansonsten lag kaum schmutzige Wäsche herum, außerdem hatte jemand das Bett gemacht. Zwar nicht besonders gut, aber immerhin.
    „Ich finde dich richtig toll“, murmelte Hank schläfrig, zog eine Schublade auf und holte einen Schlafanzug heraus. Hose und Oberteil passten ganz offensichtlich nicht zusammen. „Du kannst doch auch Kinder kriegen, dann habe ich jemanden zum Spielen.“
    „Aber du hast doch schon einen Bruder und eine Schwester.“
    „Ja, aber die wollen meistens andere Sachen spielen als ich. Meredith steht auf diesen ganzen Mädchenkram.“
    „Sie ist ja auch ein Mädchen“, erklärte Lauren.
    Hank zog sich nach und nach die Sachen aus und warf sie in Richtung Wäschekorb. Sie wandte ihm dem Rücken zu, damit er sich nicht von ihr beobachtet fühlte, aber anscheinend war ihm das egal.
    „Oder magst du keine Kinder?“
    „Doch, sehr gern sogar.“
    „Das hab ich mir gedacht. Ich glaube, du wärst eine ganz tolle Mom.“
    Wenn sie daran denken musste, dass dieser kleine Junge schon im Alter von zwei Jahren seine Mutter verloren hatte, zog sich Lauren das Herz zusammen. „Vielleicht kriege ich ja irgendwann mal Kinder“, erwiderte sie.
    Als sie das Quietschen der Bettfedern hörte, wandte sie sich wieder zu Hank um. Er schlüpfte gerade unter die Decke. „Musst du dir nicht noch die Zähne putzen?“
    „Nein“, gab er mit fester Stimme zurück. „Wir fahren hier das Mindestprogramm, sagt Dad immer.“
    „Wie bitte?“
    „Das Mindestprogramm“, wiederholte Hank. „Einmal täglich Zähneputzen reicht.“
    „Das stimmt aber nicht.“ Lauren setzte sich auf die Bettkante. „Man muss sich die Zähne wenigstens einmal nach jeder Mahlzeit putzen. Das ist das Mindestprogramm.“
    „Quatsch“, murmelte Hank. Ihm fielen schon die Augen zu.
    „Kein Quatsch.“
    „Ich hab doch sowieso noch nicht so viele Zähne zum Putzen“, sagte Hank,
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