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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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oder?“
    Natürlich wollte ich das nicht.
    „Und mit dieser Sensation unterstützt du ihn und verhilfst ihm zu einem noch besseren Ansehen. Wir müssen es nur geschickt angehen. Du willst Robert doch gewiss behilflich sein. Tu, was Jim und ich dir in den nächsten Wochen sagen und Robert wird einen großen Erfolg feiern. Also: Wir sehen uns morgen eine Stunde früher als verabredet. Versucht zu schlafen. Es wird eine Schlacht geben.“
    „Melissa ist wirklich ein genialer Stratege“, sagte ich mürrisch als sie weg war. „Sie weiß genau, dass ich nie etwas zulassen würde, das dir schadet.“
    Ich sah zu Robert, der uns Wein eingeschenkt hatte und mir ein Glas reichte. Er sah äußerst zufrieden aus.
    „Dir gefällt das alles, oder?“, fragte ich ungläubig. Jetzt sah er mich an.
    „Soll ich lügen? Ja, einerseits bin ich heilfroh, dass das Versteckspiel endlich ein Ende hat. Komm, es ist dunkel. Setzen wir uns auf die Terrasse.“
    Als wir den Glühwürmchen zusahen und in der Ferne die Lichter von L.A., dachte ich, so musste sich wohl ein Soldat am Vorabend einer Schlacht fühlen. Es war die Ruhe vor dem Sturm und es sollte einer der letzten unbeschwerten Abende für lange Zeit werden. Ab morgen würden alle von Robert und mir wissen und ich war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich dafür bereit war.
    Am nächsten Tag kam ich zum ersten Mal in meinem Leben mit zu einer Talkshow. Robert war regelrecht begeistert.
    „Für mich ist es wunderbar zu wissen, dass du auch da bist“, erklärte er mir.
    Kenny hatte mich geschminkt und gestylt, eine Modistin namens Lola war mit Tüten voller Klamotten aufgetaucht und hatte mich eingekleidet. Trotzdem hatten mich Kenny und Lola zum Sender gefahren, während Robert mit Melissa, Jim und seinen Leibwächtern dort eine halbe Stunde später eintraf.
    Ich hatte mir eine Eintrittskarte gekauft und war wie alle anderen Zuschauer durch den Haupteingang zu meinem Sitzplatz gegangen. Als ich mich umsah, entdeckte ich größtenteils frenetische Teenager mit selbstgebastelten Plakaten und Shirts, auf denen Roberts Name stand.
    Das gab mir ein sehr seltsames Gefühl. Einerseits war ich stolz darauf, weil ich wusste, er liebte mich und nur mich, andererseits fühlte ich mich überrumpelt ob all der Aufmerksamkeit, die ihm von diesen vielen, wildfremden Menschen zuteilwurde. Ich fühlte mich an Paris erinnert, als ich mitten in dieser Menge stand.
    Wir Zuschauer wurden von einer Ansage auf unser Verhalten hingewiesen und dann erschien der Moderator. Heftiger Beifall brandete auf, der in ohrenbetäubendes Kreischen umschlug, als er seinen Gast nannte.
    Als der dann ein paar Minuten später erschien, sprangen um mich herum all diese zwölf- bis zwanzigjährigen Mädchen auf – ich konnte auch etliche Frauen meines Alters und älter sehen –, kreischten, schrien, klatschten und hielten die mitgebrachten Plakate in die Luft.
    Ich schnappte nach Luft. Robert dagegen war alles gewöhnt. Er winkte souverän, schüttelte dem Moderator freundlich die Hand und setzte sich auf seinen Stuhl. Er beantwortete geduldig alle Fragen, die er jetzt wohl zum hundertsten Mal hörte, lächelte freundlich seinen Fans zu und tat zwischendurch so, als würde er über eine passende Antwort nachdenken, obwohl sicherlich alles gut instruiert und eingeübt worden war. Zweimal hatte ich das Gefühl, er suche die Reihen nach mir ab. Und dann kam die entscheidende Frage des Moderators, die meine Handflächen zum Schwitzen brachte.
    „Robert, es kursieren im Moment einige Gerüchte und sogar ein Video durchs Internet, das dich küssend in Paris zeigt. War das eine hübsche Französin, die dir die Stadt zeigen wollte, und du hast dich so bei ihr bedankt?“
    „Nein, bei diesen Promotion-Touren bleibt einem keine Zeit, um andere Leute kennenzulernen.“
    „Also ist das ein Fake Video?“, hakte der Moderator nach.
    „Das habe ich nicht gesagt“, antwortete Robert geduldig.
    Ein allgemeines Kreischkonzert war die Folge. Der Moderator sah ihn amüsiert an. Ich verkrampfte meine Finger ineinander.
    „Heißt das, du bist in festen Händen?“
    In diesem Augenblick fand Robert mich. Ehe er sich – und mich – verraten konnte, sah er lächelnd auf den Moderator.
    „Sobald sie meinen Heiratsantrag annimmt, ja.“
    Die Mädchen um mich herum kreischten noch lauter.
    Ich fühlte, wie ich wieder rot wurde und rutschte ein bisschen tiefer in den Sitz.
    „Verstehe ich das richtig?“, sagte der Moderator
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