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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
Autoren: Patricia Briggs
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viel über Hexerei, und zweifellos war das meiste davon falsch. Aber die Hexe hatte Charles schon einmal gehen lassen, nachdem sie entsprechend abgelenkt worden war. Vielleicht würde es noch einmal funktionieren.
    Anna würde auf kein Zeichen mehr warten.
    Sie sprang unter dem Baum vor und erreichte innerhalb von zwei Schritten ihre Höchstgeschwindigkeit; ihr alter Lauftrainer wäre stolz auf sie gewesen. Sie ignorierte den nagenden Schmerz ihrer viel zu beanspruchten Oberschenkel und den Biss der Kälte in der Brust, konzentrierte sich ausschließlich auf die Hexe und war sich nur schemenhaft des Wolfs an ihrer Seite bewusst.
    Sie sah, wie die Hexe die Hände senkte und sich auf Anna konzentrierte. Sah sie lächeln und hörte sie sagen: »Bran, Marrok, Alpha des Marrok, töte deinen Sohn Charles für mich.«
    Dann hob sie den Finger und schnippte in Annas Richtung. Anna hatte keine Zeit, sich zu wappnen, aber etwas traf sie von der Seite und schleuderte sie zu Boden, aus dem Weg des Banns.

    Jetzt hatte sie es ausgesprochen, dachte Charles. Der Befehl der Hexe klirrte in seinen Ohren - die ohnehin klirrten, von dem, was immer sie mit ihm gemacht hatte. Es kam zum schlechtesten Zeitpunkt, denn er war halb blind und taumelte, und er hatte keine Ahnung, wie lange sein Vater brauchen würde, bis er ihren Zugriff auf ihn brach.
    Wenn er ihn denn brechen konnte.
    Aber er konnte Bran nicht mit seinem Tod belasten, also sammelte er sich und nutzte seine Nase und den Sinn, der ihm sagte, wann etwas Feindseliges ihn beobachtete, um zu spüren, von wo der Wolf angriff, denn nichts funktionierte mehr richtig.
    Er griff zu, packte das Fell so fest er konnte und ließ sich von der Macht des beinahe lautlosen Angriffs seines Vaters auf den Rücken werfen. Dann stieß er die Füße hoch, um sicherzustellen, dass Bran sich weiter über ihn hinwegund an ihm vorbeibewegte.
    Natürlich geschah das in der Praxis nicht so fein säuberlich. Sein Vater war schneller, als Sarai gewesen war. Schneller, stärker und verdammt viel besser mit den Klauen. Dennoch, die gefährlichste Waffe seines Dads, sein Geist, war von der Hexe vernebelt, und Charles konnte ihn über sich werfen, ohne zu viel Schaden zu nehmen. Der Rest des Schwungs genügte, um sich auf die Beine zu rollen und auf Brans nächsten Angriff zu warten.
     
    Walter lag tonnenschwer auf Anna, und sie rollte ihn so sanft sie konnte von sich weg. Falls sie ihm wehtat, ließ er sich das nicht anmerken. Sein Körper war schlaff und bewegte sich ohne Widerstand, und sie konnte nur hoffen, dass sie ihm keinen weiteren Schaden zufügte. Er hatte
sie aus dem Weg gestoßen und den Bann auf sich genommen.
    Sie kam auf die Beine und taumelte auf die Hexe zu. Sie konnte es sich nicht leisten, sich umzudrehen und sich zu überzeugen, ob Walter in Ordnung war, bis sie etwas unternommen hatte, etwas, das die Hexe davon abhielt, noch mehr Schaden anzurichten.
    »Du willst mir nicht wehtun«, sagte die Hexe und riss die schokoladenbraunen Augen noch ein wenig mehr auf. »Du willst aufhören.«
    Anna wurde langsamer, bis sie reglos stehen blieb, so dicht an der Hexe, dass sie die Minze ihrer Zahnpasta riechen konnte. Einen Augenblick lang hatte sie keine Ahnung, was sie tat oder warum.
    »Bleib, wo du bist.« Die Hexe öffnete den Reißverschluss an ihrer Jacke, griff hinein und zog eine Handfeuerwaffe.
    Omega, erinnerte sich Anna, bedeutete, dass sie keine Befehle befolgen musste - und dieser Gedanke bewirkte, dass sie sich wieder bewegen konnte. Mit einer Präzision, die sie von ihrem Bruder gelernt hatte, der auf der High School geboxt hatte, und der Geschwindigkeit und der Kraft, die sie ihrem Werwolf-Dasein verdankte, versetzte sie der Hexe einen Schlag gegen den Kiefer. Sie hörte das Krachen, als der Kiefer der Hexe brach, und dann fiel Mariposa bewusstlos zu Boden.
    Anna holte tief Luft und sah, dass der Kampf zwischen Charles und seinem Vater weitertobte. Einen Augenblick bewegten sie sich zu schnell, dass ihr Blick ihnen folgen konnte, dann stand Charles reglos da, wenn man von dem schnellen Heben und Senken seiner Brust absah. Er blieb so gerade außerhalb der Reichweite seines Vaters, gleichzeitig entspannt und bereit. Blut lief ihm aus Klauenwunden
an der Schulter und dem Oberschenkel. Ein einzelner Riss lief von seiner linken Achsel über den Bauch zur rechten Hüfte und sah ernster aus. Der Marrok trat an die Seite, schüttelte den Kopf sehr langsam und verlagerte das Gewicht von
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