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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals
Autoren: Heather Graham
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fest, dass du der Vater bist?«
    Ungläubig starrte Sloan seinen Freund an. »Ob das feststeht? Natürlich!«
    Hawk starrte nachdenklich vor sich hin. Also würde auch Sabrina ein Kind zur Welt bringen, in dessen Adern Indianerblut floss . Er wuss te ebenso wie Sloan, welche Vorurteile die Gesellschaft gegen ein Halbblut hegte. Hawks Vater, ein Weißer hatte nach dem Tod seiner ersten Frau seine indianische Geliebte geheiratet. Selbst ohne diese legalen Bande hätte Hawk seinem älteren Bruder David sehr nahe gestanden, der neulich aus dem vermeintlichen Grab zurückgekehrt war, um seinen rechtmäßigen Platz als Laird einzunehmen. Blutsbande hatten Hawk und Sloan übers Meer geführt - nach Schottland, das weit entfernt vom erbitterten Kampf zwischen der US-Regierung und den Sioux lag. Hier wollten sie die Wahrheit über kriminelle Machenschaften herausfinden, die sich vor kurzem im Hochland ereignet hatten. Sloan war weder mit David noch mit Hawk verwandt aber vor langer Zeit in einer anderen Welt hatten sie alle drei in der Wildnis ihre Handflächen aufgeschnitten, um Blutsbrüder zu werden. Außerdem teilten Sloan und Hawk das Erbe ihrer Herkunft - halb weiß, halb indianisch.
    Sloans Mutter, eine weiße Gefangene in einem Sioux-Lager, war von seinem Vater vergewaltigt worden. Dann hatte er ihr sein Herz geschenkt. Er nahm sie nach den Indianergesetzen zur Frau und versprach, wenn er sterben würde, dürfe sein Sohn das Volk seiner Mutter aufsuchen. Sloan wurde in der Wildnis großgezogen, lernte alles, was ein Junge wissen muss te, um dort draußen zu überleben, und wuchs zu einem starken Krieger heran.
    Dann starb sein Vater, und Sloan zog ins Haus seines Großvaters. Lieutenant General Michael Trelawny, der sich im mexikanischen Krieg hervorgetan hatte, übte in politischen und militärischen Kreisen großen Einfluss aus. Seiner Macht verdankte Sloan den Studienplatz an der Militärakademie West Point. Während des Bürgerkriegs gewann er aus eigener Kraft die Achtung seiner Kavalleriekameraden. Trotzdem würde ihn die Welt des weißen Mannes niemals vorbehaltlos akzeptieren. Er wiederum konnte die Vernichtung des Sioux-Volkes nicht tatenlos mit ansehen. Weder die Weißen noch die Roten schuldeten ihm ihre Zuneigung. Aber er hatte beschlossen, den Respekt beider Seiten zu verdienen.
    Und so wanderte er auf einem schmalen Grat durchs Leben. In dieser gefährlichen Welt lebte auch Hawk, und sie verstanden einander wie nur wenige Männer, innig verbunden durch das gemeinsame, zwiespältige Erbe. Rückhaltlos konnte sich der eine auf den anderen verlassen.
    Noch nie hatte Hawk einen Grund gesehen, seinem Freund zu zürnen. Doch nun erschien es ihm unfassbar, dass seine Schwägerin ein Kind von Sloan erwartete. Er leerte sein Glas, dann seufzte er tief auf. »Einfach absurd! Soviel ich weiß, hast du Sabrina kennengelernt während ihr Stiefvater uns alle zu beseitigen versuchte. Damals gewann ich nicht den Eindruck, ihr würdet euch besonders mögen, und seither seid ihr euch immer nur feindselig begegnet. Wieso wart ihr trotzdem miteinander im Bett? Und warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Weil Sabrina vergessen wollte, dass es jemals geschehen ist. Das habe ich bis jetzt respektiert.«
    »Was zum Teufel ist eigentlich passiert?«
    Was passiert war? Trotz seines beträchtlichen Alkoholkonsums in jener Nacht erinnerte sich Sloan an alle Einzelheiten. Dass er Sabrinas Identität nicht erkannt hatte, lag nicht am Whiskey. Daran war sie selber schuld. Er stellte seinen Schwenker auf das Kaminsims und lächelte freudlos. »Offenbar habe ich Sabrina auf die gleiche Weise erobert wie du deine Frau.«
    »Wie du dich sicher entsinnst, erfuhr ich von der Existenz meiner Ehefrau erst nach unserer Ferntrauung.«
    »Daran war Dillman schuld. Weil Skylar ihrem Stiefvater entrinnen wollte, der ihren leiblichen Vater ermordet hatte, war sie von deinem Vater mit einem raffinierten Trick zu dieser Ferntrauung veran lass t worden. Und auf ähnliche Weise trieb Dillman seine zweite Stieftochter in meine Arme.«
    »Wie das?«
    »Es geschah nach dem katastrophalen Treffen in der Red Cloud-Reservation, wo alle Beteiligten erkannten, dass einige Sioux kämpfen würden - arme Geschöpfe, die sich einbildeten, sie hätten ein Recht auf ihre eigene Lebensart. Das weiße Militär beschloss, sie alle zu beseitigen. Natürlich war ich furchtbar deprimiert. Ich übernachtete im Miner's Well und ging zum Ten-Penny-Saloon hinüber, um
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