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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: c. Griethe
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„mhh, Beauty“ in meinen Nacken gehaucht. Das … ich … es hat eine Erinnerung in mir geweckt, die mich in dem Moment völlig überfordert hat und … es eigentlich immer noch tut. Deshalb habe ich auch so überreagiert“, hoffe ich, dass Holger mich versteht und kann kaum beschreiben, wie es sich anfühlt, dass jetzt er meine zittrigen Finger umschließt und besänftigend mit den Daumen über meinen Handrücken streicht.
    „Du hättest mir das sagen müssen, dann wäre das nicht passiert. Wenn du das nicht magst, dann sage ich das doch auch nicht, aber ich konnte ja nicht wissen …“, bemüht er sich aufrichtig um eine Erklärung, weil er sich offenbar die Schuld an der Situation gibt, obwohl die ganz allein mir gilt und ich ihn deshalb auch unterbreche.
    „Genau das will ich eben nicht. Du sollst keine Angst haben irgendetwas Falsches zu sagen oder zu tun. Ich muss für mich damit klarkommen. Und deshalb fahre ich auch heute Abend noch zu meinen Eltern. Ich muss das ein für allemal klären und hoffe, dass du es verstehst. Ich kann mit dir keine Beziehung führen wie du sie verdienst, wenn ich mit mir selber nicht im Reinen bin. Und ich will alles daran setzen, dich glücklich zu machen, wenn ich wieder zurück bin und du mich dann noch lässt“, muss ich gegen einen inneren Impuls ankämpfen, nicht zu heulen, weil mir ausgerechnet jetzt bewusst wird, was ich hier von Holger verlange und ihm nicht mal eine Garantie geben kann, dass es nach meiner Rückkehr besser wird.
    „Natürlich. Ben, ich liebe dich und würde bis in alle Ewigkeiten warten“, lächelt er mich so ehrlich an, dass der Kampf gegen meine innere Aufruhr ziemlich aussichtslos wird und ich spüre auch schon einzelne stumme Tränen über meine Wange laufen, obwohl ich doch der glücklichste Mensch auf der Welt sein müsste. Aber mich beherrscht gleichzeitig ein seltsames Gefühl, dass mein Leben durch meine Rückkehr in die Vergangenheit komplett aus den Fugen geraten könnte und ich wieder ganz von vorne anfangen muss. Welches wie eine dunkle Gewitterwolke über meinem Kopf schwebt und den winzigen Anflug von Begeisterung, meine ehemaligen Freunde wieder zu sehen, trübt.
    Dennoch habe ich mich nun mal dazu entschlossen, diesen Schritt zu gehen und bemerke, als ich gegen Abend endlich unterwegs bin, mit jedem gefahrenen Kilometer, den ich mich meiner Kindheit und Jugend nähere, wie die Unruhe stärker wird und mich beinahe zu überfordern droht. Eine knappe halbe Stunde vor meinem Ziel lege ich einen letzten Zwischenstopp ein, um mich mit einer Zigarette zu beruhigen. Zumindest ist das der Plan, der allerdings in der Umsetzung gänzlich scheitert, weil das Nikotin keinerlei Wirkung zeigt. Viel eher fühle ich mich noch nervöser als so schon und steige deshalb wieder in mein Auto ein, damit ich wenigstens den Versuch starte, mich mit ohrenbetäubend lauter Musik dermaßen zu beschallen, dass mein Gehirn nicht mehr denkfähig ist.
    Was sogar insofern funktioniert, dass ich tatsächlich irgendwann vor meinem Elternhaus parke, auch wenn ich niemals genau bestimmen könnte, wie ich hier gelandet bin. Als wäre mein Körper auf Autopilot und hätte mich geleitet. Doch darüber will ich besser gar nicht genauer nachdenken und verschließe achtsam meinen Wagen, ehe ich mit einem wahnsinnig flauen Gefühl im Bauch die wenigen Stufen zur Haustür meiner Eltern bezwinge und eine halbe Ewigkeit nicht den Mut aufbringe zu klingeln, bis ganz plötzlich die Tür vor meiner Nase aufgerissen wird und meine Mum mich beinahe über den Haufen rennt.
    „Benjamin“, ist sie ebenso überrascht wie ich, fängt sich aber rela tiv schnell und zieht mich in eine überschwängliche Umarmung, die mir viel zu deutlich macht, wie sehr ich ihr gefehlt habe. Woran ich ja keineswegs gezweifelt habe, aber allein es jetzt so deutlich zu spüren, macht mir doch unerbittlich klar, wie schwer mir mein unabdingbarer Abschied fallen wird, wenn ich das hier alles erneut hinter mir lasse. Was mich wiederum darin bestätigt, dass es ein Fehler war, hierher zu kommen.
    „Warum hast du denn nicht vorher angerufen? Du wolltest doch Bescheid sagen, ob und wann du kommst. Hach, ich freu mich so, lass dich anschauen“, dreht sie mich ebenso prüfend in alle Richtungen wie gestern noch Bea, was mir ein leichtes Schmunzeln entlockt und meine Anspannung ein wenig mildert.
    „Es hat sich alles ziemlich unkompliziert regeln lassen und ich dachte, dann fahr ich einfach los und
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