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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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und sagte dann: »Diese Fanny James wusste nicht, was Redfield getan hatte, um deinen guten Namen in den Schmutz zu ziehen, nicht wahr?«
    »Nein«, erwiderte Ryder kopfschüttelnd. »Nein, sie wusste überhaupt nichts. In Kürze verliebte sie sich in die Kinder, in Jane und alle anderen Frauen in Brandon House und natürlich auch in meine Sophie. Ach ja, Gray, nicht zu vergessen Sally, ein Juwel, der die Kinder aus der Hand fressen. Sie ist eine der Köchinnen«, fügte Ryder für Jack hinzu. Als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah, erklärte er: »Gray hat sie vor ihrem brutalen, stets betrunkenen Ehemann gerettet und zu mir gebracht. Sie ist jetzt sehr glücklich, Gray.
    Nun, alle Kinder beschlossen, Brandon House bräuchte einen Theaterdirektor, der ständig dort wohnte und die Kinder in der Kunst des Theaterspielens unterwies, was eigentlich eine großartige Idee ist. So sind die kleinen Rangen beschäftigt, vor allem in den langen Wintermonaten.«
    »Hat es denn eine Aufführung gegeben, Ryder?«, fragte Jack. Sie erwiderte sein breites Grinsen. »Komm, sag es uns, was hast du gemacht? Was ist mit Horace Redfield passiert?«
    »Oliver und Jeremy erzählten Fanny, was Redfield tat. Sie wurde knallrot vor Wut. Also schrieb sie ein kurzes Stück über diesen absurden, fetten kleinen Mann, der nur
    zum Bürgermeister gewählt werden konnte, wenn er den Namen seines Kontrahenten, der ein ehrenhafter Mann war, in den Schmutz zog. Und das tat er, indem er behauptete, jedes Kind im Ort sei dessen Bastard und er wolle den Vater vor Gericht bringen. Das Stück wurde nachmittags auf der Wiese in Lower Slaughter aufgeführt. Gott sei Dank war es ein warmer und sonniger Nachmittag.
    Niemand wusste, wovon das Stück handelte, nur dass >die Bastarde von Ryder Sherbrooke eine Aufführung für die Leute im Ort< planten. Auch Horace Redfield kam, in einer prächtigen gelben Weste, bereit, die letzten Nägel in meinen Sarg einzuschlagen.
    Stattdessen aber wurden in Horace Redfields Sarg Nägel eingeschlagen. Ah, die Kinder waren großartig, Fanny war hervorragend. Einer der Lehrer der Kinder, Mr. Forbes, spielte Mr. Redfield. Er war wunderbar ölig. Er hatte sich ein dickes Kissen um die Taille gebunden und trug eine hellgrüne Weste darüber. Jedes Mal, wenn er ein Kind erblickte, irgendein Kind, auch eins aus dem Publikum, schrie er: >Bastard!<
    Am Ende stellte sich Fanny James vor die gut zweihundert Anwesenden und sagte, sie gebe mir ihre Stimme, dem Mann, der missbrauchte Kinder aufnehme und ihnen Kleidung und zu essen gebe und dafür sorge, dass sie zu aufrechten Menschen heranwachsen und nicht so verdorben werden wie gewisse Männer, deren Namen sie gern nennen könne. Sie starrte dabei Redfield an, der zu diesem Zeitpunkt bereits ganz allein dasaß. Selbst seine Frau war gegangen.
    Die Wahl ist nächste Woche. Ich glaube, ich werde sie gewinnen, dank meiner Kinder und einer sehr netten Frau, die ich mittlerweile eingestellt habe, damit sie sich nicht mehr mit irgendwelchen Schurken einlassen muss, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.«
    »Was für eine Geschichte, Ryder«, sagte Gray. »Ich wünschte, wir hätten dabei sein können.«
    Jack ergriff Grays Hände und sagte: »Ich habe gerade gedacht, dass es Georgie bestimmt gefallen würde, alle
    Kinder von Ryder kennen zu lernen. Vielleicht würde Theaterspielen auch ihr Stottern heilen. Können wir sie einmal besuchen?«
    Gray drehte sich zu Ryder um und zog vielsagend die Augenbrauen hoch. »Ich fahre morgen wieder nach Hause zurück«, sagte Ryder. »Ich bin nur nach London gekommen, um mit den Mitgliedern der Tory-Partei die letztendlichen Strategien zu besprechen und um ihnen zu erzählen, was geschehen ist. Das liefert ihnen bestimmt Gesprächsstoff bis nächste Woche. Außerdem muss ich noch einige Schriftstücke unterzeichnen. Und ich musste euch natürlich Bericht erstatten. Siehst du, Jack, ich brauchte meinen Wahlkreis nicht zu kontrollieren. Also, was mich angeht, so seid ihr beide jederzeit willkommen. Wer ist Georgie?«
    »Unsere kleine Schwester«, erwiderte Gray. »Du wirst sie mögen, Ryder. Da wir gerade von ihr sprechen ...« Als sie sich umdrehten, stand Dollie mit Georgie an der Hand in der Tür.
    »I-Ich habe euch g-gehört«, sagte Georgie. »Ich h-habe einen G-Gentleman schreien g-gehört.«
    »Ich habe eigentlich nicht geschrien«, erwiderte Ryder und trat zu dem kleinen Mädchen. Er hockte sich vor sie und blickte ihr genau in die
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