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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
Autoren: Michael Borlik
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im alten Griechenland? Das war doch bestimmt auch ein Schattengänger, oder?«
    Tic winkte ab. »Diese Orakel sind heute auch nicht mehr das, was sie einmal waren.« Er fuhr sich ratlos durch das kupferfarbene Haar. »Ich wüsste nicht ...«, begann er und brach mitten im Satz ab.
    Mats hob den Kopf. »Ist dir was eingefallen?«
    Â»Hm, vielleicht gibt es da doch jemanden«, sagte Tic. »Allerdings weiß ich nicht, ob ein Besuch bei ihm eine so gute Idee ist.«
    Â»Vielleicht solltest du uns erst einmal erzählen, von wem du redest«, schlug Lucy vor.
    Tic schien sie jedoch nicht gehört zu haben. »Wenn wir bei ihm reinschneien und er schlechte Laune hat, und die hat er fast immer, war es das mit uns. Wenn wir ihn jedoch davon überzeugen können, dass wir Vlad eins auswischen wollen, wird er uns vielleicht, aber auch nur vielleicht helfen.« Er schaute seine Freunde an. »Niemand hasst Vlad mehr als er.«
    Â»Du ... du redest doch nicht etwa von ihm ?« Ein Beben durchlief Konrads durchscheinende Gestalt. »Das kann nicht dein Ernst sein, Tic.«
    Die Schmetterlingsflügel des Fearys klappten auf und wieder zu, wobei sie feine Wölkchen aus goldenen Partikeln verströmten. Feenstaub. Normalerweise geschah das nur, wenn Tic einen Zauber wirkte oder wenn er verunsichert war. »Hast du eine bessere Idee, alter Freund?«
    Schweißperlen waren auf der Stirn des alten Konrads erschienen. »Das ist Wahnsinn, Tic! Das kannst du den beiden auf keinen Fall antun!«
    Mats hatte genug gehört. Er wollte endlich wissen, was los war. »Von wem zum Teufel sprecht ihr?«
    Â»Vom Ripper«, sagte Tic.
    Lucy runzelte die Stirn. »Wer?«
    Â»Jack the Ripper. Jetzt sagt mir nicht ...«
    Â»Der Serienkiller aus London?«, fiel Mats ihm prompt ins Wort. »Sag bloß, der lebt noch.«
    Â»Das zu behaupten, wäre wohl übertrieben.« Tic erhob sich und begann mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf der Ladentheke auf und ab zu laufen. »Um genau zu sein, starb der gute Jack bereits 1543. Wie, weiß niemand so genau. Jedenfalls wurde er nach seinem Tod zu einem Poltergeist. Allerdings einem, der sehr viel bösartiger und jähzorniger ist als unser guter Konrad. Anstelle von Büchern lässt er lieber Messer durch die Luft fliegen. Üble Sache, sage ich euch!«
    Â»Was macht so einer in Berlin?«, fragte Lucy empört.
    Â»Tja, der Ripper ist der einzig bekannte Poltergeist, der nicht an den Ort seines Todes gebunden ist. Niemand weiß, warum.« Tic zuckte die Achseln. »Nachdem er 1888 als Jack the Ripper bekannt wurde, langweilte es ihn schon bald, Menschen umzubringen. Also verließ er London und ging nach Paris. Auch dort trieb er für einige Jahre sein Unwesen, bevor es ihn in den Schattenschlund zog, wo er die Nightscreamer ins Leben rief.«
    Â»Was? Aber ich dachte, Vlad ...«
    Â»Nicht von Anfang an, Mats«, unterbrach ihn der alte Konrad. »Vlad ist eines Tages aufgetaucht und hat ihn von seinem Thron gestoßen. Seitdem wartet der Ripper auf eine Gelegenheit, die Macht wieder an sich zu reißen. Wenn jemand weiß, was Vlad gerade so plant, dann er.«
    Â»Ich verstehe das nicht.« Mats schaute von Tic zum alten Konrad. »Wie konnte Vlad den meistgesuchten Killer der Welt besiegen? Immerhin ist er ein Geist.«
    Â»Die Antwort darauf kennt nur Vlad allein. Andernfalls hätte die Bruderschaft des Blinzlers den Ripper schon vor Jahrhunderten dingfest gemacht. Oder glaubt ihr, die wären begeistert davon, dass ein so gefährlicher Schattengänger frei herumläuft?«
    Lucy blinzelte verwirrt. »Geister sind auch Schattengänger?«
    Â»Was sollten wir sonst sein?«, entgegnete der alte Buchhändler.
    Â»Und zu so jemandem willst du uns hinschleppen, Tic?« Mats ließ ein Schnauben hören. »Ich glaub’s ja nicht. Ein Poltergeist, der Messer durch die Luft wirbeln lässt. Als ob uns nicht schon genug Leute umbringen wollen. Der macht doch glatt Hühnerfrikassee aus uns.«
    Â»Nicht wenn wir ihm ein Geschenk mitbringen, dem er unmöglich widerstehen kann.« Tic grinste schelmisch. »Der Ripper ist völlig verrückt nach Teetassen.«

 
Schätze der Vergangenheit
    Â 
    Â»Wie bitte?« Mats glaubte, sich verhört zu haben. Ein Serienkiller, der auf Teetassen abfuhr? Was käme denn dann als Nächstes?
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