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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
Autoren: Michael Borlik
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sie bitte auf die Rechnung des Hotels.«
    Nachdem Mats die Wärmflasche zu Tic in den Rucksack gestopft hatte, machten er und Lucy sich auf den Weg zum Greifenhall , um die Erdgnomenmäntel zu holen, die sie für ihren Ausflug in den Schattenschlund brauchen würden. Menschen war der Zutritt zur unterirdischen Stadt der Fabelwesen verboten und der grauenvolle Gestank der Mäntel würde ihren eigenen Geruch überdecken, sodass selbst ein Vampir, Werwolf oder Ghul sie unmöglich als das erkennen konnte, was sie wirklich waren.
    Â»Puh, ich hatte fast vergessen, dass die Dinger einem die Nasenschleimhäute wegätzen«, sagte Lucy, als Mats die Mäntel aus einer alten Kiste im Heizungskeller zog.
    Â»Ich auch«, stöhnte Mats, der durch den Mund atmete, während er sie in seinen Rucksack stopfte.
    Kurz darauf rief Mats Farid an und bat ihn, sie mit dem Taxi zu einem der geheimen Eingänge in den Schattenschlund zu bringen. Dank der nach altem Schweiß und Hühnerscheiße stinkenden Erdgnomenmäntel schafften sie es an den Torwächtern vorbei, ohne kontrolliert zu werden. Anschließend transportierte ein magischer Teleporter sie in die Hunderte von Metern unter Berlin gelegene Stadt.
    Das Viertel, in das der Teleporter sie schickte, hatte Mats bei ihrem letzten Besuch bereits aus der Ferne gesehen. Staunend betrachtete er die gläsernen Wolkenkratzer, die um sie herum in die Höhe wuchsen und im Licht unzähliger Feenlampen glitzerten und strahlten, als wären sie in schimmerndes Eis gehüllt. Zwischen ihnen, in luftiger Höhe, glitten smaragdgrüne Zeppeline mit der Anmut von Drachen dahin.
    Auf den Straßen, die Mats und seine Freunde passierten, herrschte reger Betrieb. Überwiegend waren es Elfen, die ihnen entgegenkamen, feingliedrige Geschöpfe mit einer Haut, die Mats an Porzellan erinnerte. Viele von ihnen trugen Aktenkoffer bei sich und murmelten unablässig vor sich hin. Zuerst dachte er, dass sie Selbstgespräche führten, später begriff er, dass der grüne Knopf in ihrem Ohr so etwas wie ein Handy sein musste.
    Â»Sag mal, Tic«, fragte Lucy mit einem Mal, »warum liefert der Ripper Vlad nicht einfach der Bruderschaft aus, wenn er immer über alle seine Schritte informiert ist?«
    Â»Bist du wohl still!«, zischte Tic, der zwischen Mats und Lucy flog, deren Gesichter von den Kapuzen der Erdgnomenmäntel verborgen wurden. Ȇber so etwas redet man nicht in der Öffentlichkeit.« Vorwurfsvoll schüttelte er den Kopf, bevor er mit gesenkter Stimme hinzufügte: »Das liegt am Ehrenkodex der Nightscreamer. Die würden niemals einen Anführer akzeptieren, der einen von ihnen bei der Bruderschaft des Blinzlers verpfiffen hat.«
    Â»Diese Verbrecher haben so etwas wie einen Ehrenkodex?« Mats war ehrlich verblüfft.
    Â»Ich weiß, das klingt ziemlich dämlich«, sagte Tic und zuckte die Achseln, woraufhin sich ein wenig Goldflitter von seinen Flügeln löste. »Aber ohne diesen Kodex wären die Nightscreamer nur ein Haufen von Mördern und Dieben, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Es war schon ganz geschickt von dem Ripper, als er ihn einführte.«
    Â»Vermutlich hat er auch nie damit gerechnet, dass dieser Kodex sich mal gegen ihn richten würde.«
    Tic kicherte schadenfroh. »Bestimmt nicht.«
    Bald darauf kamen sie zu einer breiten Treppe, die in eine höher gelegene Höhle führte. Mit ihren schiefen Häuschen und den krummen Gassen war sie das perfekte Abbild einer mittelalterlichen Stadt. Mats erkannte sie sofort von ihrem ersten Besuch im Schattenschlund wieder, der gerade mal sechs Wochen zurücklag. Fasziniert glitt sein Blick über die vielen verschiedenen Schattengänger, die ihnen in diesem Viertel begegneten. Die graubärtigen Zauberer, die unablässig vor sich hin murmelten, hünenhafte Orks, Einhörner mit leuchtenden Mähnen, grimmig dreinblickende Echsenmenschen und noch viele viele andere. Am liebsten hätte er sein Handy gezückt und Fotos von ihnen geschossen. Aber das hätte sie bloß verraten.
    Der Feary führte sie ungefähr bis zur Mitte des Viertels, wo er in ein schmales, ungepflastertes Sträßchen einbog, in dem es nach verfaulendem Fisch und anderen unschönen Sachen stank. Vor einem der Häuser verharrte er und hämmerte mit seiner kleinen Faust gegen die Tür.
    Â»Hier wohnt der
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