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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder
Autoren: Jonathan Kellerman
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hatte, doch diesmal schüttelte Pam sie zornig ab. »Ich lasse ihn nicht allein!«
    »Schon gut, Kind«, sagte Moreland. »Du hast dich wunderbar um mich gekümmert. Geh mit, bitte, tu mir den Gefallen.«
    »Ich verstehe nicht, Dad ...«
    »Robin, könnten Sie vielleicht auch mitgehen und dabei helfen, es ihr zu erklären?«, bat Moreland. »Sicher.«
    Die drei Frauen verließen das Zimmer und Moreland winkte mich zu sich.
    »Was Sie mich da unten gefragt haben - was Hoffman gegen mich in der Hand hat - und was Creedman über mich gesagt hat: Es ist viel Wahres daran. Ich war damals ein anderer Mensch, Alex. Frauen zu besitzen bedeutete so viel für mich.«
    Er zwang sich, mir in die Augen zu schauen, und gestand: »Ich habe Fehler gemacht in meinem Leben, große Fehler.«
    »Ich weiß. Dennis denkt, er sei der Sohn eines ertrunkenen Seemans. Er irrt sich.«
    »Seit wann wissen Sie das?«
    »Sie haben für Dennis' Erziehung gezahlt, genau wie für Bens, doch im Gegensatz zu Ben brauchte sich Dennis nie dafür revanchieren. Und dann benahmen Sie sich sehr eigenartig, als Pam und Dennis einander näher kamen. Sie waren so beunruhigt, dass Sie mit Jacqui darüber sprachen, und die hat Dennis prompt zurückgepfiffen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mit Dennis' Hautfarbe zu tun hatte, und nach dem, was Creedman gesagt hat, war mir alles klar. Es muss Sie sehr getroffen haben, die beiden zusammen zu sehen.«
    »Als Vater bin ich eine Katastrophe«, sagte er und seufzte. »Beide Kinder sind viel besser geworden, als ich es verdient habe. Ich habe Pamela damals fortgeschickt, weil ich - weil ich nicht damit fertig wurde, als Barbara starb.«
    Er setzte sich auf.
    »Aber das ist nicht alles. Es waren auch meine Schuldgefühle.«
    »Wegen Jacqui?«
    »Sie war nicht die Einzige. Es gab viele andere, und was Creedman über die Abtreibungen gesagt hat, stimmt auch. Barbara war nie eine sehr glückliche Frau, doch was ich ihr angetan habe ...«
    Er sank wieder aufs Sofa.
    »Creedman hat die Wahrheit esagt: Ich war ein ekelhafter Lüstling; ein Lüstling und Abtreiber. Doch Jacqui wollte nichts davon wissen. Sie wollte das Baby behalten. Barbaras Tod machte mir klar ... Wie konnte ich mir zutrauen, eine Tochter großzuziehen?«
    »Außerdem gab es schon Ihre anderen Kinder.«
    Er schloss die Augen. »Ich habe ihnen die Spritzen gegeben. Seitdem ist mein Leben nichts als Buße, obwohl ich bezweifle, ob mein Verbrechen je gesühnt werden kann ... Jacqui war ein so schönes Geschöpf, kaum achtzehn Jahre alt, aber schon sehr reif. Ich war immer schon sehr ... wie soll ich es ausdrücken ... sehr körperlich gewesen. Aber das ist natürlich keine Entschuldigung. Barbara war dagegen eine wirkliche Lady. Sie hatte andere Interessen.«
    Allein am Strand, am Tag vor ihrem Tod.
    Er schien meine Gedanken zu lesen. »Es war das Baby, das sie dazu trieb - die Tatsache, dass ich es so weit kommen ließ.«
    »Wie hat sie es herausgefunden?«
    »Jemand erzählte es ihr.«
    »Hoffman?«
    »Er muss es gewesen sein. Er und Barbara verstanden sich sehr gut. Er war ein jüngerer Mann, der sich um sie kümmerte. Sie waren Bridgepartner.«
    »Sie hat mitgemacht bei seinem Geschummel?«
    »Diese kleine Rache kann man ihr wohl nicht übelnehmen«, sagte er und lächelte traurig.
    »Beschränkte sich ihre Partnerschaft auf die Bridgeabende?«
    »Das weiß ich wirklich nicht. Alles ist möglich. Aber ich sagte schon: Barbara war nicht so für das Körperliche. Gegen Ende hasste sie mich inbrünstig. Ihn hat sie immer gemocht, besonders sein Interesse an der Cuisine und an der Mode.«
    »Warum hätte er ihr dann von Jacqui erzählen sollen?«
    »Um mich zu verletzen. Nach unserem Essen in der Basis haben wir über verschiedene Dinge geredet, auch davon, dass er Barbara am Tag vor ihrem Tod in Honolulu gesehen hat. Er hat das Foto aufgenommen, das ich Ihnen gezeigt habe, was ich nie geahnt habe. Es war mit der Post gekommen, von dem Hotel, wo sie gewohnt hatte ...«
    »War sie nach Honolulu gereist, um sich mit ihm zu treffen?«
    »Er sagt, sie wären sich zufällig über den Weg gelaufen, in der Hotelbar. Er wäre dienstlich unterwegs gewesen. Vielleicht stimmt das. Barbara liebte ihre Drinks ... Er erzählte ihr von Jacqui und Dennis und sie weinte sich an seiner Schulter aus, über meine Hure und den kleinen Bastard. Sie war am Boden zerstört, so hat er sich ausgedrückt. Und dann zeigte er wieder dieses Lächeln ...«
    »Und wie hat er es
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