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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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stieß er tief in der Kehle ein leises
    Knurren aus.
    „Ich hätte wissen sollen, dass ich Sie hier draußen antreffen
    würde, wie Sie sie tüchtig malträtieren, Ralston. Stellen Sie si-
    cher, dass Sie gewonnen haben?"
    Callie rückte sofort ein Stück ab von Ralston, als sie diese
    Worte hörte, die von der Tür zum Ballsaal drangen. Sie konnte
    den Sprecher zwar nicht sehen, doch sie hörte den Abscheu in
    seiner Stimme, und es lief ihr kalt den Rücken hinunter.
    Ralston versteifte sich und wandte sich dem Neuankömmling
    zu, wobei er versuchte, Callie mit dem Körper zu verdecken.
    „Oxford", sagte er in warnendem Ton.
    „Ich habe von Ihrer bevorstehenden Hochzeit gehört", sag-
    te Oxford, daher trat Callie aus Raistons Schatten hervor, um
    dem Lord selbst entgegenzutreten. „Ich muss zugeben, dass ich
    ziemlich überrascht war darüber, das Sie solches Interesse an
    Lady Calpurnia entwickelten, Ralston."
    „An Ihrer Stelle wäre ich sehr vorsichtig, was ich noch alles
    sage, Oxford", stieß Ralston mit zusammengebissenen Zähnen
    hervor.
    „Warum sollte ich?" Callie bemerkte, dass Oxford hin und
    her schwankte, und fragte sich, ob er vielleicht angeheitert war.
    „Ich hab doch nichts mehr zu verlieren. Ich habe schließlich
    schon verloren, nicht?"
    In diesem Moment kamen Mariana und Benedick auf den
    Balkon geeilt und unterbrachen das Gespräch. „Callie", sagte
    Mariana atemlos, „du solltest mit mir kommen."
    Callies Augen weiteten sich. „Warum? Was ist passiert?"
    Mariana warf Ralston einen vernichtenden Blick zu. „Bis
    jetzt noch nichts, Gott sei Dank." Sie wandte sich wieder ih-
    rer Schwester zu und wiederholte: „Du musst mitkommen. So-
    fort."
    Callie schüttelte den Kopf und ging rückwärts, bis sie Rais-
    tons Nähe spürte. Sie sah Oxfords selbstzufriedenes Grinsen,
    Marianas flehenden Blick und Benedicks stoische Miene und
    wandte sich an Ralston. „Gabriel?", fragte sie verwirrt und ver-
    unsichert.
    „Callie, geh mit Mariana", unterbrach Benedick.
    „Fällt mir nicht ein. Ich gehe nicht, bevor mir jemand erklärt
    hat, was genau hier vor sich geht", sagte sie zu Benedick, und
    an Mariana gewandt: „Mariana?"
    Mariana seufzte. „Es heißt, dass Oxford und Ralston eine
    Wette auf dich abgeschlossen haben."
    Die Idee war so grotesk, dass Callie lachte. „Was für eine
    Wette?"
    „Drinnen sagen sie, Ralston hat mit Oxford gewettet, dass
    der dich nicht erobern kann." Benedick ließ Ralston nicht aus
    den Augen und konnte seinen Abscheu kaum bezähmen. „Und
    als er merkte, dass Oxford kurz vor dem Ziel stand, hat er dich
    selbst erobert."
    „Es heißt, dass du kompromittiert worden wärst, Callie, wes-
    wegen Ralston ..." Mariana verstummte.
    Callie lachte noch einmal. „Wie dramatisch. Ist das zu fas-
    sen?" Lächelnd drehte sie sich zu Ralston um, in der Erwartung,
    dass er ihre Belustigung teilte. Als sie seiner harten, ausdrucks-
    losen Miene begegnete, dämmerte ihr jedoch die Wahrheit.
    „Oh." Sie blickte zu dem selbstzufriedenen Oxford. „Oh."
    „Armes Mädchen. Und Sie dachten, er will Sie tatsächlich",
    spottete er.
    „Hören Sie auf, Oxford." Raistons Ton war eiskalt.
    Callie drehte sich zu ihm. „Du hast gewettet? Um mich?"
    „Allerdings", erwiderte Oxford prahlerisch, als machte es ihn
    glücklich, an einem Augenblick teilzuhaben, der ihr Leben für
    immer verderben könnte. „Er hat gewettet, dass Sie mich nicht
    heiraten würden. Und als es so aussah, als könnte ich gewinnen,
    hat er den Einsatz verdoppelt und Ihnen den Hof gemacht, da-
    mit er gewinnt. Vermutlich war es auch kein Nachteil, dass er
    seiner Schwester durch die Verbindung mit Ihrer Familie einen
    Platz in der Gesellschaft gesichert hat."
    Callie wandte den Blick nicht von Ralston. „Ist das wahr?
    Hast du mich zum Gegenstand einer Wette gemacht?"
    Ralston zögerte, suchte nach der richtigen Antwort. Und in
    diesem Augenblick wusste Callie es.
    Ralston tat einen Schritt auf sie zu, doch sie wich zurück.
    Beruhigend legte Mariana ihr eine Hand auf den Rücken, wäh-
    rend er beinahe verzweifelt sagte: „Aber so war das gar nicht."
    „Wie viel?"
    „Callie", flüsterte Mariana, darauf bedacht, eine Szene zu
    verhindern. Callie hob nur die Hand, um sie zum Schweigen zu
    bringen.
    „Wie viel, Ralston?"
    Er sah sie nicht an. „Zweitausend Pfund."
    Callie hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand einen Schlag in
    die Magengrube versetzt.
    „Wann?", flüsterte sie.
    „Callie
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