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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen
Autoren: Karin Slaughter
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Autopilot. Ich tat einfach, wozu ich ausgebildet bin.«
    » Wenn man sich überlegt, was Pauline alles durchgemacht hat …«, setzte Will an, redete aber nicht weiter. » Sie ist nicht sehr nett.«
    » Sie ist eine kaltblütige Schlampe.«
    » Bin überrascht, dass ich mich nicht in sie verliebt habe.«
    Faith lachte. Sie hatte Angie im Krankenhaus gesehen, als sie Will aus dem Operationssaal brachten. » Wie geht’s Mrs Trent?«
    » Sie sorgt dafür, dass die Beiträge für meine Lebensversicherung immer pünktlich bezahlt werden.« Er zog sein Handy heraus. » Ich sagte ihr, ich würde um drei Uhr wieder zurück sein.«
    Faith sagte nichts zu dem neuen Handy oder der argwöhnischen Miene auf seinem Gesicht. Sie vermutete, dass Angie Polaski jetzt wieder ein Teil von Wills Leben war. Faith musste sich einfach an sie gewöhnen, so wie man eine unangenehme Schwägerin tolerierte oder die unausstehlich nuttige Tochter des Chefs.
    Will schob seinen Stuhl zurück. » Schätze, ich sollte los.«
    » Soll ich Sie nach Hause fahren?«
    » Ich gehe zu Fuß.«
    Er wohnte nur wenige Blocks entfernt, aber noch vor weniger als zweiundsiebzig Stunden hatte er im OP gelegen. Faith wollte protestieren, aber Will stoppte sie.
    » Sie sind eine gute Polizistin, Faith, und ich bin froh, dass Sie meine Partnerin sind.«
    Nur wenige Dinge, die er ihr hätte sagen können, hätten sie mehr verblüfft. » Wirklich?«
    Er bückte sich und küsste sie auf den Kopf. Bevor sie reagieren konnte, sagte er zu ihr: » Wenn Sie Angie je so auf mir sehen, warnen Sie sie nicht, okay? Einfach abdrücken.«

Epilog
    S ara trat einen Schritt zurück und ließ die Sanitäter ihren Patienten aus dem Trauma-Raum schieben. Der Mann war frontal mit einem Motorradfahrer kollidiert, der gedacht hatte, rote Ampeln würden nur für Autos gelten. Der Motorradfahrer war tot, aber der Autofahrer hatte eine gute Chance, da er angeschnallt gewesen war. Sara wunderte sich ständig über die Menge der Leute, die sie in der Notaufnahme des Grady sah und die meinten, Sicherheitsgurte seien unnötig. In ihren Jahren als Coroner im Grant County hatte sie fast ebenso viele in der Leichenhalle gesehen.
    Mary kam in den Raum, um für den nächsten Patienten aufzuräumen. » Gute Lebensrettung«, sagte sie.
    Sara musste lächeln. Im Grady sah man nur die schlimmsten der schlimmen Fälle. So etwas hörte sie nicht sehr oft.
    » Wie geht’s dieser hysterischen, schwangeren Polizistin? Mitchell?«
    » Faith«, sagte Sara. » Gut, glaube ich.« Sie hatte mit Faith nicht gesprochen, seit sie vor zwei Wochen mit dem Hubschrauber in die Notaufnahme gebracht worden war. Sooft Sara daran dachte, zum Hörer zu greifen und sie anzurufen, hinderte sie irgendetwas daran. Faith hatte ihrerseits auch nicht angerufen. Wahrscheinlich war es ihr peinlich, dass Sara sie in einem so erbärmlichen Zustand gesehen hatte. Für eine Frau, die sich noch nicht sicher gewesen war, ob sie das Baby behalten wollte oder nicht, hatte Faith geweint wie ein Kind, als sie glaubte, sie hätte es verloren.
    Mary fragte: » Ist Ihre Schicht nicht schon vorbei?«
    Sara schaute auf die Uhr. Seit zwanzig Minuten war ihre Schicht zu Ende. Sie deutete auf diversen Abfall, den sie einfach zu Boden geworfen hatte, als sie um das Leben ihres Patienten gekämpft hatte.
    » Gehen Sie schon«, sagte Mary zu ihr. » Sie waren die ganze Nacht hier.«
    » Sie ebenfalls«, erinnerte Sara sie, aber man brauchte ihr nicht zweimal zu sagen, dass sie gehen sollte.
    Sara ging den Gang entlang zum Ärztezimmer und musste dabei Rollbahren ausweichen. Wieder stapelten sich die Patienten wie Sardinen, und sie tauchte unter der Klapptheke der Schwesternstation hindurch, um so schnell wie möglich von ihnen wegzukommen. Im Fernseher über dem Schreibtisch lief CNN ; sie sah, dass Tom Coldfields Fall noch immer Schlagzeilen machte.
    So groß die Geschichte war, Sara fand es bemerkenswert, dass sich nicht mehr Leute gemeldet hatten, um ihre Version der Ereignisse zu erzählen. Sie hatte nicht erwartet, dass Anna Lindsey sich für Geld ausbeuten ließ, dass jedoch auch die beiden anderen überlebenden Frauen ähnlich verschlossen waren, war in einer Zeit sofortiger Film- und TV -Exklusiv-Verträge überraschend. Aus den Nachrichten hatte Sara erfahren, dass mehr hinter der Geschichte steckte, als das GBI preisgab, aber sie fand so gut wie niemanden, der bereit war, ihr die ganze Wahrheit zu erzählen.
    Dass sie es nicht versucht hatte,
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