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Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Titel: Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)
Autoren: Jennifer Jäger
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vom langen Ritt und mein Geist scheint nicht aufnahmefähig zu sein, trotzdem nicke ich begierig. Das erste Mal in meinem Leben möchte ich etwas über Magie erfahren. Meine Eltern gaben irgendwann auf, mir Dinge über etwas zu erzählen, das ich weder glauben, noch begreifen wollte. Nicht einmal Alriel konnte mich eines Besseren belehren. Wenn sie wüssten, dass ich gerade hier sitze, um von einem Halbdämon etwas zu lernen, wovon ich jahrelang kein Wort hören wollte, würden sie sicherlich lachen. Aber sie werden nicht mehr lachen. Nie mehr.
"Nun...", beginnt Edan seine Erzählung und ich blinzle schnell die verräterischen Tränen aus meinen Augenwinkeln.
"Fangen wir mit dem Grund dafür an, dass du bisher das Lied der Magie nie hören konntest. Du bist ein Halbblut."
"Ach was", bemerke ich bissig, fange mir dafür aber einen wütenden Blick ein und schweige.
"Jede Rasse entstand aus einem der Elemente. Deswegen können Wald-Ilyea die Schwingungen des Waldes hören und verändern, Meer-Ilyea Wasser kontrollieren, Berg-Ilyea Stein verformen und Dämonen Feuer entzünden."
Er deutet mit einer Hand auf die prasselnden Flammen.
"Da du zwei Rassen in dir trägst, ist es für dich schwieriger, die Töne der Magie zu hören. Wasser- und Waldmelodien stürmen auf dich ein und um dich selbst zu schützen, hat dein Körper beschlossen, keine der beiden zu beachten. Mir ging es im Übrigen genauso."
Skeptisch sehe ich den Halbdämon an.
"Das soll ich dir glauben?"
"Es ist nicht bewiesen, aber eine glaubhafte Theorie. Die Elemente verändern ebenfalls ihre Kinder, nicht nur andersherum. Deswegen gleichen sich die Ilyea in ihrer jeweiligen Rasse so sehr. Wenn auf dich aber zwei Kräfte einwirken, muss dein Körper irgendetwas tun, um dich vor solch großer Macht zu beschützen.
Die Elemente umgeben uns, überall. Ihre magischen Schwingungen verlaufen auf verschiedenen Ebenen, die..."
"Ebenen?", unterbreche ich ihn ungläubig.
"Edan, du... Das kann doch nicht dein Ernst sein! Dein Erbe bestimmt, wie du aussiehst, nicht die Elemente."
"Die Elemente sind dein Erbe", erwidert er trocken.
"Es gibt fünf Elementebenen, doch die Elemente lassen sich nur von ihren Kindern ansprechen. Nur ihnen gewähren sie Zugang zu ihren Schwingungen. Somit kann ein Wald-Ilyea in die Magie des Waldes eindringen, aber das Feuer wird ihm auf ewig den Zugang verwehren. Hat ein Wesen erst einmal den Zugang zu dieser Elementebene gefunden, kann er die Schwingungen des Elementes spüren und verändern."
"Und so brachte mein Volk die Pflanzen dazu, nach ihrem Willen zu wachsen."
Staunend sehe ich Edan an und glaube ihm jedes Wort, das er sagt. Früher hätte ich ihn ausgelacht, wäre aufgestanden, wütend über seine Lügen gewesen. Aber ich sitze hier und nicke.
"Deswegen konnte ich das Lied des Wassers hören."
"Ja. Wie du auch richtig bemerkt hattest, war das Lied verzehrt und voller Missklänge. Das lag an dem Meer-Ilyea, der die Wasserschwingungen verändert hatte, denn er war von einem Dämon besessen. Ein Dämon kann auf die Erinnerungen seines Wirtes zugreifen, deshalb war es ihm möglich, die Wasserebene zu betreten. Aber das Wasser erkannte ihn als Feind und beugte sich sehr widerwillig seiner Macht."
"Das Wasser leistete Widerstand?"
"So könnte man es sagen."
Nachdenklich starre ich vor mich hin und wiederhole geistig Edans Worte. Die Kinder der Elemente werden von diesen verändert. Elementebenen. Verschiedene Schwingungen. Ich spüre einen pochenden Schmerz in meinem Kopf. Eine der Informationen hat mich stutzig gemacht.
"Moment... Du hast von fünf Elementebenen gesprochen. Ich kenne nur vier: Wald, Stein, Wasser, Feuer."
Ein leises Lachen ertönt.
"Du solltest schlafen. Wir setzen die Lektion morgen fort."
Bevor ich protestieren kann hat er das Feuer gelöscht und sich hingelegt. Entrüstet starre ich dorthin, wo ich seinen Körper vermute.
"Edan!"
Keine Antwort. Murrend rolle ich mich ebenfalls zusammen, decke mich mit meinem Mantel zu und schließe die Augen. Meine Erschöpfung zieht mich schon bald gegen meinen Willen in einen tiefen Schlaf.

Vogelgezwitscher, warme Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Träge drehe ich mich auf die andere Seite, werde aber unsanft von einer Hand zurückgehalten.
Erschrocken setze ich mich auf und blinzle.
"Guten Morgen, Prinzessin."
Strahlend weiße Zähne blitzen auf.
"Edan?"
"Ja?"
Müde strecke ich meine Glieder und gähne ausgiebig.
"Gibt es was zu essen?"
"Klar."
Mit wackligen Beinen krieche ich auf
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