Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
Vom Netzwerk:
nichts dagegen, wenn man mit ihm sprechen muss.«
    »Und ihr musstet mit Mr Foster sprechen.«
    »Über das Projekt. Ray und ich sind dabei Partnerinnen. Wir erstellen einen Multimedia-Bericht über die Freiheitsurkunde. Er muss in drei Wochen fertig sein und ist unser zweites großes Projekt in diesem Schuljahr. Er macht fünfundzwanzig Prozent der Note aus. Wir wollten, dass sich Mr Foster unseren Entwurf ansieht. Er hat nichts dagegen, wenn man ihm vor oder nach der Stunde Fragen stellt.«
    »Okay. Wo wart ihr, bevor ihr zu Mr Fosters Klasse gegangen seid?«
    »In unserer Lerngruppe. Ms Hallywell hat Ray und mir erlaubt, die Gruppe ein paar Minuten früher zu verlassen, um mit Mr Foster zu sprechen. Ich habe einen Erlaubnisschein.«
    Sie wollte ihn aus ihrer Tasche ziehen, Eve aber wehrte ab.
    »Schon gut. Ihr seid also in das Klassenzimmer gegangen ...«
    »Wir wollten es. Wir haben miteinander geredet und dabei die Tür aufgemacht. Es hat fürchterlich gerochen. Ich habe zu Ray gesagt: >Meine Güte, hier stinkt's aber.<« Wieder brachen sich die Tränen Bahn. »Es tut mir leid, das ist mir einfach rausgerutscht.«
    »Schon gut. Was ist dann passiert?«
    »Ich habe ihn gesehen. Ich habe ihn auf dem Boden liegen sehen, und, oh, überall war Erbrochenes und so. Ray hat geschrien. Oder vielleicht auch ich. Oder wahrscheinlich wir beide. Dann sind wir wieder rausgerannt, Mr Dawson kam den Flur runtergelaufen und hat uns gefragt, was los ist. Er hat uns gesagt, dass wir stehen bleiben sollen, und ist in den Raum gegangen. Ich habe gesehen, dass er reingegangen ist. Dann kam er ganz schnell wieder raus und hat so gemacht.«
    Sie presste ihre freie Hand vor ihren Mund. »Ich glaube, dann hat er sein Handy aufgeklappt und Ms Mosebly angerufen. Als Ms Mosebly kam, hat sie die Krankenschwester gerufen. Und dann kam Schwester Brennan und hat uns mit in das Krankenzimmer genommen. Sie ist bei uns geblieben, bis Mr Kolfax kam und Ray mitgenommen hat. Ich bin bei Schwester Brennan geblieben, bis meine Mom gekommen ist.«
    »Hast du sonst noch jemanden gesehen, der in Mr Fosters Klassenzimmer gegangen oder dort herausgekommen ist?«
    »Nein, Ma'am.«
    »Hast du auf dem Weg von deiner Lerngruppe zu seinem Klassenzimmer irgendwen gesehen?«
    »Hm. Tut mir leid. Hm. Mr Bixley kam von der Jungentoilette, und außerdem ist uns Mr Dawson im Flur entgegengekommen. Wir haben ihm unseren Erlaubnisschein gezeigt. Ich glaube, das war alles, aber ich habe auch nicht weiter darauf geachtet, ob da sonst noch jemand war.«
    »Woher habt ihr gewusst, wo ihr Mr Foster finden würdet?«
    »Oh, er ist montags vor der fünften Stunde immer in seiner Klasse. Er isst Montagmittag immer dort. Und in der letzten Viertelstunde erlaubt er den Schülern, zu ihm zu kommen und mit ihm zu sprechen, wenn sie etwas auf dem Herzen haben. Man darf auch schon vorher zu ihm gehen, wenn es wirklich wichtig ist. Er ist so nett. Mom.«
    »Ich weiß, Baby. Lieutenant, bitte ...«
    »Gleich haben wir's geschafft. Melodie, hast du oder Rayleen Mr Foster oder irgendetwas in der Klasse angefasst?«
    »Oh, nein, nein, Ma'am. Wir sind einfach weggerannt. Es war schrecklich, und wir sind weggerannt.«
    »Okay. Melodie, falls du dich sonst noch an irgendwas erinnerst, irgendeine Kleinigkeit, musst du mir das bitte sagen.«
    Die Kleine erhob sich von ihrem Platz und sah Eve mit großen Augen an. »Lieutenant Dallas? Ma'am?«
    »Ja?«
    »Rayleen hat gesagt ... als wir im Krankenzimmer waren, hat Rayleen gesagt, dass sie Mr Foster in einem großen schwarzen Sack aus der Schule tragen müssen. Müssen Sie das wirklich? Müssen Sie das wirklich tun?« »Oh, Melodie.« Angela zog das Kind an ihre Brust und hielt es fest.
    »Wir kümmern uns jetzt um Mr Foster«, antwortete Eve. »Es ist mein Job, jetzt für ihn da zu sein, und das bin ich auch. Dadurch, dass du mit mir sprichst, hilfst du mir, meinen Job zu machen und für Mr Foster da zu sein.«
    »Wirklich?« Melodie schniefte und stieß einen leisen Seufzer aus. »Danke. Ich möchte jetzt nach Hause. Darf ich jetzt nach Hause gehen?«
    Eve sah in ihre tränennassen Augen, nickte stumm und wandte sich der Mutter zu. »Wir werden uns bestimmt noch mal bei Ihnen melden. Aber schon mal vielen Dank für das Gespräch.«
    »Diese Sache hat die Mädchen furchtbar mitgenommen. Es ist wirklich schwer für sie. Komm, Schätzchen. Wir gehen jetzt nach Hause.«
    Angela legte einen Arm um die Schultern ihrer Tochter und geleitete sie aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher