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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
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hast du dir so gedacht! schimpfte Sandra in sich hinein, während sie den Hörer einhängte. Pankes Befehlston hatte sie geärgert.
    „Du, Oliver! Um die Ecke sitzt ein Typ im Wagen, dem traue ich nicht. Fahr mal vorsichtig heran — aber so, daß er uns nicht bemerkt“, sagte Sandra zu Oliver.
    Sie band ein Kopftuch um ihre Haare, setzte ihre Sonnenbrille auf und kletterte auf den Soziussitz.
    Oliver startete die schwere Maschine. Er fuhr fast bis zur Einbiegung in die Hafenstraße und ließ das Motorrad die letzten Meter im Leerlauf ausrollen.
    Der Wagen mit dem zeitunglesenden Typ am Steuer stand noch immer da.
    Wenige Minuten später schob sich der grüne Kombi der Siegmunds aus der Privatausfahrt.
    Als er auf der Hafenstraße angelangt war, beschleunigte er, und dann fuhr Ingo in rascher Fahrt an der Einbiegung vorbei.
    „Los, hinterher!“ rief Sandra Oliver zu.
    Oliver startete mit einem Blitzstart, der die Räder durchdrehen ließ. Doch er hatte seine Maschine in der Gewalt, und sie brausten in die Hafenstraße — wo sie knapp einem Zusammenstoß mit einem von links kommenden Auto entgingen.
    Es war das Auto, das der Junge mit der Jeansmütze fuhr. Während Sandra sich auf Ingo konzentrierte, war ihr entgangen, daß der Fahrer seine Zeitung auf den Nebensitz geworfen und sein Auto gewendet hatte.
    In der knappen Sekunde, in der die beiden Fahrzeuge, einander ausweichend, sich auf gleicher Höhe befanden, bemerkte Sandra, daß der Fahrer des Wagens in ein Funkgerät sprach, oder gesprochen hatte, denn im Moment erforderte das von rechts kommende Motorrad seine Aufmerksamkeit.
    Sandra begann zu begreifen, daß es sich um einen Zivilfahnder der Polizei handelte.
    Das erschien ihr einesteils erfreulich, denn es bestätigte ihr, daß die Polizei Ingo überwachte. Andererseits bedeutete es aber auch, daß die Polizei ihre Eigenmächtigkeit erkannte und nun wußte, daß Sandra ebenfalls Ingo folgte.
    Sandra versuchte Oliver klarzumachen, daß er sich zurückhalten und nicht zu dicht an Ingo oder dessen Verfolger heranfahren durfte.
    Doch Oliver trug einen Sturzhelm und hörte Sandras Rufen nicht.
    Kurz vor der Zufahrt zum Stadtkern bog Ingo in nördlicher Richtung ab.
    Hinter ihm schaltete die Ampel auf Gelb.
    Drei Autos trennten sie von Ingo. Der Wagen mit dem Zivilfahnder am Steuer folgte Ingo über die Kreuzung. Die beiden anderen Autos stoppten vor dem Haltesignal der Ampel.
    Zum Glück dauerte die Rotphase an dieser Nebenstrecke nicht so lange wie auf den durchgehenden Hauptverkehrsstraßen. Oliver war ein sicherer, geschickter Motorradfahrer. Wenig später sichteten sie den grünen Kombi in der Ferne. Und diesmal hielt Oliver sich in einiger Distanz hinter ihm, nachdem Sandra ihn beim Halt an der Ampel auf diese Notwendigkeit hingewiesen hatte.
    Seltsamerweise war das Auto des Zivilfahnders verschwunden.
    Doch jetzt löste sich ein Motorrad vom Straßenrand, und Sandra vermutete, daß die hochtourige Maschine von einem Streifenpolizisten gefahren wurde.
    Er blieb einige Straßenzüge weit neben ihnen. Dann bog die Maschine ab, und Sandra sah, daß sie sich geirrt hatte. Erschrocken stellte sie fest, daß Ingo der Polizei entwischt war.
    Sie überlegte, ob sie von der nächsten Telefonzelle aus die Polizei informieren sollte, in welcher Richtung Ingos Wagen gefahren war.
    Doch sie hatten den Wohnbezirk inzwischen verlassen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung war aufgehoben. Die Autokolonnen waren schneller geworden, und Sandra mußte befürchten, Ingo ebenfalls zu verlieren, während sie an einer Tankstelle anhielten, um zu telefonieren.
    Die Fahrzeuge fuhren jetzt alle mit eingeschalteten Scheinwerfern, und auch die Neonleuchten an den Straßenrändern brannten.
    Oliver schickte sich zum Überholen der zwischen ihm und Ingo fahrenden Autos an. Da sahen sie, daß Ingo den rechten Blinker setzte und sich in die nach rechts abbiegende Fahrspur einordnete.
    Oliver war bereits auf die Überholspur ausgeschert. Und bevor er seinen Überholvorgang beendet hatte und sich wieder in die mittlere und von dort auf die nach rechts abbiegende Fahrspur einordnen konnte, war Ingo in der Zufahrt zu einer Wohnsiedlung verschwunden.
    Oliver hatte die Abfahrt verpaßt.
    Er fuhr bis zur nächsten Ausfahrt und hielt am Straßenrand an. „Was jetzt?“ fragte er Sandra. Er nahm seinen Sturzhelm ab und trocknete mit einem Taschentuch seinen Nacken und das Gesicht. Der schwere Helm und der luftdichte Synthetikanzug hatten ihn ins
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