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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
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selbst etwas zu unternehmen!“ sagte Herr Seibold.
    „Ist gut... Onkel“, versprach Sandra, ohne indessen ihr Versprechen ernst zu nehmen.
    Sie legte den Hörer auf.
    Ihr Gesicht glühte. Sie war so aufgeregt, daß sie sicher war, durchzudrehen, wenn es ihr nicht gelang, festzustellen, was die Kripo über Ingo herausgefunden hatte, und wie sie ihren Einsatz plante, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Denn darauf schien doch alles hinauszulaufen.
    Sie mußte dabeisein.
    Das wäre doch gelacht, sagte sie sich. Schließlich hatte sie den Stein erst ins Rollen gebracht und die Kripo auf Ingo hingewiesen. Da ließ sie sich jetzt nicht einfach abschieben.
    Sandra wandte sich an die Chefin. Sie war etwas verlegen, weil sie nicht wußte, wie sie ihr Angebot Vorbringen sollte.
    „Frau Siegmund... Ich... ich habe heute morgen gehört, daß Ihre Tochter Bandscheibenschmerzen hat und heute abend zur Massage fahren möchte. Vielleicht sollte ich sie so lange vertreten? Fürs Schwimmbad ist es für mich jetzt doch zu spät. Ab fünf kommen die Berufstätigen, dann wird es zu voll“, sagte Sandra mit roten Wangen.
    „Ach, das wäre aber nett, Sandra“, freute sich Frau Siegmund. „Maria kann sich kaum noch geradehalten. Unvernünftigerweise läuft sie aber auch immer erhitzt in den kalten Weinkeller, ohne sich etwas überzuziehen.“ Doch dann wurde Frau Siegmunds Miene besorgt. „Glaubst du denn, daß du das schaffst? Hast du schon einmal serviert?“
    „Nur bei Familienfesten. Meine Großmutter ist Haushälterin bei einem...“ Rechtsanwalt... hätte Sandra fast verraten. Doch sie hielt Herrn Seibolds Beruf rechtzeitig zurück und sagte: „Bei einer reichen Familie. Da habe ich ziemlich viel gelernt, wenn ich ihr half.“
    „Na, dann bist du ja nicht ganz unerfahren. Am Abend sind auch keine Menüs zu servieren, und du brauchst nur einzelne Teller zu tragen. Wird deine Mutter es denn erlauben?“
    „Bestimmt, wenn es nur eine Ausnahme ist“, versicherte Sandra. „Ich muß sie nur anrufen und ihr Bescheid sagen.“
    „Ja, sicher, tu das.“ Die Wirtin deutete aufs Telefon...“
    Doch Sandra wehrte ab. „Ich gehe ein bißchen draußen spazieren, bis Sie mich brauchen. Da kann ich vom Telefonhäuschen aus anrufen.“
    „Wie du willst. Wenn du zurückkommst, koch dir einen Tee oder nimm dir sonst was zu trinken. Du weißt ja, wo alles steht. Auch wenn du Hunger hast — nimm dir aus dem Kühlschrank, was du magst“, sagte Frau Siegmund herzlich.
    Sandra hatte einen Augenblick lang ein schlechtes Gewissen.
    Frau Siegmund war immer nett zu ihr, und es tat Sandra leid, daß sie mithelfen mußte, ihr Kummer zu bereiten.
    Frau Siegmund liebte ihre Kinder, obwohl sie wenig Freude an ihnen hatte. Sandra konnte sich vorstellen, was es für eine Mutter bedeutete, wenn eines ihrer Kinder mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Der Gedanke an Torsten und seine Familie half Sandra jedoch schnell, ihre Gewissensbisse zu überwinden.
    Sie wanderte an der Mole entlang.
    Es hatte immer noch nicht ausreichend geregnet. Dichte Scharen von Möwen kreisten über den vom Flachwasser freigelegten Kanalrohren der städtischen Abwässer. Es stank nach Fäkalien und verwesenden Fischen, die durch den Sauerstoffmangel des Flusses verendet waren und mit den Bäuchen nach oben gekehrt im Wasser trieben.
    In der Telefonzelle wählte Sandra zunächst Olivers Telefonnummer. Oliver besaß ein schnelles, schweres Motorrad, das genau richtig war für die Verfolgung eines Mittelklassewagens.
    Sandra hatte Glück. Oliver war gerade heimgekommen. „Bist du heute abend frei?“ überfiel ihn Sandra.
    Oliver lachte überrascht. „Warum? Willst du mich wieder zu einer Spezialfete einladen?“ fragte er.
    „Ich brauche deine Hilfe. Kannst du mich heute abend am Hafen abholen?“ bat Sandra.
    „Eigentlich bin ich mit Andrea verabredet. Was liegt denn an?“
    Sandra erklärte es ihm.
    „In Ordnung. Ich verschiebe den Treff mit Andrea auf morgen. Wann soll ich da sein?“ fragte Oliver.
    „Gegen neun. Aber komm nicht zum ‚Anker’. Warte an der Telefonzelle auf mich“, bat Sandra, und sie beschrieb Oliver den Weg dorthin.
    Dann rief sie ihre Mutter an und berichtete ihr, daß sie ausnahmsweise Maria am Abend vertreten müsse.
    Ihre Mutter erhob zunächst Einwände. Doch Sandra versprach, künftig wieder pünktlich nach Hause zu kommen, und da willigte die Mutter in die Vertretung ein.
    Anschließend spazierte Sandra zum Fluß hinunter und legte sich auf
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