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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)
Autoren: Bradford Chris
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gegen den Schützen war er machtlos.
    Da erinnerte er sich an eine Ninja-Technik aus dem Ring des Feuers.
    Er wehrte den Angreifer mit dem Langschwert ab und hob zugleich das Kurzschwert und richtete es so aus, dass die polierte Klinge das Sonnenlicht einfing. Das Licht blendete den Schützen. Er konnte nicht mehr richtig zielen und der Pfeil flog weit am Ziel vorbei.
    Doch Jack wusste, dass er sich nur eine kurze Atempause verschafft hatte. Solange sie auf der offenen Lichtung standen, konnte der Schütze sie einen nach dem anderen abschießen.
    Er wandte sich an seine Freunde. »Wir müssen von hier verschwinden!«
    Miyuki kämpfte immer noch gegen ihren Samurai. Der Mann war kräftig und drohte sie zu überwältigen. Eine Niederlage schien unvermeidlich, da griff sie in ihre Jacke und schleuderte ihm metsubishi ins Gesicht. Das Pulver aus Sand und Asche blendete ihn, und er konnte dem Seitwärtstritt nicht ausweichen, mit dem sie ihn am Knie traf und ihn kampfunfähig machte. Mit einem Schmerzensschrei ging er zu Boden.
    »Hier lang!«, schrie Miyuki.
    Ohne einen Moment zu zögern rannten die vier Freunde von der Lichtung in das dichte Unterholz. Hinter sich hörten sie das wütende Geschrei der Samurai, die sofort die Verfolgung aufnahmen.

2
In der Falle
    »Glaubt ihr, wir haben sie abgehängt?«, fragte Saburo. Seine Brust hob und senkte sich heftig.
    Jack und die anderen spähten hinter einem Baum versteckt durch den Wald zurück. Ihre Jugend hatte sich bei ihrer Flucht als Vorteil herausgestellt, denn ihre größeren, weniger beweglichen Verfolger waren im Dickicht langsamer vorangekommen. Ihr Geschrei war allmählich leiser geworden und schließlich ganz verstummt.
    Saburo riskierte auch einen Blick und wagte sich dabei etwas weiter aus der Deckung.
    Peng!
    Ein Pfeil bohrte sich unmittelbar neben seiner Nase in den Stamm.
    »Das ist die Antwort auf deine Frage!«, sagte Miyuki und zerrte ihn zurück.
    Die vier Freunde flohen weiter durch den Wald, ohne auf die Richtung zu achten, in die sie rannten. Zweige schlugen ihnen ins Gesicht und rissen an ihren Kleidern. Jacks Lungen brannten. Sie sprangen über umgestürzte Stämme und schlängelten sich zwischen Bäumen hindurch.
    Jack hatte das Gefühl, schon ewig zu laufen.
    Bevor seine Freunde zu ihm gestoßen waren, hatten ihn Samurai, Ninja, Polizisten, Spione und vor allem sein alter Rivale von der Schule, Kazuki, mit seiner Skorpion-Bande gejagt. Seit ihrem Aufbruch aus Tamagashi war jeder Tag eine gefährliche Gratwanderung mit Ausweichmanövern, Verstecken und Flucht gewesen. Die vier hatten größere Ansiedlungen und die belebte Küstenstraße gemieden und sich stattdessen auf abschüssigen Bergpfaden durch unwegsame Wälder geschlagen. Nirgendwo durften sie länger als eine Nacht bleiben, sonst liefen sie Gefahr, entdeckt und einem örtlichen Samuraifürsten gemeldet zu werden. Sie waren nach Nagasaki im Südwesten des Landes unterwegs, der Hafenstadt, in der Jack ein Schiff nach England zu finden hoffte, doch kamen sie ihrem Ziel nur langsam näher.
    Das einzig Gute war, dass das Wetter immer besser wurde, je weiter sie nach Süden vordrangen. Die ersten Vorboten des Frühlings zeigten sich und der winterliche Schnee war fast ganz geschmolzen und hielt sich nur noch auf den Berggipfeln. Der Wald um sie erwachte zum Leben und versorgte sie reichlich mit seinen Früchten. Sowohl Jack als auch Miyuki hatten als Ninja gelernt, sich in der Natur zurechtzufinden und zu überleben. Sie konnten sich deshalb selbst mit Nahrung versorgen und waren nicht auf Bauern angewiesen.
    Doch konnten sie nicht jeden Kontakt mit der Außenwelt vermeiden. Bereits zu Anfang ihrer Reise hatte ihr Weg sie durch den Flusshafen Kurashiki geführt. Ein paar Tage fanden sie Unterschlupf in dem Dorf Kasaoka, wo Yori sich von einem Fieber erholte, bis eine durchkommende Samuraipatrouille von ihrer Anwesenheit Wind bekam. Bei verschiedenen anderen Gelegenheiten mussten sie in Dörfern Halt machen und Reis kaufen. Ihre größte Sorge war allerdings die Burgstadt Fukuyama gewesen. Dort wimmelte es von Samurai. Leider konnte man den Ashida nur dort überqueren. Brücken über den breiten Fluss mit seiner starken Strömung gab es nicht, nur eine Fährverbindung in der Stadt selbst. Da sie keine andere Wahl hatten, hatten sie sich durch einige kleinere Gassen zur Anlegestelle geschlichen. Jack hatte den Kopf gesenkt und sein Gesicht mit den blauen Augen und den blonden Haaren, das ihn als
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