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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse
Autoren: Tom Cain
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werde auf Komfort verzichten und mich im Mandarin Oriental am Hyde Park einquartieren. Es tut mir leid, Carver, aber so sexy du auch bist, ich bin eine Frau, und der Gedanke, nur zwei Minuten von Harvey Nicks entfernt zu sein, ist noch erregender.«
    »Du meinst, ein Laden ist dir wichtiger als ich?«
    »Natürlich …«
    Carver war klar, dass sie ihn aufzog, aber das konnte er auch. »Na ja, ich bin ein Mann und habe zu arbeiten. Wenn es also nichts Wichtigeres gibt, worüber du reden willst, dann lege ich jetzt auf.«
    »Ach, sei nicht böse. Ich will ja nur einkaufen gehen, damit ich bei dem Empfang morgen gut aussehe. Bitte, sag mir, dass du hingehst.«
    »Zu dem Empfang von Zorn Global?«
    »Zu welchem sonst?«
    »Ja, ich gehe hin. Aber du solltest dich davon fernhalten.«
    Carver spürte, wie sich die Atmosphäre änderte, als sie begriff, dass er das ernst meinte. »Warum? Willst du mich nicht bei dir haben?«
    »Ich will dich immer bei mir haben«, versicherte er. »Aber nicht morgen Abend. Ich werde zu tun haben und … Schau, es wird einfach schwierig.«
    Diesen Sätzen folgte ein Schweigen von sibirischer Kälte. Doch Alix entschied sich offenbar für einen Strategiewechsel, denn plötzlich sagte sie gut gelaunt: »Ach, denken wir nicht an die Party. Das wird sich morgen alles finden. Heston Blumenthal besitzt ein Restaurant bei meinem Hotel. Ich habe für heute Abend einen Tisch für zwei reserviert. Hast du Lust?«
    Carver war innerhalb einer Stunde dort.

Freitag, 1. Juli

86
    Londoner Innenstadt
    Der englische Sommer ist unzuverlässig, und sogar Juliabende können feuchtkalt sein. So wie dieser. Tagsüber hatte die Sonne geschienen, dann waren dunkle Wolken aufgezogen und hatten stürmische Regenschauer gebracht. Daher trug Ronnie Braddock einen Regenmantel mit hochgeschlagenem Kragen, als er zum Vorstellungsgespräch eintraf. Der gesetzeskonforme Teil seines Lebens, etwa seine beispielhafte Militärlaufbahn, qualifizierte ihn für die Stellung des Sicherheitschefs von Bandekar Technologies, während der ungesetzliche Teil niemandem bekannt war außer den Leuten, die ihn beauftragt hatten, und die würden ganz sicher nicht reden.
    Braddock war als letzter Bewerber für 18 Uhr zum Vorstellungsgespräch bei Mr Bandekar vorgesehen; er war noch kurzfristig auf die Liste gesetzt worden. Er traf frühzeitig ein und zeigte den Gorillas an der Tür, von denen er keinen kannte, seinen Führerschein. Am Konferenzraum angelangt, fragte er die Empfangsdame, ob es in der Nähe eine Herrentoilette gebe. »Lampenfieber«, erklärte er verlegen lächelnd.
    Sie beschrieb ihm den Weg dorthin, doch sobald er sich entfernt hatte, interessierte ihn das nicht mehr. Er ging zu dem Raum, in dem die Transportkoffer gelagert waren. Er öffnete denjenigen mit dem falschen Boden und nahm die zwei eingeschweißten Boxen heraus. Mit einem Schweizer Messer entfernte er die Hülle der kleineren Box. In der Box lag eine geladene Glock 27, ein AAC Evolution .40 Schalldämpfer und ein Ersatzmagazin mit elf Patronen. Braddock prüfte die Glock, setzte den Schalldämpfer auf, legte die Schusswaffe in bequemeReichweite und wandte sich der anderen Box zu. Schnell hatte er sich vergewissert, dass alles war, wie es sein sollte. Der Punisher, für den er in Afghanistan solchen Aufwand betrieben hatte, war heil nach London gelangt. Jetzt dauerte es nicht mehr lange, dann würde er feststellen, ob das Ding wirklich so gut war. Aber zuerst war noch etwas anderes zu erledigen.
    Er legte den Punisher in den Transportkoffer zurück und schloss den Deckel. Dann nahm er die Glock, hielt sie hinter dem Rücken und kehrte zum Konferenzraum zurück.
    »Hallo!«, sagte die Empfangsdame fröhlich, als sie ihn kommen sah. »Sie waren lange weg. Sie müssen ja sehr nervös sein! Aber Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Mr Bandekar ist ein freundlicher Herr. Darf ich Ihnen einen Tee bringen?«
    »Ja, das wäre großartig, danke.«
    Während sie hinter ihrem Schreibtisch aufstand, feuerte Braddock zwei Schüsse auf sie ab: Einer traf sie in die Brust, der andere in den Kopf, ehe sie auch nur aufschreien konnte.
    Der Schalldämpfer war zwar sehr gut, aber einen lautlosen gibt es nicht. Braddock musste sich deshalb beeilen. Er lief zur Tür des Büros, öffnete sie und schoss dem anwesenden Bewerber in den Hinterkopf, während Bandekar sich hektisch bemühte, seine massige Gestalt aus dem Bürosessel zu wuchten.
    »Du brauchst mehr als zwei«, sagte
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