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SAM

SAM

Titel: SAM
Autoren: Susanne Caspary
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tun kann. Wie wird es sein, das Sonnenlicht als schmerzhaft zu empfinden und zunächst das Dunkel der Nacht bevorzugen zu müssen? Wie werde ich die Welt sehen und erleben, als neu erschaffener Vampir? Werde ich sehr leiden unter der Wandlung? Werden die Schmerzen schlimmer sein, als damals, als ich das erste Mal von Alexanders Blut getrunken habe ? Mir entfährt ein tiefer Seufzer und ich nehme erneut einen Schluck heißen Kaffee. Ich blicke in die Tasse und frage mich, wie der Kaffee wohl morgen früh schmecken wird, wenn ich ein Vampir bin. Oder wird mich nur dieser unbändige Durst nach Blut beherrschen?
    Alexander schlief noch, als ich mich aus seiner Umklammerung befreite und nach unten ging. Für einen kurzen Moment hielt ich inne und betrachtete ihn. Er sah so unglaublich friedlich aus, wie er da lag. Ich sah ihn liebevoll an und erinnerte mich an die Nacht mit ihm.
    Wie wird es sein, wenn wir beide Vampire sind? Wird es wilder werden oder doch sinnlicher oder vielleicht beides? Ich seufze erneut. Ich kann nur hoffen und beten, dass er mir vergibt. Dass er mir vergibt, ihn über Jahre im Unklaren gelassen zu haben. Ich hoffe, er lässt mich erklären, ihm meine Beweggründe erläutern. Ich bete, er verachtet mich nicht um meiner eigenwilligen Entscheidung und sieht es nicht als unheilbaren Vertrauensbruch. Ich hoffe, es geht alles gut……
     
    Plötzlich öffnet sich leise die Tür und Alexander schaut vorsichtig herein.
    „Oh, da bist du. Dean und Lilly können es kaum noch erwarten, dir zum Geburtstag zu gratulieren.“ Er kommt zu mir, um mir einen langen, liebevollen Kuss zu schenken. „Happy Birthday, Liebling!“, haucht er mir zu und sieht mir tief in die Augen.  „Helene hat die beiden mitgenommen in den Garten. Sie wollen dir noch ein paar Blumen pflücken.“ Ich lege meine Hand um seinen Nacken: „Ich liebe dich!“, flüstere ich ihm zu und schmiege mich eng an ihn. Es folgt ein inniger und mit der Dauer immer fordernder werdender Kuss.
    „Sam, was ist bloß los mit dir? Ich,…“er grinst mich an, „ich brauche auch mal eine Pause,… dachte ich,…bis eben noch!“, und schon spüre ich, dass er schon wieder bereit wäre für sehr viel mehr als nur Küsse.
    „Mommy!“, höre ich plötzlich Dean und Emily gleichzeitig rufen und schon rennen sie auf mich zu und schenken mir innige Umarmungen und viele feuchte Wangenküsse.
    „Happy Birthday, Mommy!“, wünschen mir die beiden und strecken mir ihre selbst gepflückten Blumen entgegen. „Oh, das ist so lieb von euch. Danke!“, entgegne ich mit einem Lachen und knuddel meine beiden Kinder ganz fest. „Daddy wollte dir eigentlich Frühstück ans Bett bringen, aber jetzt frühstücken wir doch im Schneegarten“, klärt mich Dean auf. „Du meinst im Wintergarten?“, erkundige ich mich noch mal und beide nicken aufgeregt. „Lilly auch! Bild malt für Mommy!“, piepst Emily aufgeregt. Ich muss alle Kraft aufbringen, um meine wahren Gefühle vor Alexander zu verbergen. Ein dicker Kloss schnürt mir die Kehle zu. Oh, mein Gott, was habe ich bloß getan. Wie werden meine Kinder mich wahrnehmen, wenn ich als Unsterbliche wieder zu ihnen zurückkehre? Werden sie sich dann immer noch freudig strahlend in meine Arme werfen? Werden sie merken, dass ich eine Andere bin? Werde ich überhaupt eine Andere sein? Wird sich mein Wesen verändern? Ich schüttle kaum merklich den Kopf und schmiege meine Kinder eng an mich und vergrabe mein Gesicht zwischen den beiden. Nach ein paar tiefen Atemzügen schaue ich die beiden abwechselnd an.
    „Das ist so lieb von euch. Habt ihr die Blumen selbst ausgesucht?“, will ich wissen und konzentriere mich auf das hier und jetzt. „Helene hat uns gezeigt, welche Blumen wir abschneiden dürfen und sie hat sie dann für uns gehalten“, klärt mich Dean auf.
    „Lilly Bild malt für Mommy!“, piepst meine Tochter immer noch aufgeregt und reckt mir ihre Ärmchen entgegen. Ich nehme sie auf den Arm und schaue mir das Bild genau an. „Das sieht so schön aus, Lilly. So viele bunte Farben“, lobe ich meine kleine Tochter. „Lilly malt Fantasie!“,  nickt sie mir bestätigend und voller Stolz zu. Jetzt reicht mir auch Dean sein gemaltes Bild. Es zeigt offensichtlich eine Frau mit einem Blumenstrauß in der Hand. Darunter steht in schiefen Lettern: Happy Birthday, für Mommy von Dean!
    Mein Herz krampft sich vor Glück zusammen. Ein Blick zu Alexander zeigt mir, dass er meine Freude genauso empfindet und er
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