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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman
Autoren: PeP eBooks
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er sich die Lederschnur
mit dem silbernen Hammer über seinen Kopf und legte sie ihr um. »Ich schwöre, das werde ich.«
    Seine Erregung sprang zu ihr über wie eine vom Wind getragene Flamme und ließ ihre Stimme ersterben. »So sind wir einander versprochen«, flüsterte sie.
    »Dein Vater wird mich umbringen«, sagte er, doch diese Vorstellung hielt ihn nicht mehr zurück. Ohne sie loszulassen und ohne damit aufzuhören, sie zu küssen, befreite er sich aus seiner Wolljoppe und fummelte ungeschickt an den vielen kleinen Knöpfen seines Wamses, bis sie ihm dabei half, sie zu öffnen. Wams, Hose und Strümpfe fielen. Doch als sie beide im Hemd voreinander standen, spürten sie bei aller heißen Lust die Winterkälte der Kammer so beißend, dass sie sich in den Alkoven und unter die Decke flüchteten.
    Jan seufzte tief, als er sich ausstreckte und sie sich an ihn schmiegte. »Das ist wieder nur ein Traum.«
    Susanne schob die Hand unter sein Hemd. Sie vermied scheu, seinem Geschlecht zu nahe zu kommen, das sich längst aufgerichtet hatte, strich über seinen flachen Bauch und durch die Locken auf seiner Brust.
    Er zog die Luft durch die Zähne ein, hielt ihre Hand fest und brachte sie damit in Verlegenheit. Sie wollte ihn so spüren wie bei ihrem ersten Mal im schiefen Haus, doch damals war alles wie von selbst geschehen. Diesmal kam sie sich unbeholfen vor. Hatte sie etwas falsch gemacht?
    Mit der Hand, die er festhielt und auf seinen Brustkorb presste, spürte sie sein stummes Lachen. »Deine Hand ist kalt wie eisgefischter Hering, Frau. Ich glaube, ich wärme dich besser erstmal auf.«
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, legte er sich über sie, verschränkte seine Hände mit ihren und begann sie zu küssen.
Als er kurz darauf ihre Hände wieder losließ, hatte sie ihre Unbeholfenheit bereits vergessen. Und diesmal trugen Glück und Lust sie auf derselben Woge davon wie ihn.
    Als er später, eng verschlungen mit ihr, in ihren Armen einschlief, war sie sich sicherer denn je, dass sie Prügel und Schande eher erdulden wollte, als ihren Mann wieder loszulassen.
     
    Am nächsten Morgen huschte sie ungesehen zurück in die Kammer ihres Vaters und zog sich dort an, bevor sie leise zu Till hineinging. Liebhild saß bereits mit einer Decke um die Schultern an Tills Bett und plapperte auf ihn ein. Ihr Vater saß auf Kissen gestützt, sein Gesicht unter der Nachtmütze sah erschöpft und nachdenklich aus. Sie würde damit warten, ihm von Jan zu erzählen.
    Till sah schlecht aus, war aber immerhin wach und hörte Liebhild zu. »Guten Morgen, Suse. Du ahnst nicht, was unser Liebchen alles erlebt hat«, sagte er mit schwacher Stimme. »Sie ist eine mutige Heldin.«
    Susanne lächelte. »Und darf ich euch Helden Frühstück bringen?«
    Liebhild kicherte. »Till kann nur Brei essen. Er sagt, er ist zu müde zum Kauen. Ich bin gar nicht müde.«
    »Das ist gut. Dann kannst du ihm ja seinen Brei holen. Lauf in die Küche!«
    Liebhild nickte eifrig und ging, nicht ohne Susanne zuvor fest zu umarmen. Wieder fühlte Susanne die grenzenlose Erleichterung, die Kleine wiederzuhaben. Lächelnd machte sie sich daran, Tills Bettzeug aufzuschütteln und nach dem Verband zu sehen. »Brauchst du etwas? Ich helfe dir, falls du …«
    Till griff nach ihrer Hand. »Suse, ich habe mit Vater gesprochen,
und …« Er zögerte und warf ihrem Vater einen Blick zu.
    »Ihr habt euch hoffentlich wieder vertragen?«, fragte Susanne.
    Ihr Vater gab einen abfälligen Laut von sich und winkte ab. »Es ist doch ohnehin hoffnungslos mit ihm. Was soll ich mich noch länger über ihn aufregen? Mein Sohn bleibt er so oder so.«
    Till drückte ihre Hand. »Nein. Es geht um dich. Vater denkt zwar weiterhin … aber, nun ja, lange Rede … Er ist bereit, sich Jan mal näher anzusehen, und wenn ihr beide … Vater, sag du’s doch. Meine Zunge ist heute so träge.«
    »Das ist etwas ganz Neues, würde ich sagen. Man sollte dich öfter zur Ader lassen. Susanne, dein Bruder meint, Niehus ist kein schlechter Kerl, und du wolltest ihn noch immer haben. Ich werde mit ihm sprechen und hören, ob an dem dahergelaufenen Habenichts tatsächlich etwas Gutes ist. Das kannst du ihm sagen.«
     
    Die Angehörigen des Hauses Büttner hatten sich eben zum Frühstück niedergesetzt, als es laut an der Tür pochte. Ein berittener Bote brachte von Lossius die Nachricht, dass Regine in den Wehen lag.
    Susanne sprang auf und war aus dem Haus gewirbelt, bevor Jan auf Wiedersehen sagen
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