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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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einen Leinen- und Lederbeutel umgesteckt, den das Mädchen sich auf den Rücken binden kann. Diese Beutel sind im allgemeinen sehr schlicht gehalten und weisen höchstens eine Reihe roter Stickereien auf, um sie von anderen zu unterscheiden. Die Beutel wurden Jikvarpams genannt.
    Bei diesem Kampf aber hatte Dayra sich mit Thraxter und Schild ausgerüstet.
    Außerdem hatte sie eine Rüstung getragen.
    Ich gebe zu, ich hatte ein wenig die Stimme erhoben, während wir uns vor dem Kampf ausstatteten. Ich hatte meine Meinung mit Nachdruck vertreten. Dayra hatte den Kopf in den Nacken geworfen und geantwortet, wenn ich ihr eine Szene machen wolle, dann werde sie eben eine Rüstung anlegen und sich mit einem Schild bewaffnen. Ich hatte geantwortet, daß ich ihr mehr als nur eine Szene machen werde, wenn sie bei dem Kampf ums Leben komme. Wie Sie selbst sehen, standen wir im Begriff, unsere Beziehung weiter zu verbessern.
    Jetzt griff sie nach hinten und zupfte unruhig an dem Jikvarpam, der ihr auf dem Rücken hing.
    »Wo steckt Pando – oder Murgon? Bei Vox! Ich brauche etwas zu trinken!«
    »Bei wem?«
    Finster starrte sie mich an. »Na schön, bei Chusto, du ... du ...«
    Wie alle meine Kinder versteht sich Dayra hervorragend darauf, Schwert und Schild zu führen. Ihre Ausbildung hatte sie von Balass dem Falken empfangen. Nun zog sie den Schild vom linken Arm und stellte ihn an den Türrahmen. Sie sah ziemlich wild aus, das kann ich Ihnen versichern.
    Hinter uns klangen Schritte auf und ließen mich energisch herumfahren. Dann atmete ich auf. Dame Dafni näherte sich. Sie trug ein mittellanges weißes Kleid mit Goldgürtel und hatte Blumen im Haar. Ihr Gesicht wirkte gefaßt, doch entdeckte ich darin eine besondere Munterkeit, eine bebende Panik im Griff eines eisernen Willens. Seltsam.
    Neben ihr bewegte sich Pando, würdevoll und kriegerisch in eine Rüstung gehüllt. In der Hand hielt er ein blankgezogenes Schwert. Zu dem Gefolge der beiden zählten die Mytham-Zwillinge Pynsi und Poldo. Beide waren für den Kampf gerüstet, beide hielten Bogen in den Händen.
    Pando sah nicht erfreut aus.
    »Wir haben den Kampf gewonnen«, sagte er mürrisch und rachedürstend. »Aber wo steckt dieser Rast Murgon? Er versteckt sich wie eine Ratte in der Kanalisation. Jikarna, ich verfluche ihn! Jikarna!« *
    »O nein!« Dame Dafni zeigte nach oben. »Sieh doch nur!«
    Am oberen Ende der breiten Treppe ging ein lebhafter Kampf zu Ende, bei dem zwei Rapas auf der Strecke blieben. Und dann erblickten wir Strom Murgon, der blutbespritzt auf der obersten Stufe stand, hochrot im Gesicht, und verächtlich sein Schwert in unsere Richtung schwenkte.
    Pando eilte vor, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, und brüllte, der Cramph werde uns entwischen. Wir folgten ihm.
    Murgon hob uns das blutige Schwert entgegen. Er bot einen prächtigen Anblick, kampfeswütig, voller Eifer, uns auf den Tod herausfordernd.
    Poldo Mytham zögerte nicht.
    Er hob den Bogen, und Haß verzerrte ihm das Gesicht. Er schickte seinen Pfeil auf den Weg.
    Die Spitze bohrte sich Murgon dicht über dem Rand des Brustpanzers in den Hals.
    Einen Augenblick lang verharrte er überrascht.
    Dann ließ er das Schwert fallen. Er schwankte, kippte über das Geländer und stürzte auf den blanken Marmor des großen Saals.
    Poldo senkte den Bogen. Er war Dafni in hoffnungsloser Liebe zugetan. Vielleicht hoffte er ... Nun ja, wer kann wissen, was er dachte?
    Mit entsetztem Aufschrei stürzte Dafni vor und sank neben Murgon auf die Knie. Sein Schädel war zerschmettert. Sie beugte sich über ihn, zog sich den Kopf des Toten auf den Schoß und beugte sich über ihn. Hysterische Worte kamen über ihre Lippen ...
    »Murgon! Meine einzige wahre Liebe ... mein Liebling ... Murgon! «
    »Ah«, sagte Dayra leise neben mir, »so war das also. Das erklärt vieles.«
    »Aye.«
    Aus den Schatten – und bis heute weiß weder ich noch sonst jemand, wer den Schuß abgegeben hat – sirrte ein Armbrustbolzen herbei, traf Dafni und ließ sie nach vorn kippen. Sie brach über dem zerschmetterten Körper des Geliebten zusammen. So waren sie beide im Tod vereint, und ihr Blut vermengte sich.
    Niemand sagte etwas.
    Die Szene machte mir klar, welche Rolle Dafni in dieser Angelegenheit gespielt hatte. Sie und Murgon hatten sich geliebt – und um seine Pläne voranzutreiben, hatte er sie dazu benutzt, Pando zu blenden. Das Gespräch, das ich mitgehört hatte, fand nun seine Erklärung – und
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