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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hob den Blick.
    Unzählige Reihen von Flugbooten stürzten dem Palast entgegen. Ich wußte sofort Bescheid: Trylon Udo und seine Hawkwas waren gekommen, um den letzten Schlag zu führen.
    Hinter der Armada aus dem Nordosten kam eine weitere Flotte in Sicht, die nicht so zahlreich war. Sie führte die Flagge von Kov Layco Jhansi, des Ersten Pallan von Vallia. Ich jubelte nicht, doch am liebsten hätte ich vor Freude gegrinst.
    Bei den Flugbooten Jhansis entdeckte ich viele Einheiten, deren Flaggen braun und ockerfarben kariert waren, die Farben von Falinur. Ich runzelte die Stirn. Layco Jhansi kämpfte angeblich gegen die aufständischen Falinurer. Nun sah es so aus, als steckte er mit ihnen unter einer Decke. Ich ließ den Voller auf den Palast zurasen. Verrat lag in der Luft.
    Im und um den Palast herrschte große Verwirrung. Das mächtige Bauwerk war zum Mittelpunkt aller Aktivitäten geworden – ihm galt der rachedürstende Haß der Angreifer, er war das Ziel aller Pläne, der schieren Teufelei all jener, die Vondium bestürmten und den Herrscher niederzureißen versuchten. Der Voller schoß durch den Himmel. Pfeile sirrten an mir vorbei, Steine flogen mir um die Ohren, die von Varters geschleudert wurden. Rauch quoll aus dem Gewirr der Kuppeln und Türme des weitläufigen Palastes. Das endlose Geschrei Kämpfender stieg zum strahlenden Himmel empor. Die Sonnen bewegten sich durch den Himmel, und ihr vermengtes Licht fiel auf die Reste eines Reiches, das in Flammen und Blut unterging.
    Hoch auf einem blumenverhangenen Balkon landete ich den Voller in einer winzigen Nische. Ich sprang hinab. Beißender Rauch wehte herüber. Im Hof unter mir kämpften und rangen Männer – und starben. Ich sah die Farben. Ich hastete über vertraute Treppen hinab – auf der Suche nach Delia. – Interessengruppe gegen Interessengruppe, Haß- und Eifersuchtsgefühle zerstörten das Herz des Reiches. Die Farben dort unten – Jhansis Männer bekämpften sie beide, und die Hamaler bekämpften alle. Es war Wahnsinn. Die prächtigen Wandbehänge und kostbaren Teppiche waren blutbesudelt. Ich hastete durch die Korridore und erreichte endlich die Stelle, wo Laka Pa-Re und seine Pachaks bis zum letzten Mann Widerstand leisteten.
    Das Langschwert blitzte auf und fuhr hierhin und dorthin mit dem gefährlichen, doch genau gesteuerten Kampfbewegungen der Krozairs von Zy. Die Hamaler wichen zurück. Dafür stieß eine Horde Hawkwas schreiend vor, die von den Pachaks und mir in die Flucht geschlagen wurde.
    Chuktar Pola Je-Du war an der Schulter verwundet. Sein Gesicht war zu einer Maske der Entschlossenheit erstarrt.
    »Pola – man hat euch nicht aus eurem Nikobi entlassen?«
    »Nein, Prinz. Wir kämpfen bis zum Ende.«
    »Das ist Wahnsinn! Ihr braucht euch nicht zu opfern. Nimmst du von mir die ehrenvolle Entlassung an? Willst du deine Männer retten?«
    »Wenn ich es tue, wirst du hier sterben.«
    »Das mag sein, bei Zair! Der Herrscher ...«
    »Der Herrscher ist schwer verwundet.«
    Ich spürte den Schock. »Dieser Onker! Ich hatte ihm gesagt, er solle sich in acht nehmen!« Rauch wallte durch den Gang, und die Pachaks machten sich auf den nächsten Angriff gefaßt. »Nimm dein Nikobi in Ehren zurück, Pola Je-Du! Und du ebenfalls Laka Pa-Re! Als Bezahlung für eure Dienste nehmt ihr euch aus dem Palast, was ihr wollt – und mein Dank für eure Treue, im Namen Papachaks des Allmächtigen!«
    »Damit gilt der Pakt als aufgelöst«, sagte Pola und fügte hinzu: »Und du, Prinz?«
    »Beim Schwarzen Chunkrah! Ich muß dem Herrscher noch ein paar kräftige Worte sagen, das könnt ihr mir glauben. Remberee, ihr Pachaks!« Und ich machte kehrt und hastete durch den Gang zu den Privatgemächern.
    Im Grunde war ich erstaunt, daß die Pachaks sich von mir aus ihrer Verpflichtung hatten befreien lassen; schließlich war ich nur Prinz Majister von Vallia. Ihre Verpflichtung hatte gegenüber dem Herrscher gegolten ...
    An der Tür zu den luxuriösen Gemächern kam mir Delia entgegen. Schimmernde Tränen liefen ihr über die Wangen, doch sie weinte nicht. Noch nicht ...
    »Mein Vater ... o Liebling! Mein Vater ist tot.«
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    Ich drängte mich an ihr vorbei. Lykon Crimahan und Lord Farris standen mit bluttriefenden Schwertern an der Tür. Ihre Gesichter waren fahl. Königin Lushfymi beugte sich über den Körper des Herrschers. Er war einem Schwerthieb zum Opfer gefallen, der beinahe den Kopf vom Körper getrennt hätte.
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