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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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zu den zarten Händen, die anmutige Gesten zu beschreiben vermochten. Nach kurzer Zeit lag Königin Lust verführerisch vor uns, im Glanz ihrer alten Schönheit.
    »Liebling ...« Ihre violetten Augen richteten sich auf den Herrscher, und Delia blinzelte und lächelte. »Wie kann ich dir nur danken? Du hast mich ... hast mich wieder gesund gemacht ...«
    »Das war nicht ich, meine Königin. Du mußt vielmehr dem wilden Leem Dray Prescot danken – und meiner Tochter Delia.«
    Sie ergriff Delias Hand. Es hätte eine rührselige Szene werden können, doch das Lärmen eines Kampfes und die Schreie Verwundeter und Sterbender störten uns. Ich stand auf.
    »Es gibt zu tun – aber, Herrscher, wir sind hier fertig. Du mußt den Söldnern ihre ehrenvolle Entlassung geben, dann müssen wir verschwinden.«
    »Wir haben kein Flugboot.«
    »Dafür sorge ich.«
    Er stand auf und blickte mich an. Einen Herzschlag lang musterten wir uns. Kov Lykon und Lord Farris eilten herein. »Die Teufel haben das Peral-Tor erobert! Wir müssen uns zurückziehen ...«
    »Ich komme«, sagte ich. »Wir halten sie an der Mauer von Larghos Risslaca.« Das war dem Herzen des Palasts schon gefährlich nahe.
    »Halt!« rief der Herrscher laut. »Es mag sein, daß ich bald sterben muß. Ich weiß es nicht. Doch ich möchte hier und jetzt mein Testament beschwören. Lange habe ich meinen Schwiegersohn als Klansmann verachtet, insbesondere seine Sturheit, die er Integrität nennt. Er ist ein Hyr-Jikai, und ...«
    »Mach schnell!« sagte ich. »Ich muß los ...«
    »Warte! Wenn ich sterben sollte, wirst du, Dray Prescot, Herrscher von Vallia sein. Ihr alle sollt diese meine Willensäußerung bezeugen. Dies soll – soll meine Verordnung sein!«
    »Du wirst nicht sterben, Herrscher«, sagte ich und fügte aufgebracht hinzu: »Noch lange nicht! Du hast noch tausend Jahre vor dir! Aber jetzt müssen wir kämpfen!«
    Delia lief mit mir ins Freie, doch ich drehte mich um und brüllte sie an: »Ich will dich nicht auf den Mauern haben! Du bleibst bei deinem Vater und leistest ihm Gesellschaft.«
    »Du hast es ihm gesagt – ein tausendjähriges Leben. Er wird wissen wollen ...«
    »Später, Liebling ...«
    Der neue Kampf erwies sich als der schwerste von allen. Wir brachten den Angriff zum Erliegen, mußten aber einen hohen Preis dafür bezahlen. Die nächste Attacke würde uns noch mehr schwächen. Ich kehrte zum Herrscher zurück. Er saß an Königin Lusts Lager und starrte sie wie gebannt an. Ich riß ihn aus seiner Erstarrung.
    »Die hamalischen Cramphs haben jede Menge Flugboote«, sagte ich ohne Einleitung. »Ich besorge uns eins. Unterdessen wirst du unsere Paktuns und Söldner entlassen, auch die Roten Bogenschützen. Mach ihnen die Auflage, daß wir Vallianer sicheres Geleit von ihnen bekommen.«
    »Und ich ...?« fragte Königin Lust.
    »Du bist jetzt auch Vallianerin – Kraft Verlobung.«
    »Tausend Jahre ... was hast du vorhin damit gemeint?«
    »Delia kann es dir erklären, wenn sie will. Du solltest nur sehen, daß du dich aus allem Ärger heraushältst.« Ich gab Delia einen Kuß und hastete los.
    Meine Stimmung hatte sich gebessert, als ich mich dem System geheimer Tunnel anvertraute, das ich von früher kannte. Vondium war ein gefährlicher Bienenstock, doch ich fühlte mich in meinem Verhalten ungebunden. Es bereitete mir großes Vergnügen zu sehen, daß sich Delias Vater von Tag zu Tag mehr als Mensch entpuppte. Im Grunde würde er sich natürlich nicht so weit ändern, daß er mich wirklich in sein Herz schloß. Aber darauf kam es nicht an. Wichtig war allein Vallia – ein Land, das im Augenblick in beklagenswertem Zustand war. Wenn Phu-Si-Yantong seine Position erst richtig festigte, würden die Leute erkennen, wie gut sie es eigentlich gehabt hatten.
    Draußen huschte ich in einem Ziergarten wie ein Grundal von Busch zu Busch, überquerte einen Kanal und schlängelte mich an einer Gruppe verwundeter Hamaler vorbei. Dann legte ich mir die Verkleidung eines Söldners zu, der von Herrscherin Thyllis angeworben worden war, und machte mich auf den Weg zu den Flugbooten. Sie zu finden bereitete mir keine Mühe. Nur im letzten Augenblick, als ich schon startete, gab es ein wenig Ärger. Mit einem alten öligen Lappen im Voller wischte ich meine Langschwertklinge sauber.
    Im Tiefflug bleibend, in rasendem Tempo um die Tempel und über die Villen huschend, vermied ich eine Entdeckung aus der Luft. Vor mir ragte die Masse des Palasts empor. Ich
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