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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder
Autoren: Tori Carrington
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sie aus der Tasche geholt hatte.
    Das Band schien aus einer anderen Überwachungskamera zu stammen. Connor erkannte die Eingangshalle des Gebäudes, in dem die Bundesstaatsanwaltschaft untergebracht war. Er wollte Bronte vertrauen, fürchtete jedoch, sie zu sehr verletzt zu haben.
    Ob sie ihm absichtlich schadete? Nein, das konnte er nicht glauben.
    Sie hielt das Bild an und deutete auf den Fernseher. „Sieht Connor doch sehr ähnlich, oder?" fragte sie.
    „Genau", bestätigte Jake und handelte sich damit böse Blicke von den anderen ein.
    Bronte lächelte. „Es ist schon gut. Das ist nämlich die Antwort, die ich gesucht habe. Seht hierher." Sie tippte auf den Bildschirm. „Das ist nicht Connor. Diese Aufnahme stammt aus dem Gebäude der Bundesanwaltschaft und ist von heute."
    Connor und seine Brüder sahen sie an. Er war an diesem Vormittag nicht im Gebäude der Bundesanwaltschaft gewesen.
    Dennis Burns seufzte. „Es spielt doch keine Rolle, Bronte, wo und wann diese Aufnahme gemacht wurde. Das ist eindeutig McCoy." Er räusperte sich. „Um es ganz klar zu sagen, das ist Connor McCoy."
    Bronte lächelte zufrieden. „Einen Moment." Sie schaltete ihr Handy ein und sprach leise hinein. Ohne die Verbindung zu unterbrechen, sagte sie: „Connor, lässt du die Kassette bitte weiterlaufen?"
    Er gehorchte. Der Mann auf dem Bildschirm ging weiter zur Drehtür. Plötzlich wandte er sich um. Das Bild blieb stehen und hielt das Gesicht fest.
    Dennis Burns!
    Burns gab sich unbeeindruckt. „Worauf wollen Sie hinaus, Bronte? Dass Connor und ich die gleiche Jacke und einen ähnlichen Haarschnitt haben und einander von hinten ähnlich sind?"
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist sehr weit hergeholt, und das wissen Sie."
    „Nicht unbedingt."
    Oliver Platt, Connors Mitarbeiter, trat ein. Bronte steckte das Handy weg und lächelte so strahlend, dass Connor sie am liebsten geküsst hätte.
    „U.S. Marshal Platt", stellte sich sein Mitarbeiter vor und zeigte seinen Ausweis. „Und das hier ist eine Kopie des echten Terminkalenders vom Mordtag. Hier sieht man den Namen Dennis Burns, eingetragen beziehungsweise ausgetragen genau zu den Zeiten, die mit dem Überwachungsband übereinstimmen."
    „Das ist nur eine Kopie", wehrte Burns ab. „Nicht zulässig, weil sie leicht gefälscht werden konnte."
    „Ja, aber dazu kommt die Aussage des Mannes, der Sie eingetragen und ausgetragen hat, und die ist sehr überzeugend", sagte Bronte. „Ja, Dennis, wir haben Dan Wagner gefunden, obwohl Sie ihn weggeschickt hatten."
    „Das ist lächerlich", sagte Burns, wich jedoch zur Tür zurück.
    „Sie können gar nichts beweisen."
    Connor verschränkte die Arme. Alles passte endlich zusammen. „Darauf würde ich mich nicht verlassen. Was wird die Spurensicherung in Ihrer Wohnung finden? Lippenstift der Robbins auf Ihrem Kragen? Beweise für die intime Beziehung mit ihr?"
    Bronte lächelte vielsagend. „Das werden wir bald wissen. Die Spurensicherung ist bereits unterwegs. Außerdem wird sein Büro durchsucht." Sie hörte zu lächeln auf. „Verhaften Sie diesen Mann", befahl sie den Polizisten.
    Sie wollten gehorchen, doch Dennis unternahm einen Fluchtversuch.
    Er kam nicht weit. Connor packte ihn an den Aufschlägen seines Anzugs. Es hatte schon seine Vorteile, vier widerspenstige Brüder großgezogen zu haben. „Oh nein", sagte er zu dem Mann, der ihn für sein Verbrechen hatte zahlen lassen wollen.
    „Sie wandern ins Gefängnis, Burns."
    Die Polizisten führten Burns hinaus.
    Connor blickte zu Bronte. Nach allem, was er gesagt und getan hatte, und obwohl er sie so verletzt hatte, war sie ihm zu Hilfe gekommen. Er konnte ihr gar nicht genug danken.
    Kelli ersparte es ihm, etwas zu sagen. „Lieber Himmel, ich habe immer viel von dir gehalten, aber das war toll", erklärte sie und lachte über Brontes betroffene Miene. „Was ist denn? Nur keine falsche Bescheidenheit."
    Kelli wusste natürlich nicht, was sich in den letzten Tagen zwischen Connor und Bronte abgespielt hatte, doch es gab jemanden, der es ahnte. Connor drehte sich um.
    Pops betrachtete ihn fragend, aber Connor konnte unmöglich mit ihm darüber sprechen. Er fühlte Brontes Blick auf sich gerichtet, wagte jedoch nicht, sie anzusehen. Was hätte er schon sagen sollen? Dass es ihm Leid tat? Dass er es nicht so gemeint hatte? Dass er sie nur hatte beschützen wollen?
    Trotzdem musste er sich bei ihr bedanken. Doch wie bedankte man sich bei jemandem, der einem das Leben gerettet
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