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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition)
Autoren: Susan Andersen
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als sie außer Hörweite war. Sie musste sich, verdammt noch mal, vor niemandem rechtfertigen, der nicht die geringste Ahnung von der Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter hatte. Wütend stapfte sie zurück ins Wind Blew Inn.
    Sie hatte gerade den Reißverschluss ihres Koffers wieder zugezogen und suchte weiter nach ihren Flipflops, als es kräftig an die Tür klopfte.
    P.J. erstarrte und stellte fest, dass die Tür keinen Spion hatte. Du liebe Zeit! Jetzt schon Reporter?
    Dann zwang sie sich zu entspannen. Sei nicht albern. Das ist wahrscheinlich nur der Manager des Motels. Selbst wenn Sandy jemandem Bescheid gesagt hätte, was sie bezweifelte, wäre der einzige Reporter, der so schnell hier sein könnte, von einem lokalen Wochenblatt, bei dessen Erscheinen sie bereits drei Staaten entfernt wäre. Sie ging ans Fenster, hob den Vorhang an einer Ecke hoch und versuchte zu erspähen, wer vor der Tür stand.
    Es war ein groß gewachsener Mann, aber der Winkel war ungünstig, sodass sie nicht mehr erkennen konnte als breite Schultern unter einem marineblauen T-Shirt, kurz geschnittene braune Haare und eine ausgewaschene Jeans. Als er den rechten Arm hob, um erneut an die Tür zu klopfen, entdeckte sie eine lange, schmale Tätowierung auf seinem Unterarm, die sich mit der Bewegung zu schlängeln schien. Sie war an den meisten Stellen grün und sah aus wie eine Gottesanbeterin.
    „Oh, mein Gott!“
    P.J. sprang zur Tür und riss sie auf. Der Mann konnte seine Faust gerade noch stoppen, aber P.J. hatte gar nicht bemerkt, wie nahe sie ihrem Kopf gekommen war. Ihr Blick fiel auf das Tattoo. Es sah genauso aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Dann sah sie dem Mann ins Gesicht. „Jared?“, hauchte sie. „Jared Hamilton?“
    „Hallo, P.J.“
    „Ach, du meine Güte!“, entfuhr es ihr erneut. Ein Schauer übersprudelnder Freude lief ihr den Rücken hinunter, und mit schallendem Lachen sprang sie auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Nacken und ihre Beine um seine Taille. „Du. Meine. Güte!“ Sie lehnte sich zurück und sah ihm ins Gesicht. Und schmunzelte. „Du bist ja prächtig gewachsen und gedeiht!“
    Das war eine Untertreibung. Er hatte schon mit siebzehn gut ausgesehen, aber nun waren seine Gesichtszüge reif und geschärft. Kantiges Kinn, aristokratische Nase, fein geschwungener Mund mit voller Unterlippe. Wie damals war sein Haar noch immer von sonnengebleichten Strähnchen durchzogen, aber er trug es mittlerweile kürzer. Und er war nicht mehr so knochig wie damals – noch immer groß und schlank, aber mit breitem Kreuz und muskulösem Körper.
    Seine Hände, mit denen er sie locker festhielt, seit sie ihn angesprungen hatte, drückten eine Spur fester auf ihr Hinterteil. Er zog einen seiner Mundwinkel zu einem feinen Lächeln nach oben. „Du bist selbst ausnehmend gut gediehen.“
    Gediehen. Nicht gedeiht. Ihre Freude war schlagartig getrübt. Jared war der Grund gewesen, weshalb sie im Literatur- und Englischunterricht bis zum Schulabschluss so hart an sich gearbeitet hatte, und ihre Grammatik war heute sehr viel besser als noch mit dreizehn. Aber anscheinend immer noch nicht gut genug. „Gut gedeiht, gut gediehen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Nicht jeder war auf der Privatschule, reicher Junge. Manche Leute sprechen eben nicht wie diese Schreibtischakrobaten.“
    „Das sollte keine Belehrung sein, Peej.“ Er ließ seine Hände zu ihren Hüften gleiten. „Das war einfach eine Feststellung. Du siehst toll aus.“
    „Oh. Tja. Danke.“ Sie löste ihre Umklammerung, sodass Jared sie knapp hinter der Türschwelle wieder absetzen konnte, und spürte den abgewetzten Teppich unter ihren bloßen Füßen. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. „Möchtest du reinkommen?“
    „Unbedingt.“ Er trat ins Zimmer.
    Während sie ins Innere des Zimmers zurückwich, meldete sich verspätet ihre instinktive Vorsicht. „Was um alles in der Welt machst du hier eigentlich? Dieses Motel ist doch nicht gerade deine Liga.“
    „Deine doch mittlerweile auch nicht mehr.“
    Seine Augen strahlten noch immer im selben Graugrün, das sie in Erinnerung hatte, nur lagen darin nicht mehr die Angst und Sorge von früher. Stattdessen lauerte in ihren moosigen Tiefen eine besondere Wachsamkeit und kühle Zurückhaltung, die sie nur schwer mit dem Jungen von damals in Verbindung bringen konnte. Und allmählich bekam sie ein ungutes Gefühl im Magen. „Was führt dich hierher, Jared? Wie hast du mich
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