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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Streichhölzer, die er aus seiner Notfallausrüstung nahm, funktionierte. Sie an der Zündfläche der Schachtel zu reiben, brachte nicht einmal einen ermutigenden Funken hervor.
    Es war völlig vernünftig, erkannte er, nachdem er schließlich aufgehört hatte, sich zu beklagen und zu fluchen. Gleich wie fortgeschritten, gleich wie überlegen die Technologie dieser Außerirdischen sein mochte – offenes Feuer war ein Luxus oder eine Gefahr, die sie nicht gestatten konnten. Wie es den Aliens gelang, den Zündvorgang bei seinem Herd, ganz zu schweigen von seinen Streichhölzern, zu unterdrücken, wusste er nicht. Während er ein wenig Befriedigung in stillem Vorsichhingrummeln fand, räumte er die Pfannkuchenmischung und die Kochausrüstung widerstrebend zurück ins Zelt und machte sich daran, eine Schachtel Kräcker zu öffnen. Dieses bescheidene Nahrungsmittel schickte er sich mit einer Dose Sprühkäse mit Knoblauchgeschmack zu bereichern an, wobei er sich fragte, ob die Aliens wohl erlaubten, dass er die unter Druck stehende Dose benutzte, oder ob ihr Lebenserhaltungssystem es so wenig dulden konnte wie offenes Feuer.
    Als er den pasteurisierten Käse auf eine wartende Weizenscheibe spritzen wollte, erschien im Boden vor ihm ein Loch von ungefähr einem Meter Durchmesser. Gebannt starrte er auf die dunkle, kreisrunde Öffnung, an deren Stelle Sekunden vorher noch solider Kiesboden gewesen war. Unter seinen Blicken kehrte die fehlende Scheibe Erdboden reibungs- und geräuschlos aus ungesehenen Tiefen zurück. Darauf lag eine flache Platte aus dünnem gelben Material, auf der sich zwei sorgfältig aufgeschichtete Stapel taschenbuchgroßer Backsteine befanden; die einen gewöhnlich braun, die anderen weiß, gesprenkelt mit Grün verschiedener Schattierungen. Daneben stand ein zwei Fuß hoher Zylinder aus blauem Metall, der oben offen war. Farbkodiert?, fragte er sich. Oder waren die Tönungen nur Zufall?
    Unsicher, ob er das Angebot richtig interpretierte, und mit der Frage im Kopf, wie und womit sie ihn beobachteten, sprühte er etwas Käse auf den Kräcker. Als Reaktion darauf senkte sich die runde Plattform um einige Zoll, um gleich darauf wieder aufzusteigen, diesmal ein wenig schneller. Es widerstrebte ihm zwar, darauf einzugehen, aber er war auch nicht geneigt, wegen einer Weigerung abgeknallt zu werden. Was auch immer auf der gelben Platte liegen mochte, beschloss er, konnte nicht wesentlich schlimmer sein als Sprühkäse, insbesondere nicht für einen an richtiges Essen gewöhnten Chicagoer.
    Er legte sein ursprüngliches Abendessen zur Seite und krabbelte vor, um das Angebot genauer unter die Lupe zu nehmen. Zwar sah nichts davon besonders appetitlich aus, aber andererseits sonderten die Steine auch keinen Alienschleim ab oder wackelten wie Gallert. Aus rein ästhetischen Erwägungen entschied er sich, zuerst einen der gelinde attraktiven gesprenkelten weißen Backsteine zu versuchen. Er steckte ein Ende in den Mund und biss vorsichtig hinein. Die Konsistenz war widerlich gummiartig, aber der Geschmack nicht unangenehm: etwa wie gelierte Rinderbouillon und nicht zu salzig. Dagegen war der braune Stein entschieden was für Vegetarier. Falls die Nahrungsmittel tatsächlich farbkodiert waren, überlegte er, dann nicht nach menschlichen Analogien. Was den Zylinder betraf, so enthielt er, soweit sich das beurteilen ließ, nichts weiter als kaltes Wasser. Es war ihm klar, dass es mit Drogen versetzt sein konnte, aber das schien unwahrscheinlich. Seine Entführer hatten es nicht nötig, zu solchen Listen Zuflucht zu nehmen. Sie hatten schon demonstriert, dass sie ihn jederzeit gefügig machen konnten, wenn sie es wünschten.
    Wir müssen das Exemplar gesund und munter erhalten, grübelte er düster. Egal. Er sah keinen Grund, nicht zu essen. Und es gab noch Sprühkäse als Dessert.
    Niemand erschien in dem Korridor, um menschliches Essverhalten zu studieren. Er war sicher, dass sie ihn dennoch beobachteten, überwachten. Bei ihrer offenkundig hochentwickelten Technik wären sie töricht, das nicht zu tun. Da es nichts gab, was er daran hätte ändern können, beschloss er, möglichst nicht daran zu denken.
    Es gab mehr von den Nahrungssteinen, als er essen konnte. Da er nicht wusste, wie oder wann man ihn wieder füttern würde, gab er sein Bestes, um sie alle zu vertilgen. Nach einer Weile entschwand der getarnte Speisenaufzug, nur um gleich darauf wieder aufzutauchen, abzüglich Tablett, dafür mit Schotter

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