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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE
Autoren: Jonathan Kellerman
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Donnemeister. Die Frage, ob das Opfer Findlay identifiziert hätte, ließ er offen und verzichtete hinsichtlich der Verhaftung auf weitere Einzelheiten. Er enthüllte lediglich, daß ein anonymer Anruf die Polizei auf die Spur Findlays geführt habe und daß »die folgenden Untersuchungen die eingegangenen Hinweise bestätigt haben.«
    Miss Princes Genesung im Presbyterian Hospital in Hollywood macht weiter Fortschritte, ihr Zustand wird als gut bezeichnet. Zur Behandlung ihres Gesichts wurden plastische Chirurgen hinzugezogen.
    Drei Tage später:
    Ehemaliger Arbeitgeber verhaftet
    Im Fall des Säureattentats auf Schauspielerin (Las Vegas) Der ehemalige Arbeitgeber und frühere Freund des Säureattentatsopfers Gina Prince (Regina Marie Paddock) wurde gestern abend von der Polizei in Las Vegas verhaftet. Er gilt als Hauptverdächtiger im Fall des Attentats vom 3. März, bei dem das frühere Mannequin, die Schauspielerin Prince, schwere Gesichtsverletzungen erlitten hat.
    Joel Henry McCloskey, 34, wurde in seinem Zimmer im Flamingo Hotel aufgrund eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft von Los Angeles von der Polizei von Las Vegas festgenommen, wo er sich unter falschem Namen eingetragen hatte.
    Kommandant Bryce Donnemeister vom LA. Police Department erklärte, daß die Aussagen eines in diesem Fall weiteren Verdächtigen, des am 18. März verhafteten Melvin Findlay, 28, McCloskey belastet hätten. »Es sieht im Augenblick so aus, als ob Findlay als Helfer hinzugezogen war und daß McCloskey Findlay den Auftrag gegeben hat.«
    Donnemeister fügte hinzu, Findlay hätte 1967 für McCloskey »eine Tätigkeit als Pförtner« ausgeübt, lehnte es aber wegen des schwebenden Verfahrens ab, nähere Angaben zu machen.
    McCloskey, der aus New Jersey stammt und früher als Nachtklubsänger arbeitete, kam 1962 mit dem Ziel, Schauspieler zu werden, nach Los Angeles. Als er dies nicht erreichte, eröffnete er die Belle-Vue-Modell-Agentur. Nachdem er Miss Prince der großen, namhaften Flax-Agentur abgeworben hatte, versuchte er sich als ihr Filmagent.
    Wie aus erster Quelle in Hollywood zu erfahren war, standen McCloskey und Miss Prince in einer persönlichen Beziehung zueinander. Die Beziehung endete, als Miss Prince Belle-Vue verließ, um sich bei der Agentur William Morris als Schauspielerin zu versuchen. Kurz darauf erklärte McCloskey am 9. Februar diesen Jahres den Bankrott seiner Agentur.
    Auf die Frage, ob bei diesem Attentat Rache als Motiv eine Rolle spielte, erklärte Polizeikommandant Donnemeister: »Wir geben keine Erklärungen dazu ab, bevor der Verdächtige nicht gründlich verhört wurde.«
    Miss Prince erholt sich weiterhin im Presbyterian Hospital in Hollywood, eine umfangreiche chirurgische Wiederherstellung ihres Gesichts ist geplant.
    Auch zu diesem Artikel gab es ein Photo: Es zeigte einen kleinen, schlanken, dunkelhaarigen Mann, der von zwei ihn um Haupteslänge überragenden Polizisten abgeführt wird. Er trug ein Sportjackett, Freizeithosen und ein am Hals offenes weißes Hemd. Er hielt den Kopf gesenkt, und sein ziemlich langes Haar hing ihm über die obere Hälfte seines Gesichts. Darunter lugte eine kantige, grimmige und unrasierte Gesichtspartie, die etwas an James Dean erinnerte.
    Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich den Schluß dieses Falles fand. Es gab Informationen in Hülle und Fülle: McCloskeys Überführung, seine Vernehmung zur Anklage, Melvin Findlays Geständnis und seine Zeugenaussage gegen McCloskey, auf Grund derer man ihn nur wegen einfacher Körperverletzung verurteilt hatte, die Anklage gegen McCloskey wegen versuchten Mordes, Anstiftung zum Mord und zu schwerer Körperverletzung, das Anklageverfahren und eine dreimonatige Pause bis zum Prozeß.
    Vor Gericht ging es dann schnell. Der Anklagevertreter verteilte zunächst unter den Geschworenen Photos aus der Agenturmappe der Gina Prince. Anschließend folgten Nahaufnahmen ihres verunstalteten Gesichts aus der Ersten-Hilfe-Station des Krankenhauses, dann eine kurze Vernehmung des heulenden Opfers mit bandagiertem Gesicht, und abschließend die Sachverständigengutachten der medizinischen Experten, die die dauerhafte Enstellung ihres Gesichts bezeugten.
    Melvin Findlay bestätigte, daß McCloskey ihn engagiert hatte, um: »das Gesicht der jungen Frau zu verstümmeln, damit niemand mehr etwas mit ihr anfangen könne. Und wenn sie dabei umkam, wäre das auch egal.«
    Die Staatsanwaltschaft legte daraufhin die Tonbandaufnahme eines
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