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"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

Titel: "Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)
Autoren: Elke Schwab , Angelika Lauriel , Christian Bauer , Heinz Draeger , Martin Frohmann
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eigentlich unmöglich war.
     
    Berwanger schaltet den PC ein und öffnete den Ordner mit den Vermisstenanzeigen. „Gut möglich“, dachte er, „dass die Besitzerin des Arms gar nicht unter den Vermissten ist.“ Schließlich verschwanden auch immer wieder Menschen unbemerkt. Aber einen anderen Anhaltspunkt hatte er zurzeit nicht. Rund vierzig Langzeitvermisste waren im Ordner gelistet, also Personen, die schon mehr als dreißig Tage, teilweise sogar schon seit Jahren als vermisst gemeldet waren. Unter ihnen, so mutmaßte Berwanger, würde er das Opfer eher nicht finden. Außerdem listete der Ordner noch sechsundneunzig aktuell vermisste Personen. Berwanger wusste aus der polizeilichen Statistik, dass sich solche Fälle zu mehr als neunzig Prozent innerhalb eines Monats aufklärten, viele davon sogar innerhalb der ersten Woche. Meist waren es Jugendliche, die davongelaufen waren und schnell zurückkehrten oder aufgefunden wurden. „Das Problem war nur“, dachte Berwanger in einem Anflug von Sarkasmus, „dass man vorher nicht weiß, wer wieder auftaucht und wer nicht.“ Deshalb ging er die komplette Liste durch. „Es wäre gut zu wissen“, grübelte Berwanger, „wie alt unser Arm ist.“ Er wusste, dass ihn die Rechtsmedizin in Homburg so schnell wie möglich mit Informationen versorgen würde, mit denen er die Zahl der potentiellen Opfer weiter eingrenzen konnte. Aber dafür musste er noch ein wenig Geduld aufbringen, und Geduld gehörte zweifelsfrei nicht zu seinen Stärken. Am Ende des Nachmittags hatte er unter den vermissten Frauen insgesamt dreiundvierzig als potentielle Opfer ausgemacht. Er wollte gerade seinen Kollegen Diefenbach anrufen, um das weitere Vorgehen abzusprechen, als dieser ihm zuvorkam: „Das glaubst du nicht. Komm zum Saarkran. Wir haben einen Unterschenkel gefunden. Und der gehört eindeutig nicht zu unserem Arm von heute Mittag.“
     
    Auf den ersten Blick erkannte Berwanger, warum sich sein Kollege so sicher war. Das Beinteil gehörte eindeutig zu einem Mann. Die Streifenpolizisten, es waren dieselben, die auch am Mittag bereits dabei waren, wirkten bleich und verstört. Es war in Saarbrücken nicht gerade selbstverständlich an einem Tag einzelne Körperteile verschiedener Leute zu finden. „Sollte sich das zu einer Serie entwickeln, dann mache ich Urlaub“, sagte Diefenbach. „Auf die Panikmache der Presse habe ich nämlich überhaupt keinen Bock.“
    „Ok, was haben wir?“, wollte Berwanger schnell auf den Fall zurückkommen. „Ein Arm und ein Bein, von unterschiedlichen Opfern, a bgelegt, so dass wir sie sicher innerhalb eines Tages finden. Klar, dass das eine Handschrift ist.“
    „Das heißt, unser Täter will uns etwas sagen.“ Diefenbach kratzte sich am Kopf. „Aber was?“
    „Das finden wir vielleicht heraus, wenn wir noch einmal die Vermisstenmeldungen abgleichen. Vielleicht finden wir zwei vermisste Personen, zwischen denen ein Zusammenhang besteht.“ Berwanger versuchte sich zu erinnern. „Bislang hatte ich nicht genug Kriterien, aber ich glaube der Fund hier bringt uns weiter. Und die Kollegen der KTU und der Rechtsmedizin sollen eine Sonderschicht einlegen. Wir brauchen alle verfügbaren Informationen und sollten zügig in der Lage sein, einen DNA-Abgleich durchzuführen.“
     
    Gemeinsam fuhren Berwanger und Diefenbach zurück ins Büro. Noch einmal ging er Berwanger gemeinsam mit Diefenbach die Liste der seit kurzem Vermissten durch. Diefenbach schlug vor, die interne Suchmaschine mit entsprechenden Informationen zu füttern und nach Gemeinsamkeiten der Vermissten zu suchen. Als Bedingung formulierte er, dass zu den jeweiligen Gruppen mit Übereinstimmungen immer mindestens ein Mann und eine Frau gehören mussten. Berwanger schaute seinen Kollegen an: „Du meinst, du willst nicht von vorneherein ausschließen, dass wir noch weitere Körperteile finden?“ Er schüttelte sich. Doch offenbar war die Suche nicht differenziert genug und das Programm sortierte die Vermissten in zahlreiche Gruppen, die aus zwei oder mehreren Personen bestanden.
    „Mist“, sagte Diefenbach. „Wir brauchen mehr Informationen. Ein Mann, eine Frau, ein Arm, ein Bein, das kann ja fast noch jeder sein. Vielleicht können wir ja bei der Qualität der Gemeinsa mkeiten noch differenzieren.“
    „Gute Idee“, fand Berwanger. „Lass uns nach Nähe der Wohnorte zueinander und nach Verwandtschaft sverhältnissen eingrenzen.“
    Der Rechner brauchte keine Sekunde und präsentierte
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