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"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

Titel: "Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)
Autoren: Elke Schwab , Angelika Lauriel , Christian Bauer , Heinz Draeger , Martin Frohmann
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schlug er zu. Das reichte aus, um den Mann für geraume Zeit ins Reich der Träume zu schicken. Ebenso erging es dessen Kumpanen.
     
    Nachdem beide Entführer mit Kabelbindern gefesselt und im Kofferraum ihres Wagens gut verstaut waren, machte sich Durand auf den Weg in den Pfeiler, wo er den gefesselten Freund und dessen Frau unversehrt vorfand. Nachdem beide sicher auf dem Erdboden angekommen waren, brachte sie Durand sofort zu seinem Wagen und fuhr mit Yves zurück zum Restaurant der Freunde.
    Dort angekommen tätigte er noch einen A nruf bei den ihm bekannten Kommissaren und teilte ihnen die Position des Wagens der Schutzgelderpresser mit. Wagner konnte man am anderen Ende der Leitung auch ohne zugeschalteten Lautsprecher im Wageninneren fluchen hören, was Jean Claude dazu veranlasste, das Gespräch zu beenden.
    „Ich versteh den Mann nicht, da liefert man ihm die Burschen als Paket verschnürt und das gefällt denen auch wieder nicht“, sagte er und zündete sich seine Pfeife an. Yves dagegen schob seinen zerkauten Zigarrenstummel wie gewohnt im Mun dwinkel von rechts nach links und grinste, während der Wagen langsam auf die Straße zurückrollte.
     
     
                                                         ENDE
     

C hristian Bauer
     

Es muss nicht immer Schnitzel sein
    Ein kulinarischer Kurzkrimi
     
    Er biss gerade in ein Stück butterzarten Blume nkohl, als der Anruf kam. Das Wiener Schnitzel und die Petersilienkartoffeln, die der Blumenkohl begleiten durfte, waren ihm ausgesprochen gut gelungen, und Hauptkommissar Carlo Berwanger mochte es überhaupt nicht, beim Essen gestört zu werden. Lange hatte er an der optimalen Panade des Schnitzels gearbeitet und diesmal das Ei mit einem Schuss Sahne verquirlt, wie er das vor kurzem in einer der unzähligen Kochshows im Fernsehen gesehen hatte. Das Resultat hatte ihn bereits beim ersten Bissen überzeugt. Und der Blumenkohl dazu war die Krönung. Und jetzt dieser Anruf. Er versprach, sofort zu kommen, spielte kurz mit dem Gedanken, das Schnitzel noch schnell zu verspeisen, merkte dann aber, dass er keinen Bissen mehr runterkriegen würde. Der Appetit war ihm vergangen. Er kam auch nicht wieder, als er am Ilseplatz eintraf, erwartet von zwei Streifenpolizisten, die den Fundort weiträumig abgesperrt hatten, und seinem langjährigen Kollegen Leon Diefenbach.
    „Da liegt das Teil“, sagte Diefenbach nur und deutete auf einen weiblichen Unterarm, der in eine Hand mündete, an der noch zwei b eringte Finger zu finden waren. Der Rest des Körpers fehlte. „Zwei spielende Kinder haben den Arm gefunden, sie werden gerade von einer Psychologin betreut. Aber ich glaube, als Zeugen bringen uns die beiden auch nicht wirklich was.“
    „Irgendeine Idee, zu wem der Arm gehören könnte?“, fragte Berwanger. „Nope, wir werden wohl als Erstes die vorliegenden Ve rmisstenmeldungen studieren müssen. Ich nehme nicht an, dass die Besitzerin des Arms noch lebt.“ – „Klar, sonst hätte sie wohl ihrerseits das fehlende Teil als vermisst gemeldet“, knurrte Berwanger. „Aber vielleicht kann uns die Rechtsmedizin ja weiterhelfen.“ Damit war alles gesagt und am Fundort des Körperteils auch kaum noch Erkenntnisse zu gewinnen, jedenfalls nicht für die beiden Hauptkommissare. Die Kollegen der Spurensicherung dagegen würden den Ort jetzt noch viel genauer unter die Lupe nehmen und dabei vermutlich noch einiges entdecken.
     
    „Ich geh was essen“, sagte Diefenbach. „Mahlzeit“, antwortete Berwanger und dachte wieder an sein Schnitzel, das er wegen dieses Unterarms verlassen hatte. Vielleicht würde er ja bis zum Abend wieder Appetit bekommen. Bis dahin könnte er sich mit den Vermisstenmeldungen im Saarland beschäftigen, während sein Kollege noch in einem anderen Fall Informationen sammeln wollte.
     
    Sein Büro, das er sich mit Diefenbach teilte, roch nach Desinfektionsmittel. Kein angenehmer Geruch, aber besser als der, der die Hauptkommissare die letzten zwei Wochen gequält und dessen Ursache der Hausmeister erst durch die Entfernung einer Schrankwand herausgefunden hatte. Eine Maus hatte sich in einem Lüftungsgitter verfangen und verweste dort vor sich hin. Offenbar hatte der Hausmeister nach der Reinigung dieses besonderen Leichenfundorts gleich literweise Desinfektionsflüssigkeit versprüht. Trotzdem glaubte Berwanger immer noch, den Verwesungsgeruch wahrzunehmen, obwohl er wusste, dass das
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