Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rückkehr nach Wedenbruck

Rückkehr nach Wedenbruck

Titel: Rückkehr nach Wedenbruck
Autoren: Tina Caspari
Vom Netzwerk:
Nachwuchs? Pünktchen! Na, das ist eine Überraschung!“
    „Das sollte es eigentlich auch bleiben!“, kam eine Stimme von der Stalltür her. Bettina hatte die Freundin vom Haus aus gesehen und war direkt in den Stall gelaufen. „Simon wollte dich erst zu Weihnachten mit der freudigen Botschaft beglücken, dass ihr wieder ein Kind bekommt. Ich habe ihm gleich gesagt, dass sich das unmöglich vor dir geheim halten lässt.“
    Bille lachte. „Eben! Zum Kinderkriegen gehören schließlich zwei. Entschuldige, Pünktchen, in diesem Fall natürlich drei!“ Zärtlich umarmte sie den Kopf der Stute und kraulte sie hinter den Ohren. „Ich freu mich für dich! Und für uns.“
    „Und jetzt möchtest du einen Tee, hab ich Recht?“ Bettina hakte sich bei der Freundin ein. „In all dem Rummel gestern haben wir uns überhaupt noch nicht unterhalten können.“
    „Stimmt. Allerdings habe ich nicht viel Zeit, Black Arrow wartet auf mich. Wie wär’s, wenn du später dein Sternchen satteln und Zottel und mich nach Groß-Willmsdorf begleiten würdest? Du siehst aus, als könntest du frische Luft vertragen!“
    „Gute Idee, geht nur leider nicht, ich hab noch zu tun. Aber für einen Tee ist immer Zeit.“
    Bettina zog die Freundin mit sich zum Haus hinüber. „Ich habe nämlich auch eine Überraschung für dich. Ich muss dir was zeigen. Nicht da rein, hier geht’s lang.“ Sie lief voraus, am Portal des mächtigen Gutshauses vorbei zu einem Seiteneingang, von dem aus man ins Gutsbüro gelangte. „Du wirst staunen.“ Innen führte eine Treppe zu den Zimmern der Angestellten und weiter ins Dachgeschoss hinauf, das auf dieser Seite einen großen Vorratsraum und zwei Abstellkammern beherbergte. Zu einer dieser geräumigen Kammern stieß Bettina jetzt die Tür auf. „Bitte sehr! Komm rein!“
    „He! Was ist das denn? Ein richtiges Atelier!“ Bille sah sich staunend um.
    Überall an den Wänden hingen großformatige Fotos. Porträts, Landschaften, Stillleben , in denen Gebrauchsgegenstände mit Blüten und Früchten kombiniert waren - und natürlich Pferdefotos jeder Art. Auf einem Stativ in der Mitte des Raums stand eine Kamera, eine weitere lag auf dem Tisch.
    „Donnerwetter! Sag bloß, das hast du zu deinem Beruf gemacht! Wie bist du denn darauf gekommen? Die Fotos sind sensationell gut, Bettina!“
    Bettina lachte glücklich. „Tja, das überkam mich ganz plötzlich. Tom schenkte mir eine super Kamera, damit ich Urlaubsfotos von unserer Reise im Frühjahr machen konnte. Und nach wenigen Tagen war die Leidenschaft voll ausgebrochen. Kurz darauf bekam ich den ersten Auftrag. Ich hatte Fotos abgeholt und zeigte sie der netten Boutiquebesitzerin im Feriendorf drüben. Und die fragte mich sofort, ob ich nicht von den Bildern Fotokarten für sie herstellen könnte. Das habe ich gemacht -und super verkauft.“
    „Dann war diese traumhafte Ostseekarte also von dir! Und das hast du mir verheimlicht? Mann, ich fasse es nicht!“ Scherzhaft boxte Bille die Freundin in den Arm. „Ich wollte dich hier damit überraschen.“
    „Eines muss ich ja zugeben: Als ihr mich in New Mexico besucht habt, hat es mich fast ein bisschen angeödet, dass du die tolle Landschaft und die Pferdeherde ständig nur durch den Sucher deiner Kamera betrachtet hast.“ Mit gespielter Strenge sah Bille die Freundin an. „Zeig mir sofort die Fotos!“
    „Geht nicht!“ Bettina ging in die kleine Küche, die zugleich als Dunkelkammer diente, und begann den Tee zuzubereiten. „Sie sind Teil eines vorerst streng geheimen Projekts.“
    „Lass mich raten: ein Pferdebuch. Fotoband. Stimmt’s ?“ Bille zog sich einen der zwei alten Lehnstühle heran und machte es sich darin bequem. „Oder eine Ausstellung?“
    „ Wart’s ab. Erzähl mir lieber, wie es mit Simon und dir inzwischen geht. Alles okay?“
    „Warum sollte es das nicht sein?“, fragte Bille erstaunt.
    „Na ja, ich war ja damals nicht hier, als es passierte. Und du hast es in deinen Briefen nie erwähnt. Aber man erzählte mir, es habe da ein paar atmosphärische Störungen zwischen euch beiden gegeben, bevor du nach New Mexico abgedampft bist. Simon hat nicht darüber gesprochen, also war ich mir nicht sicher, wie es jetzt zwischen euch steht.“ Bettina reichte der Freundin einen Becher mit Tee und setzte sich ihr gegenüber. Prüfend blickte sie sie an.
    „Ach, das ist längst in Ordnung, mach dir keine Gedanken“, erwiderte Bille leichthin. „Wir lieben uns, das ist doch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher