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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)
Autoren: Jeaniene Frost
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gefasst.
    Mit einem angedeuteten Nicken bedeutete Veritas ihm, dass sie sich ihrer Pattsituation bewusst war. » Ich verstehe. Ich war nicht immer eine Hüterin.« Dann wurde ihr Blick wieder streng. » Du musst dich beeilen. Der Fährmann wartet nicht, und seine Barke legt niemals leer ab.«
    » Wovon redet ihr beide eigentlich?«, wollte Kira wissen.
    Er küsste sie auf den Scheitel. » Das erzähle ich dir, wenn ich zurück bin.«
    Cat räusperte sich. » Mir ist klar, dass ich eine Menge Subtext nicht mitbekommen habe, aber das Wort › Beeilung ‹ verstehe ich. Wir drei sind mit einem Jet aus der neuen Flotte meines Onkels hergekommen. Wie du ja weißt, hat die Regierung Zugang zu den schnellsten Flugzeugen der Welt. Wenn du es eilig hast, kannst du dir das Teil also gern ausborgen. Du müsstest dich allerdings dort hineinquetschen, wo normalerweise die Waffen sind. Bequem ist es also nicht unbedingt, aber schnell.«
    Mencheres überlegte. Mit menschlichen Regierungen wollte er eigentlich nichts zu tun haben, aber ihm lief die Zeit davon. » Ich habe selbst ein Flugzeug, aber das muss betankt werden.«
    Cat lächelte. » Meins nicht… und hatte ich erwähnt, dass es schnell ist?«

35
    Majestätisch überragte das Gebäude der Bank of America die übrigen Wolkenkratzer von Atlanta City. Lichter spiegelten sich auf der vergoldeten Trägerkonstruktion an der Spitze, deren offenes Gitterwerk ausgerechnet eine leuchtende Pyramide bildete. Mencheres stand auf dem Dach des nahen Symphony Towers und starrte zu dem Kunstwerk in dreihundert Meter Höhe empor. Wie passend, dass Radje ausgerechnet diesen Ort für ihr Treffen ausgewählt hatte. Ihre Feindschaft hatte im Sand des Gizeh-Plateaus begonnen; aber enden würde sie in dieser leuchtenden Pyramide, die nicht etwa von altehrwürdigen Pharaonen, sondern von Menschen der Neuzeit erschaffen worden war.
    Mencheres flog die kurze Strecke empor, die ihn vom Dach des Bauwerks trennte, landete außen auf der Pyramidenspitze, und glitt dann zwischen den Trägern hindurch ins Innere der Stahlstruktur. Die Lichter der ihn umgebenden Gebäude verblassten vor dem dramatischen goldenen Glanz, der das luftige metallene Spinnengewebe durchflutete. Der Wind in der großen Höhe zerrte an Mencheres’ Kleidung und Haar, als er seinen alten Widersacher auf einem Balken etwa fünfzehn Meter über sich erblickte. Mencheres den Rücken zugewandt stand er da und betrachtete die Stadt zu seinen Füßen.
    » Weißt du noch, damals, als die Cheops-Pyramide das höchste Bauwerk der Welt war?« fragte Radje, ohne sich umzudrehen. » Tausende von Menschen und Dutzende von Vampiren waren notwendig, um sie zu bauen. Ich habe mich immer auf die Spitze gesetzt, auf die Leute heruntergesehen und darüber gestaunt, wie viel kleiner sie aus der großen Höhe wirkten. Und jetzt sieh nur. Die Sterblichen errichten Bauwerke, die Cheops’ Meisterleistung winzig erscheinen lässt, und sie brauchen dazu nicht mal ein Jahr. Wie die Welt sich doch verändert hat.«
    Mencheres’ Blick galt nicht den vielen beeindruckenden Bauten, auf die Radje ihn hingewiesen hatte, sondern dem Mann, der seit seiner Geburt zu seinem Leben gehörte. Seit Tenochs Selbstmord gab es nur noch Radje, der Mencheres bereits gekannt hatte, als er noch ein Mensch gewesen war. Radje und er waren die letzten noch lebenden Pharaonen der vierten Dynastie. Zu schade, dass es durch Radjes unstillbare Eifersucht und Machtgier so mit ihnen zu Ende gehen musste.
    » Ja, die Welt hat sich verändert, und die Vergangenheit liegt unter mehr als dem Sand der Zeit begraben«, antwortete Mencheres. » Und von mir aus soll sie auch weiter dort ruhen.«
    Das war sein Ernst. Die Last, die er mit sich herumgetragen hatte, als er allein auf die Sünden seiner Vergangenheit konzentriert gewesen war, hatte ihn lediglich niedergedrückt und seine Leute in Gefahr gebracht. Selbst seine Macht hatte sie untergraben, ihm das zweite Gesicht und schließlich sogar den Lebenswillen geraubt.
    Aus und vorbei. Er hatte Fehler gemacht– viele sogar–, aber das ließ sich nicht mehr ändern. Seine Zukunft jedoch war noch nicht festgeschrieben. Wie Kira ihm bewiesen hatte, hielt sie mehr als Finsternis für ihn bereit, wie sehr seine Verzweiflung ihm auch vorgegaukelt hatte, sie wäre unausweichlich.
    » Menkaure«, sagte Radjedef, als er sich umdrehte und ihn ansah. » Es ist an der Zeit, das hier zu Ende zu bringen.«
    » Ja«, antwortete Mencheres ruhig und dachte
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